Papillon & Phalène – Zarte Schmetterlinge unter den Hunden

Papillon & phalÈne

Wer einen kleinen, verspielten und familienbezogenen Begleiter sucht, sollte sich die Rassen Papillon und Phalène genauer anschauen. Die bezaubernden Hunde mit ihren auffälligen Ohren sind Teil der Kontinentalen Zwergspaniel und werden gerne als Schmetterlingshündchen bezeichnet. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Ursprünge dieser Rasse und ihre besonderen Charaktereigenschaften.

Ursprung und Geschichte

Die Zwergspaniels haben ihren Ursprung vermutlich in Europa, obwohl ihre Vorfahren möglicherweise aus Ostasien stammen. Im 13. Jahrhundert könnten asiatische Hundezwerge ihren Weg nach Europa gefunden haben und somit die Grundlage für die Entwicklung der Zwergspaniels gelegt haben. Die ersten Belege für diese kleinen Luxushündchen finden sich auf italienischen Fresken und Ölbildern aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Dort werden sie häufig zusammen mit Kindern oder Adligen dargestellt. Es ist anzunehmen, dass aus den zur Jagd verwendeten Spaniels im Laufe der Zeit eine Zwergform entstanden ist, die dann den hochherrschaftlichen Damen und ihren Kindern als Spielgefährten diente.

Besonders in Gemälden von Tizian im 16. Jahrhundert finden sich immer wieder Hunde, die dem heutigen Phalène entsprechen. Ob diese Form gezielt gezüchtet wurde oder ob es sich um einen bekannten Hund handelte, der in den Bildern des Malers immer wieder auftaucht, bleibt unklar. Ab dem 16. Jahrhundert tauchen Phalèneähnliche Hunde auch auf Bildern französischer Künstler auf. Die Verbreitung der Rasse erfolgte durch Einheiratungen in verschiedene Herrscherhäuser, bei denen die Damen ihre kleinen Begleiter einfach mitnahmen.

Nach der französischen Revolution geriet die Rasse zunächst in Vergessenheit, doch Ende des 19. Jahrhunderts fanden sich in Frankreich und Belgien wieder Liebhaber, die sich engagiert darum bemühten, die Zwergspaniels wieder auferstehen zu lassen. Heute gilt der franco-belgische Raum als Ursprungsland der Kontinentalen Zwergspaniels.

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Charakter und Eigenschaften

Papillons und Phalènes sind sehr familienbezogene und lebhafte Hunde. Sie sind immer bereit zum Spielen, Toben und Schmusen, aber gleichzeitig einfühlsam und sensibel. Unstimmigkeiten innerhalb der Familie merken sie sofort und leiden darunter. Die Hunde passen sich dem Tagesrhythmus ihrer Familie genau an und fühlen sich am wohlsten, wenn alles harmonisch ist. Sie lieben es, wenn man mit ihnen spricht, denn das gibt ihnen das Gefühl, beachtet zu werden. Aufgrund ihrer Sensibilität und Intelligenz sollten die Hunde nicht über längere Zeit alleine gelassen werden. Wenn sie regelmäßig längere Ausflüge machen dürfen und ausreichend beschäftigt werden, sind sie glücklich.

Papillons und Phalènes lieben es, draußen unterwegs zu sein und die Welt zu entdecken. Sie sind verträglich mit anderen Hunden und schließen schnell Freundschaften. Die Hunde eignen sich auch hervorragend für den Hundesport, da sie mit Eifer und Begeisterung bei der Arbeit sind.

In Bezug auf die Pflege sind die Kontinentalen Zwergspaniels überraschend unkompliziert. Ihr langes Haarkleid neigt nicht zum Verfilzen, so dass regelmäßiges Bürsten ausreicht. Lediglich die feinen Haare der Ohrfransen benötigen besondere Aufmerksamkeit. In Bezug auf die Gesundheit sind die Zwergspaniels robust und haben keine lebensbedrohlichen Erbkrankheiten. Dennoch sollten Kniescheibenluxationen im Auge behalten werden.

Wer sich einen Zwergspaniel anschaffen möchte, sollte sich an einen seriösen Züchter wenden, der die Hunde in Haus und Familie integriert. Fehler und Vernachlässigung in der Aufzuchtphase können bei diesen sensiblen Hunden schwerwiegende Folgen haben.

Die Kontinentalen Zwergspaniels sind zarte Schmetterlinge unter den Hunden. Mit ihrer liebevollen und spielfreudigen Art bereichern sie jede Familie.

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