Panikattacke oder Herzinfarkt? Diese Symptome solltet ihr kennen

Panikattacke oder Herzinfarkt? Diese Symptome solltet ihr kennen

Euer Herz beginnt zu rasen, euer Brustkorb schmerzt und ihr habt plötzlich Schwierigkeiten beim Atmen. Schwindelgefühle überkommen euch und euer ganzer Körper fühlt sich heiß an. Die Handflächen sind schweißnass und ihr habt das Gefühl, dass etwas Schreckliches bevorsteht.

Ihr wisst, dass etwas nicht stimmt – aber könnten diese Schmerzen und die Enge in eurer Brust ein Herzinfarkt sein?

Laut Dr. Ryan Sheridan, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, können sowohl ein Herzinfarkt als auch Angststörungen diese Symptome verursachen.

Besonders Panikattacken können einem Herzinfarkt sehr ähnlich sein. Viele Menschen, die eine Panikattacke haben, suchen aus diesem Grund die Notaufnahme auf.

Diese Symptome können beängstigend sein, besonders wenn man nicht weiß, ob es sich um Angstzustände oder einen Herzinfarkt handelt. Im Folgenden erfahrt ihr, wie ihr den Unterschied erkennen könnt und was ihr als Nächstes tun solltet.

Anzeichen für einen Herzinfarkt

Ein Herzinfarkt kann in jedem Alter auftreten, tritt aber am häufigsten bei Männern über 45 und Frauen über 55 auf. Wenn ihr jünger seid und keine Risikofaktoren für eine Herzerkrankung habt, ist es wahrscheinlicher, dass es sich um eine Panikattacke handelt.

Wenn ihr jedoch plötzliche Kurzatmigkeit, Engegefühl oder Schmerzen in der Brust oder in der Schulter verspürt, ohne dass es einen erkennbaren Grund gibt, solltet ihr sofort in die Notaufnahme gehen. Bei den Symptomen eines Herzinfarkts ist es immer am besten, auf Nummer sicher zu gehen.

Zu den häufigsten Herzinfarktsymptomen gehören:

  • Schmerzen in der Brust: Die Betroffenen beschreiben oft ein Engegefühl, Druck oder Schmerzen. Es kann auch sein, dass sie bereits Wochen vor einem Infarkt wiederkehrende Brustschmerzen bemerken.
  • Plötzlich auftretende Schmerzen an anderen Körperstellen: Diese Schmerzen können in die Schulter, den Rücken, den Arm oder den Kiefer ausstrahlen.
  • Atembeschwerden: Ihr könnt Schwierigkeiten beim Atmen haben.
  • Übelkeit oder Erbrechen
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Diese Symptome können plötzlich auftreten oder sich über einen längeren Zeitraum entwickeln.

Ein Herzinfarkt kann auch mit anderen Symptomen einhergehen. Bei Frauen treten häufiger atypische Herzinfarktsymptome auf, wie zum Beispiel:

  • Plötzliche Kurzatmigkeit oder Erschöpfung, als ob man mehrere Treppenstufen hinaufgestiegen wäre
  • Plötzliche Schmerzen im oberen Rücken oder in der Schulter, wie bei einer erdrückenden Umarmung
  • Schwindelgefühle oder Benommenheit

Anzeichen von Angstzuständen oder Panikattacken

Angststörungen wie Panikstörungen und Agoraphobie können ebenfalls Atemnot, Schwindel, Übelkeit und Herzklopfen verursachen.

Weitere Symptome von Panikattacken und Angstzuständen können sein:

  • Schmerzen in der Brust
  • Schwitzen
  • Zittern
  • Gefühl des Erstickens
  • Ein intensives Gefühl von Untergangsstimmung oder das Gefühl, dass man sterben könnte
  • Kribbeln und Taubheitsgefühl in Händen und Füßen

Diese Symptome können den Symptomen eines Herzinfarkts ähneln, aber es gibt einen entscheidenden Unterschied. Sie treten in der Regel nach einem Angstauslöser auf.

Wenn ihr zum Beispiel knapp einem Autounfall entkommen seid, weil euch ein Auto den Weg abgeschnitten hat, könntet ihr euch eine Weile lang nervös fühlen und Symptome wie Schwitzen, Zittern oder Schwindelgefühle bemerken.

Panikattacken können plötzlich auftreten – mit oder ohne offensichtlichen Auslöser.

Panikattacke oder Herzinfarkt?

Dr. Sanul Corrielus, niedergelassener Kardiologe, erklärt, dass bei einem Herzinfarkt eine verstopfte Koronararterie dieselben Symptome auslösen kann wie bei einer Kampf-oder-Flucht-Reaktion.

Wenn der Körper das Herz nicht ausreichend mit Blut versorgen kann, können die Symptome eines Herzinfarkts auftreten. Der verminderte Blutfluss belastet das Herz und kann den Muskel stark schädigen.

Im Gegensatz dazu kann das Herz während einer Panikattacke zwar schnell schlagen, aber der Herzmuskel und der Blutfluss funktionieren normal. Kurz gesagt, das Gehirn ist für die Symptome verantwortlich, nicht die Muskeln.

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Experten vermuten, dass eine Überaktivierung der Kampf-oder-Flucht-Reaktion im Gehirn die Freisetzung von Stresshormonen auslöst, um uns zu schützen. Diese Chemikalien helfen uns dabei, uns schnell zu bewegen, können aber auch Angstzustände verursachen.

Was solltet ihr tun?

“Es ist wichtig, dass ihr eure Symptome nicht bagatellisiert, denn die Situation kann sich schnell verschlimmern. Zögert nicht, den Notruf zu wählen”, sagt Dr. Corrielus.

Auch wenn ihr glaubt, dass eure Symptome auf Angstzustände zurückzuführen sind, lasst euch von einem Arzt untersuchen. Die Ärzte im nächsten Krankenhaus können Tests durchführen, um eure Symptome zu diagnostizieren und die richtige Behandlung zu empfehlen.

Zu den gängigen Tests gehören:

  • Elektrokardiogramm (EKG): Ein EKG analysiert den Herzrhythmus, um festzustellen, ob gerade ein Herzinfarkt stattfindet oder bereits stattgefunden hat.
  • Echokardiogramm: Diese Ultraschalluntersuchung zeigt dem Arzt, ob das Herz effektiv Blut pumpt.
  • Herzkatheteruntersuchung: Bei dieser Untersuchung wird ein dünner Schlauch in eure Arterie eingeführt, um das Herz zu untersuchen und festzustellen, ob der Blutfluss eingeschränkt ist.
  • Blutuntersuchung: Eine Blutuntersuchung kann eventuelle Herzschäden und das zukünftige Risiko eines Herzinfarkts aufzeigen.
  • Stresstest: Ein Stresstest zeigt dem Arzt, wie das Herz bei körperlicher Anstrengung funktioniert. Der Arzt wird bitten, mit diesem Test zu warten, bis sich die Symptome verbessert haben.

Während ihr auf den Krankenwagen oder den Transport in die Notaufnahme wartet, versucht langsam und tief zu atmen, um euch ruhiger und kontrollierter zu fühlen, sagt Sheridan.

Insider-Tipp

Angstzustände, einschließlich Panikattacken, können oft körperliche Symptome verursachen, die einem Herzinfarkt ähneln.

Wenn ihr unter 45 Jahre alt seid und keine Risikofaktoren für eine Herzerkrankung habt, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Angstzustände – aber es ist immer am besten, den Notruf zu wählen, wenn ihr Zweifel habt.

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Eure Symptome können auf Angstzustände zurückzuführen sein, aber eine ausgebildete medizinische Fachkraft kann die richtige Diagnose stellen und die hilfreichste Behandlung empfehlen.