Ein strahlendes Lächeln ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein Zeichen für gesunde Zähne. Eine unterschätzte Gefahr für die Zahngesundheit ist die Parodontitis, auch bekannt als “Parodontose”. Diese chronische Entzündung des Zahnhalteapparates kann zu langfristigen Schäden führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird.
Wie entsteht Parodontitis?
Die Parodontitis wird durch Beläge, auch Plaque genannt, auf den Zahnoberflächen und in den Zahnzwischenräumen verursacht. Diese Beläge bestehen aus einem Netzwerk von Bakterien, deren Stoffwechselprodukte eine Entzündung auslösen, die letztendlich zum Verlust von Gewebe und Knochen führt. Ohne Plaque gibt es keine Parodontitis.
Zu Beginn sind die Beläge noch weich. Mit der Zeit verhärten sie sich und es bildet sich Zahnstein. Dadurch entstehen rauhe Oberflächen, die ideale Nistplätze für Bakterien bieten. Das Immunsystem reagiert mit einer oberflächlichen Entzündung, der Gingivitis, um die Bakterien abzuwehren. Diese Entzündung kann das Eindringen der Bakterien in die tieferen Gewebeschichten vorerst verhindern.
Irgendwann jedoch überwinden die Bakterien die natürliche Barriere und die Entzündung wird chronisch. Das Immunsystem reagiert nicht mehr richtig und die Entzündungsreaktion führt zur Zerstörung von Gewebe und Knochen. Die Parodontitis breitet sich aus und der Zahn verliert seinen Halt.
Die Folgen der Parodontitis
Wenn die Parodontitis unbehandelt bleibt, kann sie zu ernsthaften Schäden führen. Zu den möglichen Folgen gehören die Lockerung und der Verlust von Zähnen, sogar solchen, die frei von Karies oder Füllungen waren. Die Auswirkungen beschränken sich jedoch nicht nur auf die Mundgesundheit.
Die Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit
Die Bakterien, die die Parodontitis verursachen, können über das Zahnfleisch in den Blutkreislauf gelangen und anderen Organen Schaden zufügen. Es gibt bereits wissenschaftliche Belege für negative Wechselwirkungen zwischen Parodontitis und Diabetes. Diabetiker haben ein höheres Risiko, an Parodontitis zu erkranken, und akute Entzündungen können die Insulinwirkung beeinträchtigen.
Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind mit einer unbehandelten Parodontitis verbunden. Schwere Parodontitis kann Veränderungen der Arterien verursachen und das Risiko für koronare Herzerkrankungen und Herzinfarkte erhöhen. Bakterien können durch Bakteriämie in die Blutbahn gelangen und unter bestimmten Bedingungen zu Entzündungen im Herz oder an künstlichen Gelenken führen. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Parodontitis zu Frühgeburten oder niedrigem Geburtsgewicht führen kann.
Risikofaktoren für Parodontitis
Nicht alle Menschen haben das gleiche Risiko, an Parodontitis zu erkranken, und auch der Verlauf und die Schwere der Erkrankung können variieren. Das Immunsystem spielt eine entscheidende Rolle, und verschiedene Faktoren können seine Funktion beeinflussen. Zu den Risikofaktoren gehören:
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Erbliche Veranlagung: Das Risiko für Parodontitis kann durch genetische Faktoren beeinflusst werden. Jüngere Patienten sind oft stärker von genetischen Faktoren betroffen als ältere.
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Rauchen: Raucher haben ein erhöhtes Risiko, an Parodontitis zu erkranken. Nikotin und andere Bestandteile des Tabakrauchs schwächen die Abwehrkräfte des Körpers und beeinträchtigen die Durchblutung im Mundraum. Rauchen erschwert die Erkennung der Parodontitis und mindert den Erfolg der Behandlung.
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Diabetes: Patienten mit Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Parodontitis. Hohe Blutzuckerwerte schwächen die Abwehrkräfte des Zahnhalteapparates und erschweren die Heilung von Entzündungen.
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Psychischer Stress: Stress und hormonelle Veränderungen können das Immunsystem beeinträchtigen und Parodontitis auslösen oder verschlimmern. Während der Schwangerschaft besteht ein erhöhtes Risiko für Parodontitis.
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Krankheiten des Immunsystems und bestimmte Medikamente können das Risiko für Parodontitis erhöhen.
Fazit
Parodontitis ist mehr als nur eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Unbehandelt kann sie zu langfristigen Schäden an Zähnen und sogar zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Eine gute Mundhygiene und regelmäßige Zahnarztbesuche sind entscheidend, um Parodontitis vorzubeugen oder frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
