In der heutigen energieknappe Welt fragen sich viele Hausbesitzer: Ist eine Pelletheizung eine geeignete Alternative zu Öl, Gas oder sogar einer Wärmepumpe? Wir werden Ihnen sagen, ob Pellets immer noch eine gute Option sind und vergleichen dabei die Kosten im Vergleich zu anderen Heizungsmöglichkeiten wie Gas und Wärmepumpe.
Eine Pelletheizung funktioniert ähnlich wie eine Öl- oder Gasheizung und agiert vollautomatisch. Der Aufbau und die Funktionsweise sind relativ einfach, wie das Klimaportal co2online.de versichert. Die Pellets werden in einem Raum gelagert, meistens im Keller, und bei Bedarf werden sie von einer Schnecke oder einem Saugsystem in den Verbrennungskessel transportiert.
Die Pellets, der Brennstoff, bestehen aus gepressten Holzresten aus holzverarbeitenden Betrieben. Sie behalten ihre Form aufgrund des hohen Drucks, dem sie bei der Herstellung ausgesetzt werden. Dies wird mithilfe von großen Pressschnecken erreicht, die ähnlich wie ein alter manueller Fleischwolf funktionieren. Chemische Bindemittel sind aufgrund des Drucks nicht erforderlich. Im Vergleich zu geschnittenem Holz haben Pellets ein geringeres Volumen und einen höheren Heizwert.
Die wichtigsten Vorteile einer Pelletheizung
Bis vor kurzem lagen die größten Vorteile von Pelletheizungen in den vergleichsweise niedrigen Betriebskosten im Vergleich zu fossilen Heizungen wie Gas und Öl. Besonders in Verbindung mit PV-Technologie, die die benötigte Energie für den Transport der Pellets zum Heizkessel liefert und die Steuerung der Anlage mit Strom versorgt, waren Pelletheizungen eine gute Alternative. Allerdings sind die Preise im Jahr 2022 auch hier im Vergleich zum Vorjahr um etwa 100% gestiegen.
Pellets verbrennen sauberer als Scheitholz in herkömmlichen Kaminöfen, da sie keine Rinde enthalten und einen geringen Feuchtigkeitsgehalt aufweisen. Zudem werden Pelletheizungen vom BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) gefördert. Der Staat beteiligt sich mit bis zu 45% an den Kosten, wenn Sie Ihre alte Ölheizung gegen eine Pelletheizung oder eine PV-Anlage auf dem Dach austauschen. Dadurch sollen Hausbesitzer entlastet werden, wenn sie sich für umweltfreundliche Alternativen entscheiden.
Der CO2-Ausstoß ist bei gut gewarteten Pelletheizungen im Vergleich zu herkömmlichen Öl- oder Gasheizungen geringer. Es gibt auch Pellets, die ausschließlich aus nachhaltigem Holzanbau stammen. Obwohl diese teurer sind, ermöglichen sie umweltfreundlicheres Heizen. Wie eine Pelletheizung funktioniert, können Sie auch im Video von heizung.de sehen.
Die großen Nachteile von Pellets
Pelletheizungen sind nicht nur teurer in der Anschaffung, sondern auch deutlich wartungsintensiver als andere Heizsysteme. Die Verbrennung erzeugt Asche, die drei- bis fünfmal pro Jahr manuell entfernt werden muss, bei Mehrfamilienhäusern sogar noch öfter.
Des Weiteren benötigt das erforderliche Pelletlager im Keller oder in anderen geeigneten Räumlichkeiten viel Platz. Außerdem sollte bei einer solchen Heizung immer jemand in der Lage sein, Probleme im Transportsystem der Pelletheizung zu beheben, da diese im Vergleich zu anderen Heizungen relativ häufig durch Feuchtigkeit, mechanische Probleme oder Defekte auftreten. Nur dann kann die Funktion gewährleistet werden.
Pelletheizungen erzeugen ebenfalls Wärme durch Verbrennung, was neben CO2-Emissionen auch zu Feinstaubbelastungen führt. Allerdings sind diese Emissionen im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen deutlich geringer. Im Vergleich zu modernen Wärmepumpen sind die Emissionen jedoch deutlich höher.
Anschaffungskosten im Vergleich zu Öl, Gas und Wärmepumpe
Die durchschnittlichen Anschaffungskosten für eine Pelletheizung liegen derzeit laut dem Portal Ökoofen.de bei bis zu 25.000 Euro. Vor zwei Jahren waren die Kosten in der Regel halb so hoch. Die Preise für eine Tonne Pellets sind seit Juli 2020 von 225 Euro auf aktuell 480 Euro gestiegen.
Eine Wärmepumpe ist laut dem Portal co2online.de ebenfalls ab etwa 25.000 Euro erhältlich. Vor zwei Jahren lagen die Preise noch bei etwa 10.000 Euro oder darunter. In Verbindung mit einer PV-Anlage bietet eine Wärmepumpe im Bereich Klimaschutz deutlich mehr Potenzial als eine Pelletheizung. Die benötigte Energie für den Betrieb der Wärmepumpe wird zumindest teilweise selbst erzeugt. Obwohl die Energiepreise derzeit stark steigen, bieten Batteriespeicher eine höhere Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz und erhöhen damit den Autarkiegrad der Wärmepumpe.
Gasheizungen sind derzeit umstritten. Seit unser Hauptlieferant Russland aufgrund seines Angriffskrieges nicht mehr zuverlässig ist, ist die zuvor von Politik und Wirtschaft befürwortete Gasheizung keine gute Alternative mehr. Vor zwei Jahren kostete eine neue Gasheizung etwa 8.000 Euro. Heute liegen die Preise bei deutlich über 10.000 Euro. Obwohl Gas immer noch die günstigste Heizung ist, sprechen die unsichere Versorgungslage und der hohe Gaspreis von 14,15 ct/kWh sowie die voraussichtlich weiter steigenden Preise gegen den Einsatz von Gas als Wärmeträger.
Aufgrund der aktuellen Situation werden kaum noch neue Ölheizungen verkauft, und der Umstieg auf umweltfreundlichere Heizsysteme wird vom Staat großzügig gefördert. Daher spielen Ölheizungen heute am Markt eine untergeordnete Rolle.
Fazit: Eine Wärmepumpe mit PV-Anlage ist die nachhaltigste Heizoption
Betrachtet man die Zahlen, wird schnell klar, dass eine umweltfreundliche Wärmepumpe oder Pelletheizung auf jeden Fall mit herkömmlichen Öl- und Gasheizungen mithalten, diese aber bei der Umweltbilanz weit übertreffen kann. Wärmepumpen und Pelletheizungen liegen preislich recht nah beieinander. Aktuell sind diese beiden nach unserer Auffassung die einzigen sinnvollen und nachhaltigen Heizmöglichkeiten.
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