Die Orthodoxie ist eine Kirche mit tiefem Glauben und unerschütterlichem Selbstbewusstsein. Sie betrachtet sich als die ursprüngliche und wahre Kirche, die von Jesus Christus selbst gegründet wurde. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit der Orthodoxie beschäftigen und ihre Bedeutung entdecken.
Die Grundlagen der Orthodoxie
Die Orthodoxie basiert auf dem Glaubensbekenntnis, das von allen Gläubigen geteilt wird. Hierin wird die orthodoxe Kirche als “die eine heilige, katholische, apostolische Kirche” bezeichnet. Das bedeutet, dass die Kirche auf den Lehren und der Botschaft lebt, die Christus vor 2000 Jahren in die Welt gebracht hat.
Der Weg der Orthodoxie
Die Orthodoxie hat ihre Wurzeln in den frühen christlichen Gemeinden, die von den Aposteln gegründet wurden. Diese Gemeinden bildeten die Zentren des frühen Christentums im Römischen Reich. Mit der Zeit kam es jedoch zu Meinungsverschiedenheiten über die Auslegung der Lehren Christi, was zur Spaltung der Kirche führte.
Orthodoxie vs. Papsttum
Ein wichtiger Unterschied zwischen der Orthodoxie und anderen christlichen Konfessionen liegt in der Ablehnung des Primats des Papstes. Das Konzil von Chalcedon im Jahr 451 bekräftigte die Gleichstellung aller Bischöfe und lehnte die Vorrangstellung des Papstes ab. Diese Auffassung hat bis heute Bestand.
Die Trennung von Ost und West
Im Jahr 1054 kam es zu einer endgültigen Trennung zwischen der westlichen und der östlichen Kirche. Ein zentraler Streitpunkt war das Verständnis der Dreifaltigkeit Gottes. Die Westkirche fügte dem Glaubensbekenntnis die Formulierung “filioque” hinzu, während die Ostkirche betonte, dass der Vater der alleinige Ursprung innerhalb der Dreifaltigkeit ist. Dieser Meinungsunterschied besteht bis heute.
Russland als Zentrum der Orthodoxie
Nach dem Fall von Konstantinopel im Jahr 1204 wurde Russland zum neuen Zentrum der Orthodoxie. Von hier aus breitete sich die orthodoxe Kirche in Osteuropa aus und gewann viele Anhänger. Durch Migration und Missionsarbeit hat die Orthodoxie heute eine globale Präsenz.
Die Spiritualität der Orthodoxie
Die orthodoxe Kirche betont die Bedeutung des Gottesdienstes als zentrales Element des Glaubens. Die göttliche Liturgie, auch als Eucharistiefeier bekannt, steht im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Sie wird als “Mysterion”, als Geheimnis, bezeichnet, da ihre Bedeutung nicht vollständig erfasst werden kann.
Die orthodoxe Kirche heute
Die orthodoxe Kirche ist eine synodale Kirche, in der die Bischöfe gleichgestellt sind. Zudem darf das Klerus verheiratet sein, während die Bischöfe in der Regel aus dem Mönchtum stammen. Nationale Kirchen haben immer noch eine starke Rolle in der Orthodoxie, obwohl sich die Kirche gegen Nationalismus ausspricht.
Einblick in die Zukunft
Die orthodoxen Kirchen streben nach einer engeren Zusammenarbeit, um ein ökumenisches Konzil aller christlichen Konfessionsfamilien abzuhalten. Dies würde eine historische Versöhnung zwischen Ost und West bedeuten und einen wichtigen Schritt in Richtung Einheit darstellen.
Die Orthodoxie ist eine faszinierende Tradition, die auf einer langen Geschichte des Glaubens und der Überzeugungen basiert. Ihre Bedeutung reicht weit über ihre Mitglieder hinaus und hat einen nachhaltigen Einfluss auf die christliche Welt.