Die Inflationsrate in Deutschland ist in den letzten Monaten etwas gesunken und auch die Preise auf Unternehmensebene zeigen eine leichte Abnahme. Das Statistische Bundesamt meldete einen Rückgang der Erzeugerpreise im November um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat Oktober. Auch die Großhandelspreise sanken im November um 0,9 Prozent und im Dezember um weitere 1,6 Prozent.
Papierpreise im Wandel
Die Papierpreise stiegen im vergangenen Jahr in einem alarmierenden Tempo. Die Ursachen dafür waren vielfältig. Neben langfristigen Entwicklungen in der Branche und Lieferengpässen nach den Corona-Lockdowns spielte vor allem der hohe Preis für Erdgas, das in der Papierherstellung verwendet wird, eine Rolle. Die Ukraine und Russland waren wichtige Lieferanten für Holz und Zellstoff, und die geopolitische Lage beeinflusste die Verfügbarkeit von Papier und trieb die Preise in die Höhe.
Allerdings zeigen die Kurven zur Preisentwicklung nun erste Anzeichen einer Veränderung. Die Erzeugerpreise für Papier und Pappe stiegen bis Oktober kontinuierlich an, aber im November fielen sie im Vergleich zum Vormonat um etwa 1,7 Prozent. Obwohl die Preise immer noch höher sind als im Vorjahr, ist vorerst zumindest kein weiterer Anstieg zu verzeichnen.
Ähnliche Trends sind auch bei Verpackungsmaterial aus Papier, Karton und Pappe zu beobachten. Die Preise stiegen bis Oktober auf außergewöhnliche Höhen, aber im November gingen sie im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent zurück.
Auch der Preis für Zeitungspapier, der im vergangenen Jahr stark angestiegen war, sank im November um 3,6 Prozent. Dennoch bleibt Zeitungspapier teuer und es ist ungewiss, ob die Preise erneut steigen werden.
Energieaufschlag wird reduziert
Die Marktlage beim Papier bleibt weiterhin kompliziert, weshalb Beobachter vorsichtig sind. Bei den grafischen Papieren scheint der Preistrend nach oben gebrochen zu sein. Einige Papierfabriken haben bereits Energiezuschläge reduziert oder ganz darauf verzichtet.
Im Großhandel stagnierte der Papierpreis zuletzt. Bis Oktober stiegen die Preise für Papier und Pappe kontinuierlich an. Im November legten sie minimal zu und blieben im Dezember gleich.
Es gibt jedoch eine Preisentwicklung, die Verbraucher möglicherweise aufmerksam verfolgen: Toilettenpapier bleibt weiterhin teuer. Laut Verbraucherpreisstatistik ist es im Durchschnitt um rund 40 Prozent teurer geworden. Allein im November 2022 stieg der Preis im Vergleich zum Vormonat um 3,1 Prozent und im Dezember um weitere 3,4 Prozent.
Trotzdem ist der Preis nicht mehr so extrem wie in den chaotischen Anfangszeiten der Pandemie, als Händler ihre Preise verdoppelten oder 20 Euro für eine Packung verlangten.
Die aktuellen Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Papierpreise zumindest vorerst etwas sinken. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich der Winter, der Gasverbrauch, die Energiepreise und der Papiermarkt weiterentwickeln werden.