Partnerwahl: Warum verlieben wir uns so oft in die Falschen?

Partnerwahl: Warum verlieben wir uns so oft in die Falschen?

Wir alle kennen das Gefühl, sich in den falschen Partner zu verlieben. Aber warum passiert uns das immer wieder? In einem Interview mit GEO WISSEN erklärt Professor Dr. Kirsten von Sydow, dass manche Menschen einfach kein gutes Gespür dafür haben, welche Partner ihnen guttun und wie sie eine stabile Beziehung führen können.

Verzerrte Wahrnehmungen in Beziehungen

Die meisten Betroffenen können das Verhalten anderer Menschen in Beziehungen schlecht einschätzen. Sie haben Schwierigkeiten zu erkennen, ob ihr Gegenüber überhaupt an einer festen Partnerschaft interessiert ist. Es gibt zum Beispiel den Typ “Einsamer Cowboy”, der auf manche Frauen zunächst attraktiv wirkt, aber auch klar ausstrahlt, dass er nicht für eine stabile Beziehung zu haben ist. Wenn man nun gar nicht unterscheiden kann, ob der Partner sich binden möchte oder nicht, sucht man womöglich immer wieder Beziehungen zu solchen Partnern und scheitert Mal um Mal.

Ursachen in der frühen Kindheit

Diese verzerrten Wahrnehmungen entstehen bereits in unserer frühen Kindheit. Unser Verhalten in Beziehungen und unsere Erwartungen werden in den ersten Lebensjahren geprägt. Von unseren engen Bezugspersonen, meistens unseren Eltern, lernen wir, was wir von einer Beziehung erwarten können, wie selbstbewusst wir sind und wie wir unser Gegenüber wahrnehmen. Die Reaktionen der Erwachsenen bestimmen mit, wie wir mit Bedürfnissen und Beziehungen umgehen.

Vier typische Muster in der Partnerwahl

Psychologen unterscheiden dabei vier typische Muster. Die häufigste Variante ist die “sichere Bindung”. Menschen mit einer sicheren Bindung können sich auf die Zuwendung ihrer Eltern verlassen. Sie haben Vertrauen in andere Menschen und finden es leicht, tragfähige Beziehungen einzugehen.

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Ein Viertel der Bevölkerung entwickelt dagegen die “unsicher-vermeidende Bindung”. Diese entsteht, wenn Eltern ihre Kinder häufig zurückweisen. Diese Menschen unterdrücken dann ihr Bedürfnis nach Zuwendung und setzen später eher auf Unabhängigkeit und Leistung.

Ein weiteres Muster ist die “unsicher-ambivalente Bindung”. Menschen mit diesem Verhalten haben oft keine berechenbaren und stabilen Beziehungen erlebt und suchen ständig nach Bestätigung und Zuwendung von ihrem Partner.

Das seltenste Muster ist die “desorganisierte Bindung”. Diese entsteht, wenn Kinder Gewalt oder Missbrauch erleben oder bei Eltern aufwachsen, die ihnen keine Zuwendung geben können. Sie entwickeln ein chaotisches Bindungsverhalten, da sie einerseits nach Schutz suchen, andererseits aber auch Nähe Probleme bereitet.

Fazit

Es gibt verschiedene Gründe, warum wir uns immer wieder in die falschen Partner verlieben. Diese Gründe liegen oft in unserer frühen Kindheit und unserer Beziehung zu unseren engen Bezugspersonen. Es ist wichtig, sich dieser Muster bewusst zu werden, um eine gesunde und stabile Beziehung führen zu können.