Passiver und aktiver Korrosionsschutz

Passiver und aktiver Korrosionsschutz

In diesem Artikel werden wir uns ausführlich mit dem passiven und aktiven Korrosionsschutz von Baustoffen beschäftigen. Erfahre, wie du deine Materialien vor Schäden schützen kannst.

Passiver Korrosionsschutz

Beim passiven Korrosionsschutz werden vor allem beschichtende Maßnahmen ergriffen, um den Baustoff vor Schädigungen zu bewahren. Man verwendet Deckschichten, um die Metallauflösungsreaktion zu unterbinden, oder Imprägnierungen, um Holzschichten vor strukturellem Zerfall oder Zersetzung zu schützen. Dabei werden entweder metallische, nichtmetallisch-organische oder organische Bezüge verwendet.

Temporärer Korrosionsschutz

In vielen Industriebetrieben werden Baustoffe unter einer Schutzatmosphäre erzeugt, bevor sie an Baustellen ausgeliefert werden. Der Transport der Bauteile birgt Gefahren, weshalb temporäre Korrosionsschutzmittel entwickelt wurden. Diese Schutzmaßnahmen sind zeitlich begrenzt und müssen bestimmte Anforderungen erfüllen, wie eine einwandfreie Schutzwirkung für einen begrenzten Zeitraum, einfache Anwendbarkeit und problemloses Entfernen.

Nichtmetallischer dauerhafter Korrosionsschutz

Nichtmetallische Überzüge spielen eine wichtige Rolle beim Korrosionsschutz. Hierbei verwendet man Anstriche sowie Plast- und Elastoüberzüge.

Farb- und Lackanstriche

Ein großer Teil des Korrosionsschutzes besteht aus organischen Überzügen, zu denen Farb- und Lackanstriche gehören. Diese bestehen aus flüssigen oder pastenartigen Stoffen und haben verschiedene Hauptbestandteile wie Bindemittel, Extender, Lösungsmittel, Verdünnungsmittel und Hilfsstoffe. Nach dem Auftragen bildet der Anstrich einen Schutzfilm auf der Baustoffoberfläche, der eine hohe Lebensdauer, Haftfestigkeit, Elastizität, Wasser- und Luftundurchlässigkeit sowie Verschleißfestigkeit aufweist.

Plast- und Elastoüberzüge

Im Gegensatz zu Anstrichen übernehmen diese Überzüge neben einer dickeren Schicht auch eine isolierende Funktion. Typische Materialien sind PVC, PE, PA und Kautschuk. Sie zeichnen sich durch chemische Beständigkeit, elektrischen Widerstand, glatte Oberfläche und ansprechende Optik aus. Elastoüberzüge bieten zudem einen besonderen Korrosions- und Erosionsschutz und können teilweise mechanisch bearbeitet werden.

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Metallischer dauerhafter Korrosionsschutz

Bei dieser Schutzart werden dünnere metallische Schichten aufgetragen, die den Korrosionsschutz gewährleisten. Hierzu zählen Verfahren wie Galvanisieren, stromloses Metallisieren, schmelzflüssiges Metallisieren, Metallspritzen, Diffusionsverfahren und Plattieren. Metalle wie Zink, Chrom und Kupfer werden häufig eingesetzt, um den Baustoff gegenüber Elektrolyten zu isolieren.

Aktiver Korrosionsschutz

Beim aktiven Korrosionsschutz greift das Schutzverfahren aktiv in die chemischen bzw. elektrochemischen Korrosionsvorgänge ein. Wenn ein Oberflächenbehandlungsverfahren nicht mehr möglich oder gewünscht ist, müssen andere Verfahren gefunden werden, um das Korrosionsverhalten positiv zu beeinflussen. Dies kann durch das Entfernen von korrosionsfördernden Stoffen oder die Zugabe von Inhibitoren erreicht werden.

Entfernen von Korrosionsstimulatoren

In Baustoffen können Stoffe vorhanden sein, die den Korrosionsprozess beschleunigen. Diese Stimulatoren sind beispielsweise H2O, CO2, O2 oder H+. Maßnahmen zur Entfernung dieser Stoffe sind das Erzeugen einer Schutzalkalität, die Entgasung von Kesselspeisewasser und die Luftrocknung in geschlossenen Räumen.

Zugabe von Korrosionsinhibitoren

Korrosionsinhibitoren sind Stoffe, die bereits im Medium vorhanden sind oder dem System in geringer Menge zugeführt werden und die Korrosionsaffinität verringern. Ein wirksamer Korrosionsinhibitor muss löslich sein, auch bei unterschiedlichen Temperaturen, eine hohe Wirksamkeit bei geringen Konzentrationen aufweisen und langanhaltend und beständig im System sein. Zudem sollte er keine Neben- oder Folgereaktionen im Baustoff hervorrufen und dessen Eigenschaften nicht negativ beeinflussen. Es haben sich unter anderem wässrige Lösungen und Gasphasen als effektive Inhibitoren erwiesen.

Inhibitoren

Korrosionsverringernde Stoffe können je nach Wirkungsmechanismus in physikalische und chemische Inhibitoren unterteilt werden.

Physikalische Inhibitoren adsorbieren an der Baustoffoberfläche und bilden eine dünnen Schicht, die chemische oder elektrochemische Reaktionen unterbindet. Diese Adsorption führt nicht zu chemischen Reaktionen zwischen Metall und Inhibitor.

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Chemische Inhibitoren hingegen reagieren mit der Metalloberfläche oder dem Korrosionsmedium. Hier unterscheidet man zwischen Passivatoren, Deckschichtenbildnern, elektrochemischen Inhibitoren und Destimulatoren.

Mit diesen Kenntnissen kannst du nun den passiven und aktiven Korrosionsschutz für Baustoffe optimal umsetzen und deine Materialien effizient vor Schäden bewahren.