Oxycodon: Schmerzlinderung während der Schwangerschaft und Stillzeit

Oxycodon: Schmerzlinderung während der Schwangerschaft und Stillzeit

Oxycodon, ein Derivat des Codeins, ist ein wirksames Opioidanalgetikum, das starke bis sehr starke Schmerzen behandeln kann. Es bindet an die κ-, μ- und δ-Opioidrezeptoren im Gehirn und Rückenmark. Im Vergleich zu Morphin ist Oxycodon stärker wirksam und kann oral, intravenös und subkutan angewendet werden. Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist jedoch Vorsicht geboten, da es zu einigen potenziellen Risiken kommen kann.

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Im ersten Trimenon wurden etwa hundert Schwangerschaften untersucht, in denen Oxycodon-Therapie angewendet wurde. Es gab keine ernsthaften Hinweise auf Teratogenität. Im zweiten und dritten Trimenon sowie während der Geburt kann jedoch eine Atemdepression und Entzugssymptome beim Neugeborenen auftreten. Diese Symptome können auch verzögert auftreten und eine längere Behandlung erfordern.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Die Anwendung von Oxycodon während der Schwangerschaft sollte streng an die Indikation gebunden sein und nur kurzzeitig erfolgen. Bei regelmäßiger Einnahme im zweiten oder dritten Trimenon sowie bis zur Geburt sollte eine Entbindung in einem perinatologischen Zentrum erfolgen, um die optimale Versorgung des Neugeborenen sicherzustellen. Als bessere Alternativen in der Schwangerschaft werden Paracetamol oder bis zur 28. Schwangerschaftswoche Ibuprofen empfohlen. Wenn ein starkes Analgetikum erforderlich ist, sind Morphin, Tramadol oder Buprenorphin vorzuziehen.

Stillzeit

In der Stillzeit sollte Oxycodon nur kurzzeitig und unter sorgfältiger Beobachtung des Säuglings angewendet werden. Einzeldosen erfordern keine Einschränkung des Stillens. Aufgrund verschiedener Berichte über unerwünschte Wirkungen bei gestillten Kindern wird die Anwendung von Oxycodon in höheren Dosen oder als Dauertherapie nicht empfohlen. Als bevorzugte Schmerzmittel in der Stillzeit gelten Ibuprofen und Paracetamol. Wenn die Anwendung eines Opioids unvermeidlich ist, können Tramadol oder Buprenorphin kurzzeitig akzeptable Alternativen sein. Bei Stillkindern mit Atemproblemen oder bei Früh- und Neugeborenen ist besondere Vorsicht geboten.

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Fazit

Die Anwendung von Oxycodon zur Schmerzlinderung während der Schwangerschaft und Stillzeit erfordert eine sorgfältige Abwägung der potenziellen Risiken und Vorteile. Es ist wichtig, die Empfehlungen zur Verwendung von sicheren Schmerzmitteln zu beachten und enge ärztliche Betreuung zu suchen, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu gewährleisten. Wenn Sie Fragen oder Bedenken haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

Oxycodon

Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel basieren auf klinischen Erfahrungen und stellen keine spezifische medizinische Beratung dar. Sprechen Sie immer mit einem Arzt oder einer Ärztin, bevor Sie Medikamente einnehmen, insbesondere während der Schwangerschaft und Stillzeit.