Bist du ein Fan von selbstgemachten Seifen? Dann kennst du sicherlich die Qual der Wahl, wenn es darum geht, welche natürlichen Öle und Fette du verwenden möchtest. Aber der wahre Charakter einer DIY-Seife wird vor allem durch ihren Duft hervorgehoben. Hier hast du verschiedene Möglichkeiten: Entweder du verwendest Parfumöle oder du greifst auf natürliche ätherische Öle zurück, um deiner selbstgemachten Seife einen Duft zu verleihen.
Natürliche ätherische Öle – Die natürliche Wahl
Wenn es um ätherische Öle geht, findest du hier auf Naturseife und Kosmetik bereits einige interessante Beiträge. Diese Öle sind definitiv die natürliche Variante, um Seifen zu beduften. Sie werden aus Pflanzen, Früchten und Kräutern gewonnen. Es gibt verschiedene Methoden, um die Öle herzustellen. Zum Beispiel wird Orangenöl durch Pressung der Orangenschalen gewonnen. Du kannst ätherische Öle in verschiedenen Qualitäten erhalten. Schau dir dazu den Beitrag “Wie ätherische Öle gewonnen werden” an.
Aber warum sollte man überhaupt synthetische Parfumöle in selbstgemachte Seifen einsetzen, wenn es doch natürliche ätherische Öle gibt? Nun, das liegt daran, dass ätherische Öle nicht immer ideal für die Seifenherstellung sind. Sie verdunsten schnell und der Duft der Naturseifen verfliegt daher bereits nach kurzer Zeit. Außerdem können ätherische Öle die Seife verfärben, ähnlich wie Parfumöle. Darüber hinaus gibt es nicht jede Duftnote in natürlichen Ölen. Wenn du also Jelly Bean, Cupcake, Zuckerwatte, Ocean Fresh oder andere Düfte möchtest, musst du definitiv auf Parfumöle zurückgreifen.
Parfumöle – Die perfekte Alternative?
Der Vorteil von Parfumölen liegt klar auf der Hand: Es gibt nahezu jede Duftnote, die du dir vorstellen kannst. Da sie synthetisch hergestellt werden, können alle möglichen Düfte nachgebildet werden. Beim Seife selber machen verwende ich persönlich gerne Parfumöle, da ihre Düfte viel länger anhalten und die Seifen auch Jahre nach der Herstellung noch gut riechen. Im Gegensatz dazu verblassen ätherische Öle im Laufe der Zeit oder verändern sich, besonders wenn du Mischungen verwendest. Es ist immer ärgerlich, wenn eine Seife, die anfangs wunderbar duftet, nach wenigen Wochen kaum noch wahrnehmbar ist.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile bei der Verwendung von Parfumölen in selbstgemachter Seife. Sie sind synthetisch, und nicht jeder möchte synthetische Komponenten in einem eigentlich natürlichen Produkt haben. Einige Parfumöle können auch die Eigenschaften des Seifenleims verändern. Wenn du das Parfumöl dem leicht angedickten Seifenleim hinzufügst, wird er plötzlich dickflüssig oder sogar so fest, dass eine weitere Verarbeitung kaum möglich ist. Dieser Effekt tritt besonders bei blumigen Duftnoten, aber auch bei einigen anderen Parfumölen auf. Besonders wenn du feine Marmorierungen herstellen möchtest oder noch nicht so viel Erfahrung beim Seife selber machen hast, kann dieser Effekt fatal sein. Es ist auch ärgerlich, dass einige Parfumöle die Seife später verfärben, meist ins Gelbliche oder Bräunliche.
Worauf sollte man achten?
Wenn du Parfumöle für deine selbstgemachte Seife verwenden möchtest, beachte die folgenden Tipps:
- Verwende nur Parfumöle, die speziell für die Kosmetik zugelassen sind. Verwende auf keinen Fall Duftöle, die beispielsweise für die Duftlampe bestimmt sind.
- Kaufe deine Parfumöle am besten in einem der bekannten Rohstoffshops, in denen auch Informationen darüber stehen, ob die Parfumöle den Seifenleim andicken oder die Seife verfärben können. Tipp: Du kannst ätherische Öle, Rohstoffe in konventioneller und Bio-Qualität sowie Parfumöle und Zubehör direkt bei Dragonspice bestellen!
- Dosiere sparsam, maximal 2% bezogen auf die Gesamtmenge der Seife reichen aus.
- Wenn du Parfumöle verwendest, die den Seifenleim schneller andicken lassen, nimm mehr Wasser in dein Seifenrezept auf und arbeite so kalt wie möglich. Lasse die Fette und das Leitungswasser gut abkühlen.
- Beachte beim Färben und Marmorieren der Seife, ob das Parfumöl die Seife später verfärbt. Diese Information erhältst du vom Lieferanten, wie zum Beispiel Gracefruit.
Ein Tipp für schnelles Andicken
Es kann von Vorteil sein, ein Parfumöl zu verwenden, das den Seifenleim schnell andicken lässt. Dies ist besonders bei Schichtseifen nützlich. Du kannst das Parfumöl in die erste Schicht der Seife geben und den Seifenleim sofort in die Seifenform füllen. Diese Schicht wird dann schnell dickflüssig und du kannst sofort weiterarbeiten.
Übrigens sind Parfumöle nicht zwangsläufig schlechter oder unverträglicher als natürliche ätherische Öle, nur weil sie synthetisch hergestellt werden. Natürliche Stoffe weisen oft ein hohes allergenes Potenzial auf. Viele Parfumöle sind bereits allergenfrei erhältlich, das heißt, sie enthalten die allergenen Stoffe in geringer Menge oder gar nicht. Ätherische Öle enthalten ebenfalls diese Allergene, teilweise in größeren Mengen. Wenn du mehr über die Deklaration von Kosmetika und Duftstoffen erfahren möchtest, schau auch beim IKW vorbei.
Jetzt bist du bereit, mit Parfumölen die perfekte Duftnote für deine selbstgemachte Seife zu finden!