Personalmangel trotz hoher Arbeitslosigkeit?

Personalmangel trotz hoher Arbeitslosigkeit?

Es gibt so viele offene Stellen wie noch nie. Dabei haben einige Menschen gar keine Arbeit. Liegt es an den Bewerbern oder an den Unternehmen? Gute Nachrichten gibt es für alle, die jetzt einen Job haben.

In Deutschland sind 2,594 Millionen Menschen arbeitslos. Das sind 232.000 Arbeitslose mehr als im März 2022, wie die Bundesagentur für Arbeit am Freitag mitteilte. Auf der anderen Seite stehen Millionen offene Stellen, verzweifelte Headhunter und Bäckereien, die sonntags nicht mehr öffnen können, weil ihnen das Personal fehlt. Wie passt das zusammen?

Fehlende Qualifikationen und zögernde Unternehmer

Die Unternehmen suchen jetzt zwar händeringend Personal, viele waren aber lange eher zurückhaltend bei den Einstellungen. Die Vorsicht sei nachvollziehbar angesichts von drei Jahren Dauerkrise. Oftmals können Arbeitslose die offenen Stellen nicht besetzen, weil die gesuchten Qualifikationen nicht zueinander passen oder die Arbeitslosen nach anderen Tätigkeiten Ausschau halten. Laut der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) gab es deutschlandweit mehr offene Stellen für qualifizierte Fachkräfte als qualifizierte Arbeitslose. Rund die Hälfte der Unternehmen kann ihre Stellen nicht besetzen, weil Fachkräfte fehlen. Es fehlen nicht nur Ingenieure und Software-Entwicklerinnen, sondern auch in vergleichsweise „einfachen“ Jobs können Stellen nicht mehr besetzt werden. Warum diese Stellen nicht nachbesetzt werden, können Experten nicht erklären.

Stigma Langzeitarbeitslosigkeit

Die Zahl der 2,594 Millionen Arbeitslosen hat allerdings zwei Tücken: Die saisonale Komponente und die nach Deutschland gekommenen Ukrainer verzerren das Bild ein wenig. Es ist eher eine andere Gruppe, die Experten Sorge macht: die Langzeitarbeitslosen. Je länger jemand arbeitslos ist, desto kleiner wird die Chance, wieder in einen Job zu kommen. Dazu komme das Stigma, das nicht nur die Arbeitslosen selbst belastet, sondern auch bei der Jobsuche hinderlich sei. In der Realität stimmt das oft gar nicht.

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Lösungsvorschlag: Mehr Investitionen

Laut Experten ist eine individuelle Herangehensweise mit ausreichender Personalkapazität, Beratung und Weiterbildung notwendig, um dem Personalmangel entgegenzuwirken. Die Ampelkoalition hat neue Regeln für die Einwanderung von Fachkräften beschlossen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Weber blickt optimistisch in die Zukunft und betont, dass das Risiko arbeitslos zu werden so niedrig wie noch nie ist. Die Betriebe tun alles, um ihre Leute zu halten.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob die Maßnahmen zur Lösung des Personalmangels beitragen können.

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