Pauschalverträge im Bauvertragsrecht: Global oder Detail?

Pauschalverträge im Bauvertragsrecht: Global oder Detail?

Du hast beschlossen, dein Traumhaus zu bauen, und stehst nun vor der Herausforderung, den passenden Bauvertrag abzuschließen. Bei dieser Entscheidung ist es wichtig, die verschiedenen Vertragstypen zu verstehen und ihre Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen. In diesem Artikel erläutern wir die Unterschiede zwischen dem Global-Pauschalvertrag und dem Detail-Pauschalvertrag und zeigen auf, welcher Vertragstyp für deine Bedürfnisse am besten geeignet ist.

Einheitspreisvertrag

Ein Einheitspreisvertrag ist die bevorzugte Wahl des Bauunternehmers. Bei diesem Vertrag werden die geschuldeten Leistungen und Mengen positionsgenau aufgelistet und mit Preisen pro Einheit versehen. Nach Abschluss der gesamten Leistung erfolgt die Schlussabrechnung auf dieser Basis. Das Risiko liegt dabei vollständig beim Auftraggeber.

Eine fairere Verteilung der Risiken bieten Pauschalverträge. Hier wird in der Regel zwischen dem Global-Pauschalvertrag und dem Detail-Pauschalvertrag unterschieden.

Global-Pauschalvertrag

Der Global-Pauschalvertrag kann in einen erweiterten und einen komplexen Vertrag unterteilt werden. Bei beiden Vertragstypen wird der Preis pauschal festgelegt, ebenso wie die Leistung, jedoch in unterschiedlichem Umfang.

Erweiterter Global-Pauschalvertrag

Beim erweiterten Global-Pauschalvertrag stellt der Auftraggeber dem Auftragnehmer die Planung für das Bauvorhaben zur Verfügung. Auf dieser Grundlage muss der Auftragnehmer die erforderlichen Leistungen selbstständig ermitteln. Das Kalkulationsrisiko liegt dabei beim Auftragnehmer. Zusätzliche vergütungspflichtige Leistungsänderungen können nur dann anfallen, wenn der Auftraggeber nachträglich seine Planung ändert und entsprechende Anweisungen erteilt. Für eigene Planungsfehler haftet der Auftraggeber selbst.

Komplexer Global-Pauschalvertrag

Beim komplexen Global-Pauschalvertrag gibt der Auftraggeber lediglich eine funktionale Leistungsbeschreibung vor, während der Auftragnehmer die gesamte Planung übernimmt. Dies bedeutet, dass das gesamte Planungs- und Kalkulationsrisiko beim Auftragnehmer liegt. Er muss für Fehler in der Planung haften und trägt das volle Risiko in qualitativer und quantitativer Hinsicht.

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Detail-Pauschalvertrag

Beim Detail-Pauschalvertrag wird der Preis unabhängig von den tatsächlich benötigten Mengen und Massen festgelegt. Dem Pauschalpreis liegt jedoch ein detailliertes Leistungsverzeichnis zugrunde. Hierbei wird lediglich die Vergütung pauschaliert, nicht aber die geschuldete Bauleistung.

Die geschuldete Leistung ergibt sich aus der detaillierten Leistungsbeschreibung. Wenn sich die zugrunde gelegten Mengenannahmen als unzutreffend erweisen, bleibt es beim Pauschalpreis. Das quantitative Mengenrisiko trägt somit der Auftragnehmer durch die Pauschalierung des Preises.

Für Leistungen, die über die in der Leistungsbeschreibung enthaltenen Arbeiten hinausgehen, kann der Auftragnehmer eine zusätzliche Vergütung verlangen. Das Vollständigkeitsrisiko in qualitativer Hinsicht liegt grundsätzlich beim Auftraggeber. Bei offensichtlicher Unvollständigkeit einer Leistungsbeschreibung kann dies jedoch umstritten sein.

Die Wahl des richtigen Vertragstyps hängt von individuellen Faktoren ab, wie z.B. dem Umfang des Bauvorhabens und dem Risikoprofil, das du als Auftraggeber tragen möchtest. Es ist ratsam, professionellen Rechtsrat einzuholen, um sicherzustellen, dass der Vertrag deinen Bedürfnissen entspricht.

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