Paypal ist eine beliebte Bezahlmethode, die von vielen auf eBay genutzt wird. Doch ist Paypal wirklich so sicher und einfach, wie es immer behauptet wird? Eine aktuelle Erfahrung zeigt, dass es einige Probleme und Unannehmlichkeiten geben kann.
Erste Verkaufserfahrung
Bisher hatte ich nur bei eBay eingekauft, nun wollte ich erstmals selbst etwas verkaufen. Um meinen potenziellen Käufern eine sichere Zahlungsabwicklung zu ermöglichen, entschied ich mich dazu, Paypal als Bezahlmethode anzubieten. Der Kauf wurde erfolgreich abgeschlossen und der Käufer überwies den Betrag umgehend über Paypal. Alles schien gut zu laufen.
Sicherheitsüberprüfung und Dokumentenanforderungen
Allerdings erhielten sowohl der Käufer als auch ich die Information, dass die Zahlungsabwicklung aufgrund einer Sicherheitsüberprüfung vier bis sieben Tage dauern könnte. Zusätzlich wurde ich per E-Mail von Paypal aufgefordert, mich in mein Paypal-Konto einzuloggen und den Anweisungen zu folgen. Der Grund hierfür war, dass meine Zahlungseingänge den Wert von 1.000 Euro überschritten haben und Paypal gemäß dem Geldwäschegesetz verpflichtet ist, Informationen von Kunden einzuholen, die ein bestimmtes limitiertes Zahlungsvolumen überschreiten.
Nachdem ich mich eingeloggt hatte, wurde mir mitgeteilt, dass mein jährliches Empfangslimit 2.500 Euro beträgt und dieses Limit bald überschritten wird. Seltsam, dachte ich, die Zahlung des Käufers lag nur knapp über 1.000 Euro und ich hatte in diesem Jahr keine weiteren Zahlungen erhalten. Warum sollte also mein Limit von 2.500 Euro überschritten sein? Trotzdem habe ich die geforderten Informationen (eine Kopie meines Personalausweises) zur Verfügung gestellt.
Merkwürdige Anfragen und fehlgeschlagene Kommunikation
Nachdem ich die Informationen bereitgestellt hatte, änderte sich nichts. Der Status in meinem Paypal-Konto blieb unverändert. Außerdem wurde ich erneut per E-Mail aufgefordert, weitere Informationen anzugeben, andernfalls würde mein Konto nach sieben Tagen gesperrt werden. In der E-Mail wurde auch eine Hotline genannt, bei der ich anrufen konnte, um Hilfe zu erhalten. Doch als ich dort anrief, wurde mir mitgeteilt, dass diese außerhalb der Geschäftszeiten nicht erreichbar sei und ich es zwischen 08:30 und 19:00 Uhr erneut versuchen sollte. Leider war ich während dieser Zeiten nicht zuhause und musste daher bis zum nächsten Tag warten, um mein Handy zu benutzen.
Frustration mit dem Telefoncomputer
Am nächsten Tag rief ich erneut an, diesmal mit meinem Handy. Eine Computerstimme erklärte mir zu Beginn des Anrufs, dass Paypal “niemals Kunden per E-Mail dazu auffordert, Kontodaten preiszugeben oder andere datenschutzbedenkliche Handlungen zu vollziehen”. Interessant, dachte ich mir. Aber gerade das wurde doch in der E-Mail von Paypal gefordert. Um sicherzugehen, überprüfte ich die E-Mail erneut. Sie sah jedoch nicht wie eine Phishing-E-Mail aus und enthielt korrekte Absenderinformationen sowie die Kontaktdaten meines Käufers. Es schien also echt zu sein. Die Computerstimme fuhr fort: “Ich erkenne, dass die Nummer, von der Sie gerade anrufen, +49176….. ist. Drücken Sie bitte die 1, wenn dies die Nummer ist, die in Ihrem Paypal-Konto hinterlegt ist.” Ich drückte die 1. Doch dann kam die Ansage: “Dies ist nicht die Nummer, die in Ihrem Konto hinterlegt ist. Bitte geben Sie jetzt die korrekte Nummer ein.”
Sackgasse
Frustriert legte ich auf und überprüfte, welche Nummer tatsächlich in meinem Konto hinterlegt war. Dort stand tatsächlich “+49 0 176…”. Vielleicht war die Null zu viel, dachte ich, und versuchte, sie zu löschen. Doch das war nicht möglich. Stattdessen erhielt ich die Meldung “Bitte geben Sie eine gültige Nummer ein”. Also versuchte ich es erneut, dieses Mal fügte ich eine Leerstelle zwischen “+49” und “176” ein. Doch wieder kam die gleiche Meldung: “Es ist nicht möglich, eine Telefonnummer bei Paypal zu löschen”. Verwirrt und frustriert loggte ich mich daraufhin aus und wieder ein. Und sofort kam die Meldung “Bitte geben Sie an, ob Ihre Kontaktinformationen noch korrekt sind”. In den Formularen waren auch die Telefonnummern angegeben, diesmal jedoch ohne “+49”. Sehr inkonsistent, aber immerhin ließ dieses Formular die Änderung zu.
Wie geht es weiter?
Das ist eine gute Frage. Ich werde auf jeden Fall Paypal eine E-Mail schreiben und um einen Rückruf bitten, da die Hotline meine Nummer immer noch nicht akzeptiert. Möglicherweise hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich hoffe jedenfalls, dass Paypal diese Situation bald klärt. Aktuell fühle ich mich auf dieser Plattform nicht besonders sicher. In Zukunft werde ich mir zweimal überlegen, ob ich Paypal mein Geld anvertraue, besonders bei eBay-Käufen. Irgendwie scheint dieser Anbieter recht dubios zu sein und hat definitiv Verbesserungsbedarf in Sachen Service und Informationspolitik.