Früher oder später kommt jeder Orchideen-Liebhaber an den Punkt, die eigenen Orchideen vermehren zu wollen. Die Gründe für eine Vermehrung können ganz unterschiedlich sein – vielleicht möchten Sie ganz einfach Ihren Bestand an Zimmerpflanzen vergrößern oder ein hübsches Exemplar mit Freunden teilen. Vielleicht nutzen Sie die Teilung Ihrer Pflanze aber auch als Verjüngungsmaßnahme oder möchten das Blütenwachstum anregen. Wieso auch immer Sie sich für die Orchideen-Vermehrung entschieden haben, hier erfahren Sie, wie es geht!
Orchideen vermehren – Das ist zu beachten
Eine Orchidee zu vermehren ist im Gegensatz zu vielen anderen Zimmerpflanzen gar nicht so einfach, denn Sie müssen auf die Unterstützung der Mutterpflanze hoffen. Je nach Orchideen-Art bieten sich drei unterschiedliche Vorgehensweisen zur Orchideen-Vermehrung an: die Vermehrung über Kindel, durch Teilung oder mit Kopfstecklingen. Der beste Zeitpunkt für alle drei Methoden ist entweder im Frühjahr oder Herbst, idealerweise beim Umtopfen der Pflanze. Tipp: Da wachsende Orchideen sehr anfällig für einige Schädlinge und Krankheiten sind, müssen Sie unbedingt sauberes Schnittwerkzeug – zum Beispiel ein scharfes, desinfiziertes Messer – verwenden!
Die kleine Orchidee sollte in den ersten Wochen weder stark gegossen oder getaucht noch gedüngt werden – besprühen Sie sie lieber regelmäßig mit kalkarmem Wasser und sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit, um das Wurzelwachstum anzuregen. Das geht am besten, wenn Sie dem Anzuchttopf eine Plastiktüte überstülpen und so Ihr eigenes Mini-Gewächshaus basteln. Aber Achtung: Stellen Sie die Pflanze an einen warmen (über 18 Grad Celsius), halbschattigen und hellen Standort und lüften sie regelmäßig, um Schimmelbildung vorzubeugen!
Orchideen vermehren über Kindel
Einige Gattungen wie Phalaenopsis, Dendrobium und Vanda bilden im Laufe ihres Lebens sogenannte Kindel beziehungsweise Keikis aus. Besonders unter den monopodialen Orchideen, also denjenigen mit nur einer einzigen weiterwachsenden Sprossachse, befinden sich einige sehr kindelfreudige Orchideenarten.
Während der Ausbildung einer Kindel kann die Blüte der Mutterpflanze schwächer oder ganz ausfallen – machen Sie sich keine Sorgen! Foto: iStock/aLittleSilhouetto
Man unterscheidet zwischen Stielkindeln, die an den Augen der Blütenstängel wachsen und Stammkindeln, welche direkt aus dem Stamm heraus entstehen. Für beide Kindelarten gilt: Entfernen Sie den Ableger nicht direkt sobald Sie ihn entdecken. Entwickeln Ihre Phalaenopsis oder das Dendrobium eine Kindel, braucht dieses einige Monate bis zu einem Jahr, um ausreichend eigene Wurzeln auszubilden – und ohne die kann es alleine nicht überleben. Faustregel: Wenn der Orchideen-Ableger über mehrere, etwa 3-4 cm lange Wurzeln und 2 Blattpaare verfügt, können die neuen Triebe von der Mutterpflanze getrennt werden. Ein Ausnahmefall ist eine kranke Orchidee, die aus Überlebensgründen Kindel gebildet hat. Ebenso können Sie ein Stielkindel, dessen Blütenstiel vertrocknet oder gar komplett abgestorben ist, frühzeitig entfernen, denn dann wird es nicht mehr von der Mutterpflanze versorgt.
Um ein Orchideen-Kindel von der Mutterpflanze zu trennen, benötigen Sie ideales Schneidewerkzeug, beispielsweise ein desinfiziertes, scharfes Messer sowie etwas Aktivkohle oder Zimt, um die Schnittstellen zu verschließen.
- Trennen Sie ein Stammkindel direkt am Stamm der Orchidee ab – hierbei ist größte Vorsicht geboten, da dies eine sehr sensible Stelle ist. Stielkindel trennen Sie ganz einfach etwa 2-3 cm unterhalb des Kindels am Blütenstängel ab.
- Verschließen Sie die Schnittstellen anschließend mit Zimt oder Aktivkohlepulver, sodass Erreger und Schädlinge keine Chance haben, in die Pflanze zu dringen.
- Pflanzen Sie den Ableger dann in einen neuen Topf mit frischem Orchideen-Substrat. Achten Sie dabei darauf, die Erde nicht zu fest anzudrücken – das Substrat sollte locker und durchlässig sein!
- In den kommenden Tagen sollten Sie auf das Gießen oder Tauchen Ihrer jungen Orchidee verzichten – so können die Schnittstellen in Ruhe abheilen.
- Beginnen Sie nur langsam, die Orchidee zu wässern und verzichten Sie in den ersten 5-6 Wochen auf jegliche Düngergaben!
Geheimtipp: Wer die Pflanze bei der Ausbildung eines Stielkindels unterstützen möchte, kann im Frühjahr oder Sommer etwas sogenannte Keiki-Paste auf eine Nodie am Blütenstiel auftragen! Das schützende Hüllblatt vorher unbedingt entfernen!
Orchideen-Vermehrung durch Teilung der Mutterpflanze
Sympodiale Orchideenarten – diese Orchideen verfügen nicht nur über eine einzige Hauptachse, sondern mehrere Sprossachsen – wie beispielsweise Cattleya-Orchideen, bilden Pseudobulben aus. Diese dienen Ihrer Zimmerpflanze als Speicherorgane für Wasser und Nährstoffe. Wenn eine Pflanze viele dieser Pseudobulben ausgebildet hat, lässt sich die Orchidee durch Teilung vermehren. Faustregel: Jede Pflanze sollte nach der Teilung aus mindestens 3 gesunden Pseudobulben bestehen. Teilen Sie Ihre Zimmerpflanze also frühestens dann, wenn sie 6 Pseudobulben aufweist!
Schneiden Sie nie in die Bulben Ihrer Pflanze, sondern teilen Sie sie nur am Stamm! Foto: iStock/Aleksandra Matafonova
Achtung: Monopodiale Gattungen wie Phalaenopsis-Orchideen lassen sich nicht über die Teilung vermehren – sie würden sterben, würde man ihre Hauptachse teilen.
- Gießen Sie Ihre Pflanze schon etwa 2 Tage vor der Teilung ausgiebig.
- Nehmen Sie die Pflanze aus dem Topf und befreien Sie die Wurzeln vom Substrat.
- Anschließend können Sie die Pflanze mit einem sauberen, desinfizierten Messer vorsichtig am Rhizom durchtrennen. Achtung: Teilen Sie die Orchidee niemals an einer der Bulben!
- Desinfizieren Sie die Schnittstellen mit Aktivkohlepulver oder Zimt, damit keine Erreger in die Pflanze gelangen.
- Entfernen Sie verletzte oder abgestorbene Wurzeln, bevor Sie ihre zwei neuen Pflanzen in frisches, lockeres Orchideen-Substrat eintopfen.
- In den nächsten Tagen und Wochen zählt die richtige Orchideen-Pflege: In den ersten Tagen verzichten Sie bitte auf das Gießen oder Tauchen, stattdessen können Sie die Pflanze mit kalkarmem Wasser einsprühen. Düngen erst nach einigen Wochen!
Der richtige Zeitpunkt zur Orchideenvermehrung achtet den Vegetationsrhythmus der verschiedenen Arten: Bis der Pflanze neue Blätter wachsen, dauert es bei guter Pflege der Orchidee nicht lange, bis zur ersten Blüte muss man länger warten.
Kann man Orchideen durch Stecklinge vermehren?
Bei einigen monopodiale Orchideen-Gattungen wie Vandeen oder einzelnen Epidendren ist zusätzlich eine Vermehrung über Stecklinge möglich. Dazu schneiden Sie einen Kopfsteckling der Pflanze im oberen Drittel der Sprossachse ab und pflanzen diesen ein. Am besten weist der Kopfsteckling schon etwa 2-3 gut ausgebildete Wurzeln auf, die Sie vor dem Abtrennen des Stecklings mit etwas Sphagnum-Moos umwickeln und so beim Wachsen unterstützen können. Verschiedene Arten bilden leichter Wurzeln aus, wenn Sie auch bei Kopfstecklingen in den ersten Tagen und Wochen auf eine hohe Luftfeuchtigkeit achten und auf das Düngen verzichten!
Früher oder später kommt jeder Orchideen-Liebhaber an den Punkt, die eigenen Orchideen vermehren zu wollen. Die Gründe für eine Vermehrung können ganz unterschiedlich sein – vielleicht möchten Sie ganz einfach Ihren Bestand an Zimmerpflanzen vergrößern oder ein hübsches Exemplar mit Freunden teilen. Vielleicht nutzen Sie die Teilung Ihrer Pflanze aber auch als Verjüngungsmaßnahme oder möchten das Blütenwachstum anregen. Wieso auch immer Sie sich für die Orchideen-Vermehrung entschieden haben, hier erfahren Sie, wie es geht!
Orchideen vermehren – Das ist zu beachten
Eine Orchidee zu vermehren ist im Gegensatz zu vielen anderen Zimmerpflanzen gar nicht so einfach, denn Sie müssen auf die Unterstützung der Mutterpflanze hoffen. Je nach Orchideen-Art bieten sich drei unterschiedliche Vorgehensweisen zur Orchideen-Vermehrung an: die Vermehrung über Kindel, durch Teilung oder mit Kopfstecklingen. Der beste Zeitpunkt für alle drei Methoden ist entweder im Frühjahr oder Herbst, idealerweise beim Umtopfen der Pflanze. Tipp: Da wachsende Orchideen sehr anfällig für einige Schädlinge und Krankheiten sind, müssen Sie unbedingt sauberes Schnittwerkzeug – zum Beispiel ein scharfes, desinfiziertes Messer – verwenden!
Die kleine Orchidee sollte in den ersten Wochen weder stark gegossen oder getaucht noch gedüngt werden – besprühen Sie sie lieber regelmäßig mit kalkarmem Wasser und sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit, um das Wurzelwachstum anzuregen. Das geht am besten, wenn Sie dem Anzuchttopf eine Plastiktüte überstülpen und so Ihr eigenes Mini-Gewächshaus basteln. Aber Achtung: Stellen Sie die Pflanze an einen warmen (über 18 Grad Celsius), halbschattigen und hellen Standort und lüften sie regelmäßig, um Schimmelbildung vorzubeugen!
Orchideen vermehren über Kindel
Einige Gattungen wie Phalaenopsis, Dendrobium und Vanda bilden im Laufe ihres Lebens sogenannte Kindel beziehungsweise Keikis aus. Besonders unter den monopodialen Orchideen, also denjenigen mit nur einer einzigen weiterwachsenden Sprossachse, befinden sich einige sehr kindelfreudige Orchideenarten.
Während der Ausbildung einer Kindel kann die Blüte der Mutterpflanze schwächer oder ganz ausfallen – machen Sie sich keine Sorgen! Foto: iStock/aLittleSilhouetto
Man unterscheidet zwischen Stielkindeln, die an den Augen der Blütenstängel wachsen und Stammkindeln, welche direkt aus dem Stamm heraus entstehen. Für beide Kindelarten gilt: Entfernen Sie den Ableger nicht direkt sobald Sie ihn entdecken. Entwickeln Ihre Phalaenopsis oder das Dendrobium eine Kindel, braucht dieses einige Monate bis zu einem Jahr, um ausreichend eigene Wurzeln auszubilden – und ohne die kann es alleine nicht überleben. Faustregel: Wenn der Orchideen-Ableger über mehrere, etwa 3-4 cm lange Wurzeln und 2 Blattpaare verfügt, können die neuen Triebe von der Mutterpflanze getrennt werden. Ein Ausnahmefall ist eine kranke Orchidee, die aus Überlebensgründen Kindel gebildet hat. Ebenso können Sie ein Stielkindel, dessen Blütenstiel vertrocknet oder gar komplett abgestorben ist, frühzeitig entfernen, denn dann wird es nicht mehr von der Mutterpflanze versorgt.
Um ein Orchideen-Kindel von der Mutterpflanze zu trennen, benötigen Sie ideales Schneidewerkzeug, beispielsweise ein desinfiziertes, scharfes Messer sowie etwas Aktivkohle oder Zimt, um die Schnittstellen zu verschließen.
- Trennen Sie ein Stammkindel direkt am Stamm der Orchidee ab – hierbei ist größte Vorsicht geboten, da dies eine sehr sensible Stelle ist. Stielkindel trennen Sie ganz einfach etwa 2-3 cm unterhalb des Kindels am Blütenstängel ab.
- Verschließen Sie die Schnittstellen anschließend mit Zimt oder Aktivkohlepulver, sodass Erreger und Schädlinge keine Chance haben, in die Pflanze zu dringen.
- Pflanzen Sie den Ableger dann in einen neuen Topf mit frischem Orchideen-Substrat. Achten Sie dabei darauf, die Erde nicht zu fest anzudrücken – das Substrat sollte locker und durchlässig sein!
- In den kommenden Tagen sollten Sie auf das Gießen oder Tauchen Ihrer jungen Orchidee verzichten – so können die Schnittstellen in Ruhe abheilen.
- Beginnen Sie nur langsam, die Orchidee zu wässern und verzichten Sie in den ersten 5-6 Wochen auf jegliche Düngergaben!
Geheimtipp: Wer die Pflanze bei der Ausbildung eines Stielkindels unterstützen möchte, kann im Frühjahr oder Sommer etwas sogenannte Keiki-Paste auf eine Nodie am Blütenstiel auftragen! Das schützende Hüllblatt vorher unbedingt entfernen!
Orchideen-Vermehrung durch Teilung der Mutterpflanze
Sympodiale Orchideenarten – diese Orchideen verfügen nicht nur über eine einzige Hauptachse, sondern mehrere Sprossachsen – wie beispielsweise Cattleya-Orchideen, bilden Pseudobulben aus. Diese dienen Ihrer Zimmerpflanze als Speicherorgane für Wasser und Nährstoffe. Wenn eine Pflanze viele dieser Pseudobulben ausgebildet hat, lässt sich die Orchidee durch Teilung vermehren. Faustregel: Jede Pflanze sollte nach der Teilung aus mindestens 3 gesunden Pseudobulben bestehen. Teilen Sie Ihre Zimmerpflanze also frühestens dann, wenn sie 6 Pseudobulben aufweist!
Schneiden Sie nie in die Bulben Ihrer Pflanze, sondern teilen Sie sie nur am Stamm! Foto: iStock/Aleksandra Matafonova
Achtung: Monopodiale Gattungen wie Phalaenopsis-Orchideen lassen sich nicht über die Teilung vermehren – sie würden sterben, würde man ihre Hauptachse teilen.
- Gießen Sie Ihre Pflanze schon etwa 2 Tage vor der Teilung ausgiebig.
- Nehmen Sie die Pflanze aus dem Topf und befreien Sie die Wurzeln vom Substrat.
- Anschließend können Sie die Pflanze mit einem sauberen, desinfizierten Messer vorsichtig am Rhizom durchtrennen. Achtung: Teilen Sie die Orchidee niemals an einer der Bulben!
- Desinfizieren Sie die Schnittstellen mit Aktivkohlepulver oder Zimt, damit keine Erreger in die Pflanze gelangen.
- Entfernen Sie verletzte oder abgestorbene Wurzeln, bevor Sie ihre zwei neuen Pflanzen in frisches, lockeres Orchideen-Substrat eintopfen.
- In den nächsten Tagen und Wochen zählt die richtige Orchideen-Pflege: In den ersten Tagen verzichten Sie bitte auf das Gießen oder Tauchen, stattdessen können Sie die Pflanze mit kalkarmem Wasser einsprühen. Düngen erst nach einigen Wochen!
Der richtige Zeitpunkt zur Orchideenvermehrung achtet den Vegetationsrhythmus der verschiedenen Arten: Bis der Pflanze neue Blätter wachsen, dauert es bei guter Pflege der Orchidee nicht lange, bis zur ersten Blüte muss man länger warten.
Kann man Orchideen durch Stecklinge vermehren?
Bei einigen monopodiale Orchideen-Gattungen wie Vandeen oder einzelnen Epidendren ist zusätzlich eine Vermehrung über Stecklinge möglich. Dazu schneiden Sie einen Kopfsteckling der Pflanze im oberen Drittel der Sprossachse ab und pflanzen diesen ein. Am besten weist der Kopfsteckling schon etwa 2-3 gut ausgebildete Wurzeln auf, die Sie vor dem Abtrennen des Stecklings mit etwas Sphagnum-Moos umwickeln und so beim Wachsen unterstützen können. Verschiedene Arten bilden leichter Wurzeln aus, wenn Sie auch bei Kopfstecklingen in den ersten Tagen und Wochen auf eine hohe Luftfeuchtigkeit achten und auf das Düngen verzichten!