Du stehst vor der Entscheidung, Parkett selbst zu verlegen oder es lieber von einem Profi machen zu lassen? Das ist eine wichtige Frage, die du sorgfältig abwägen solltest. Nicht jeder Bodenbelag ist für die Selbstverlegung geeignet. Vor allem die vollflächige Verklebung von Massivparkett erfordert das Können eines Fachmanns. Neben den Kosten für den Bodenbelag solltest du auch die zusätzlichen Kosten für die Verlegung durch einen Bodenleger berücksichtigen. Ein Profi kann in der Regel schneller und effizienter arbeiten und weiß, wie der Untergrund, das Maß und die Fugen optimal vorbereitet werden sollten.
Aber keine Sorge, es gibt auch Bodenbeläge, die sich perfekt für die Do-it-yourself-Verlegung eignen. Fertigparkett mit integriertem Klicksystem ist besonders DIY-freundlich. Bei der schwimmenden Verlegung wird der Bodenbelag nicht fest mit dem Untergrund verbunden, sodass er bei Bedarf wieder leicht entfernt werden kann. Auch das Verkleben ist für handwerklich begabte Heimwerker keine große Herausforderung.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die meisten Bodenbeläge vor der Verlegung rund 48 Stunden in der geschlossenen Verpackung akklimatisieren sollten, um sich an die Bedingungen im Raum zu gewöhnen.
Klicksysteme erleichtern die Verlegung von Parkett
Fertigparkett, Vinylböden und Korkböden mit Klick-Technologie machen die Verlegung zum Kinderspiel. Egal ob du dich für Parkett, Kork oder Vinyl entscheidest, diese Böden können immer schwimmend verlegt werden. Das heißt, es müssen keine Schrauben, Nägel oder Kleber verwendet werden. Die Verlegeelemente werden einfach miteinander verbunden. Ein weiterer Vorteil von Klick-Parkett ist, dass es problemlos wieder entfernt werden kann. Das ist besonders praktisch in Mietwohnungen.
Für die schwimmende Verlegung benötigst du eine Trittschalldämmung und/oder eine PE-Folie als Feuchtigkeitsschutz bei mineralischen Untergründen. Diese können jedoch schnell und einfach verlegt werden.
Parkett schwimmend verlegen – so geht’s:
Wenn du Parkett, Vinyl oder Kork selbst verlegen möchtest, benötigst du neben dem Bodenbelag und der Trittschalldämmung oder dem Parkettkleber folgendes Werkzeug:
- Abstandskeile
- Fuchsschwanz und Stichsäge
- Zugeisen
- Hammer
- Schlagklotz
- Winkel
- Meterstab
Vergiss nicht an Sockelleisten, Übergangsschienen und Heizkörperrosetten zu denken.
1. Parkett akklimatisieren
Bevor du mit der Verlegung beginnst, lasse den Bodenbelag für rund 48 Stunden waagerecht im Raum liegen, in dem er verlegt werden soll. Dadurch kann sich das Parkett an die Zimmertemperatur und Luftfeuchtigkeit anpassen. Eine Temperatur zwischen 18 und 26 Grad Celsius ist ideal.
2. Trittschalldämmung verlegen
Lege die Trittschalldämmung ohne Überlappung im gesamten Raum aus, sodass sich die Stoßkanten aneinanderreihen.
3. Erste Reihe verlegen
Miss den Raum noch einmal sorgfältig aus. Basierend auf den Maßen entscheide, ob du die erste Parkettreihe in der Tiefe und Breite zuschneiden musst, um zu verhindern, dass die seitlichen Endstücke und die letzte Reihe zu schmal werden.
Entferne die Nuten an den Längsseiten der Dielen der ersten Reihe mit einer Stichsäge. Lege die erste Diele mit den Nutseiten in eine Ecke des Raumes und schiebe Abstandskeile zwischen Boden und Wand, um eine Dehnungsfuge zu schaffen. Lege die nächste Diele an der freien Stirnseite an und klopfe sie mit Hammer und Schlagklotz fest.
4. Parkett-Randstück abmessen und zuschneiden
Miss die richtige Länge des Randstücks, indem du das Parkett-Element umdrehst und mit der Nut zur Wand zeigend an die vorherige Diele anlegst. Setze einen Abstandskeil zwischen Parkett und Wand und zeichne die Länge mit einem Winkel und Bleistift auf dem Holz an. Schneide das Randstück mit einer Säge zu und lege es zusammen mit den Abstandskeilen zwischen die Diele und die Wand. Ziehe das Parkett mit einem Zugeisen fest.
5. Nächste Reihen schwimmend verlegen
Beginne mit dem Rest des gekürzten Elements aus der ersten Reihe die zweite Reihe zu verlegen. Stelle sicher, dass die Stirnstöße immer einen Versatz von 30 bis 40 cm zu denen der Vorreihe aufweisen. Verlege das Parkett in dieser Art und Weise bis zur letzten Reihe. Entferne die Abstandshalter.
Die Schwierigkeit der Verlegung hängt vom Raum ab
Wenn du einen quadratischen, geraden Raum hast, ist das Verlegen des Bodens relativ einfach und schnell erledigt. Ein Raum von 25 m² sollte nicht länger als ein Tag dauern. Die meisten Parkettböden sind bereits wohnfertig, das bedeutet, dass du sie nicht ölen oder lackieren musst, sondern direkt einziehen kannst.
Der wertvolle Wissensschatz eines Parkettlegers
Nicht jeder Raum ist perfekt und manchmal ist spezielles Wissen erforderlich, etwa zur Vorbereitung des Unterbodens. Es kann auch Räume mit vielen Winkeln und Nischen geben, in denen das Wissen eines professionellen Bodenlegers Gold wert ist. Das Anbringen von Sockelleisten kann für Laien schwierig sein, insbesondere wenn die Wände nicht ganz gerade sind. Aber keine Sorge, es ist alles andere als unmöglich.
Wann du einen Parkettleger benötigst
Wie du bereits erfahren hast, kannst du Klick-Parkett problemlos selbst verlegen. Bei Massivparkett sieht die Sache jedoch anders aus. Dieser Bodenbelag muss immer vollflächig verklebt werden. Nach der Verlegung wird der Bodenbelag geschliffen und mit Lack oder Öl behandelt. All dies erfordert handwerkliches Geschick und viel Wissen. Bei verklebtem Parkett sind die Anforderungen an den Untergrund auch viel höher. Wenn zum Beispiel der Beton- oder Estrichuntergrund bröckelig, rissig oder uneben ist, muss ein Fachhandwerker einen verlegereifen Unterboden schaffen. Dafür können selbstverlaufende Spachtelmassen oder Trockenbauteile wie Span- oder OSB-Platten verwendet werden. Bei Bedarf wird außerdem eine Feuchtigkeitssperre eingebaut.
Ein Fachhandwerker sollte auch beauftragt werden, wenn du dich für massives Parkett oder zweischichtiges Fertigparkett entscheidest und/oder eine Fußbodenheizung hast. Das vollflächige Verkleben, Nageln oder Schrauben von Parkett und Dielen in verschiedenen Mustern, Ecken und unter Heizkörpern erfordert Erfahrung, genauso wie der Umgang mit Schleifmaschinen und die abschließende Oberflächenbehandlung von Massivparkett.
Weitere Hinweise zur Parkettverlegung und Tipps, wie du deinen Parkettboden selbst verlegen kannst, findest du in unserer Rubrik “Parkett verlegen”. Wenn du dir unsicher bist, wie du den Boden am besten verlegst, kannst du dich gerne an unsere Bodenexperten wenden.