Es ist eine Situation, die viele Patienten nur allzu gut kennen: Stundenlanges Warten in überfüllten Wartezimmern, harte Stühle und das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Leider ist das kein Einzelfall, sondern ein weit verbreitetes Problem in deutschen Krankenhäusern. Eine solche Erfahrung musste auch Wolfgang H. in der Augenklinik am Katharinenhospital machen. Obwohl die medizinische Versorgung dort lobenswert ist, ist die Organisation des Krankenhauses alles andere als vorbildlich.
Eine Organisationskatastrophe in der Ambulanz
Wolfgang H. beklagt vor allem die chaotischen Zustände in der Ambulanz. Dort treffen Patienten mit Terminen und Notfällen aufeinander und müssen oft stundenlang auf ihren Arztbesuch warten. Diese Situation ist für die Patienten nicht nur unzumutbar, sondern auch respektlos. Bereits morgens ist der Wartebereich überfüllt und es kommen immer noch mehr Menschen hinzu. Das zeugt nicht gerade von guter Terminplanung. Wenn die Ambulanz abends schließt, wird der Lärmpegel vor den Zimmern der Patienten, die dringend Ruhe brauchen, unerträglich. Es ist kaum möglich, in dieser Umgebung zu schlafen.
Kritik auf Bewertungsportalen
Wolfgang H. ist nicht der einzige Patient, der mit der Organisation der Augenklinik unzufrieden ist. Auf Bewertungsportalen im Internet finden sich immer wieder ähnliche Berichte über die “unakzeptablen Wartezeiten” von bis zu acht oder neun Stunden. Diese Geduldsprobe ist besonders für ältere Menschen zermürbend. Die Stimmung unter den Patienten ist oft explosiv, da viele Besucher aus dem Umland abends kaum noch nach Hause kommen. Die Organisation wird mehrfach als unorganisiert, chaotisch und unprofessionell beschrieben. Einige Patienten sind jedoch bereit, die Mängel wegen der erfolgreichen Behandlung zu übersehen.
Besserung in Sicht?
Das Krankenhaus ist sich der Probleme bewusst und versucht, Abhilfe zu schaffen. Michael Föll, der Krankenhausbürgermeister, entschuldigte sich persönlich bei Wolfgang H. für die Unannehmlichkeiten und versprach Verbesserungen. Der oberste Klinik-Manager Jan Steffen Jürgensen hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Terminvergabe und Ablauforganisation zu verbessern. Lange Wartezeiten und verschobene Operationstermine sollen in Zukunft vermieden werden. Der Leiter der Augenklinik, Professor Florian Gekeler, hat bereits verschiedene organisatorische und bauliche Verbesserungen vorgenommen und plant weitere Analysen, um die Behandlung effizienter zu gestalten. Die Klinik arbeitet auch mit der Kassenärztlichen Vereinigung zusammen, um den augenärztlichen Notfalldienst sicherzustellen.
Ein persönlicher Appell
Der Klinikchef Florian Gekeler bedauert es zutiefst, wenn sich Patienten nicht gut aufgehoben fühlen. Er betont jedoch, dass täglich viele zufriedene Patienten die gute Arbeit des Krankenhauses bestätigen. Wolfgang H. hat nach seinem letzten Besuch eine Verbesserung der Wartezeiten festgestellt, was ihn etwas versöhnt hat. Dennoch ist es wichtig, dass die Organisation der Augenklinik weiterhin die Bedürfnisse der Patienten im Blick hat und ihnen eine angemessene und stressfreie Behandlung ermöglicht.
