Ordenskleider: Lerne sie zu unterscheiden

Ordenskleider: Lerne sie zu unterscheiden

Ordensleute sind Männer und Frauen, die ihr Leben ganz Gott widmen. Sie leben zusammen in Klöstern oder ähnlichen Gemeinschaftshäusern und haben einen festen Tagesablauf. Um sich ganz auf Gott konzentrieren zu können, dürfen sie nicht heiraten oder Liebesbeziehungen haben. Nur Freundschaften sind erlaubt. Außerdem geben sie ihr Geld und ihren Besitz an den Orden ab, der für sie verwaltet.

Die meisten Ordensleute tragen besondere Gewänder, die “Habit” genannt werden. Der Habit ist ein schlichtes Gewand ohne teure Stoffe oder Schmuck, denn die Ordensleute haben sich zur Armut verpflichtet. Die Gewänder haben unterschiedliche Farben und Schnitte, die den Orden repräsentieren. Innerhalb einer Gemeinschaft tragen alle die gleichen Gewänder. In der katholischen Kirche gibt es derzeit fast 170.000 Ordensmänner und über 450.000 Ordensfrauen. In diesem Artikel stellen wir zunächst die unterschiedlichen Ordensgewänder der Männerorden vor.

Benediktiner

Die Benediktiner gelten als älteste Gemeinschaft des westlichen Ordenslebens. Sie haben zwei Gewandtypen: den Habit und das Obergewand namens “Kukulle”. Beide Gewänder sind komplett schwarz und haben eine Kapuze. Der Habit ist das Alltagsgewand und besteht aus einem eng anliegenden Untergewand und einem bodenlangen “Skapulier”. Zwischen Habit und Skapulier tragen sie einen Gürtel. Die Kukulle ist das Festgewand und wird über den Habit geworfen.

Franziskanische Orden

Die Franziskaner sind ein Bettelorden, gegründet von Franz von Assisi. Sie haben verschiedene Zweige mit leicht unterschiedlichen Gewändern. Die Minoriten tragen einen schwarzen Habit mit einem Schulterüberwurf samt Kapuze. Die heutigen Franziskaner tragen ein braunes Gewand mit Kapuze und oft auch das sogenannte Tau-Kreuz um den Hals. Die abgespaltenen Kapuziner tragen kastanienbraune Gewänder mit einer langen, spitzen Kapuze.

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Dominikaner

Die Dominikaner sind ebenfalls ein Bettelorden, jedoch sind ihre Gewänder weniger schlicht. Ihr Ordensgewand ist weiß und hat Ähnlichkeiten mit dem Gewand des Papstes. Sie tragen sowohl schwarze als auch weiße Elemente, wie einen schwarzen Ledergürtel und einen großen Rosenkranz. Zu besonderen Anlässen tragen sie einen langen schwarzen Chormantel mit Kapuze.

Karmeliten

Die Karmeliten sind ebenfalls ein Bettelorden und leben von Spenden. Ihr Gewand ist braun und weiß. Sie tragen ein Skapulier, das vorne und hinten fast bis zum Boden reicht, sowie ein “kleines Skapulier” auf Brust und Rücken. Auch Nicht-Ordensleute können das braune Skapulier der Karmeliten tragen, wenn sie sich mit dem Orden verbunden fühlen.

Kamaldulenser

Die Kamaldulenser sind sehr abgeschieden und es gibt nur wenige Mitglieder. Ihr Gewand ist weiß und besteht aus einem Habit mit Kapuze, Skapulier und einem Gürtel. Darüber tragen sie eine weiße Kukulle.

Zisterzienser

Die Zisterzienser sind eine Reformbewegung des Benediktinerordens. Ihr Gewand hat zwei Farben: Das Untergewand ist weiß und das Skapulier ist schwarz. Die Novizen tragen ein weißes Skapulier. Die meisten Zisterzienser tragen eine Kapuze am Gewand, bei festlichen Anlässen tragen sie eine weiße Kukulle.

Es gibt noch viele weitere Orden, wie die Salesianer Don Boscos oder die Jesuiten. Diese haben jedoch keine spezielle Ordenskleidung, sondern tragen passende Kleidung für ihren Beruf.

(Original article by Agathe Lukassek)