Willst du einen einzigartigen Begleiter an deiner Seite haben? Dann solltest du den Peruanischen Nackthund kennenlernen. Diese Rasse, offiziell bekannt als Perro sin Pelo del Peru, ist eine echte Augenweide und hat ein ganz besonderes Aussehen. In diesem Artikel erfährst du alles Wissenswerte über diesen eleganten Hund.
Rassenmerkmale und Erscheinungsbild
Wie sieht ein Peruanischer Nackthund aus?
Der Peruanische Nackthund ist ein eleganter Begleithund, der in verschiedenen Größen erhältlich ist. Sein Erscheinungsbild erinnert ein wenig an einen Pinscher, jedoch ohne jegliche Übertreibungen. Das auffälligste Merkmal ist sein weitgehend haarloses Fell. Laut offiziellem Standard wird der Peruanische Nackthund wie folgt beschrieben:
“Der peruanische Nackthund ist schlank und elegant. Er verkörpert Schnelligkeit, Kraft und Harmonie, ohne dabei grob zu wirken. Es gibt zwei Varianten: die nackte, bei der das Fehlen des Haarkleids charakteristisch ist, und die behaarte, die vollständig mit Fell bedeckt ist.”
Die nackte Varietät ist jedoch nicht komplett haarlos. Am Kopf trägt der Perro eine kleine Haarbürste, und auch die Pfoten sowie das letzte Rutendrittel sind leicht behaart. Es kommt auch vor, dass Exemplare mit normalem Haarkleid geboren werden – eigentlich die gesünderen Vertreter dieser Rasse. Laut Standard gibt es den Peruanischen Nackthund in drei verschiedenen Größen, die eine Spannweite von 25 bis 65 Zentimetern bei einem Gewicht von 4 bis 30 Kilogramm abdecken. Diese Variabilität ist sehr selten. Die Ohren sind normalerweise nach hinten geknickt, richten sich aber bei Aufmerksamkeit schnell auf.
Wie alt wird ein Peruanischer Nackthund?
Laut Angaben des American Kennel Clubs kann der Peruanische Nackthund ein Alter von 12 bis 14 Jahren erreichen.
Wesenszüge und Charaktereigenschaften
Welche Eigenschaften hat ein Peruanischer Nackthund?
Der Peruanische Nackthund zeichnet sich durch seine starke Persönlichkeit aus. Ursprünglich wurde er als Hof- und Wachhund eingesetzt. Im Haus ist er sehr ruhig, aber er bellt bei jedem fremden Geräusch. Er zeigt keinerlei Ängstlichkeit oder Feigheit. Gegenüber anderen Hunden verhält er sich souverän und setzt sich durch. Wenn der Perro knurrt, suchen die anderen Hunde meistens das Weite. Fühlt er sich bedroht, stellt er sich seinem Gegner ohne Rücksicht auf Größenunterschiede. Er legt großen Wert darauf, von seinen Menschen respektiert und akzeptiert zu werden. Besonders zu seiner Familie und den Kindern ist er sehr liebevoll. Er lässt sich gerne streicheln und grunzt dabei vor Zufriedenheit. Die Liebe, die er erhält, gibt er hundertfach zurück. Fremden gegenüber ist er misstrauisch und lässt sich nicht gerne anfassen. Er ist ein guter Wachhund und bellt gerne. In der Natur bewegt er sich schnell wie ein Windhund. Er ist ideal für ausgedehnte Spaziergänge geeignet. Mit konsequenter Erziehung und einer vertrauensvollen Bindung ist er sehr gut zu erziehen. Allerdings mag er keine Hektik. Der Perro sin Pelo del Peru ist auch für Anfänger geeignet.
Herkunft & Geschichte
Wo kommt der Peruanische Nackthund ursprünglich her?
Der Peruanische Nackthund ist eine alte Hunderasse. In Peru – und auch in anderen Teilen Lateinamerikas – war er über Jahrtausende hinweg ein geschätzter Hof- und Wachhund. In der Nähe von Lima wurden sogar 800 Jahre alte Gräber entdeckt, in denen Hunde wie der Nackthund liebevoll bestattet wurden. Sie erhielten sogar Leckereien und Decken für ihre Reise über die Regenbogenbrücke. Diese Tradition wurde durch den trockenen Wüstenboden gut bewahrt. In einer umfassenden Gen-Analyse im Jahr 2017 wurden mehr als 100 Hunderassen mit über 13.000 Hunden untersucht. Dabei zeigte sich, dass der Peruanische Nackthund eng mit anderen Nackthunden wie dem Xoloitzcuintle und dem Chihuahua verwandt ist.
Was macht den Peruanischen Nackthund so besonders?
Die Zucht von Nackthunden hat in Süd- und Mittelamerika eine lange Tradition. Allerdings scheiden sich die Geister bei der Zucht haarloser Hunde. Die einen verweisen auf die uralte Tradition und das besondere Wesen dieser Hunde. Andere verweisen auf die oft geringe Lebenserwartung und die körperlichen Defekte, die mit dem Nacktgen einhergehen. Tatsächlich wird die Haarlosigkeit durch ein Defektgen verursacht, das auch andere Defekte wie eine weitgehende Zahnlosigkeit verursachen kann. Exemplare, die das Defektgen auf beiden Genpaaren tragen, sind nicht lebensfähig. Daher sind die behaarten Exemplare von großer Bedeutung, um die Population mit gesunden Genen zu erhalten. Das 1999 von der Bundesregierung erstellte “Qualzuchtgutachten” empfiehlt daher ein Zuchtverbot für haarlose Hunde. In dem Gutachten wird auch darauf hingewiesen, dass haarlose Hunde empfindlicher gegenüber Wettereinflüssen, Sonnenbrand, Verletzungen oder Allergien sind. Trotzdem sind Peruanische Nackthunde angenehme Begleiter, die Herrchen und Frauchen erfreuen können. Diese alte Hunderasse wurde über die USA in die moderne Rassehundezucht eingeführt und 1981 von der Fédération Cynologique Internationale anerkannt.
Pflege, Gesundheit und Krankheiten
Wie viel Pflege braucht ein Peruanischer Nackthund?
Der Peruanische Nackthund benötigt regelmäßige Hautpflege. Das “Qualzuchtgutachten” von 1999 empfiehlt ein Zuchtverbot für haarlose Hunde, da das Defektgen für die Haarlosigkeit mit anderen schwerwiegenden Defekten verbunden ist. Eine weitgehende Zahnlosigkeit und Alopezie sind häufige Probleme bei nackten Peruanern. Haarlose Hunde sind besonders empfindlich gegenüber Wettereinflüssen. Der Perro liebt die Sonne und kann stundenlang regungslos in der Sonne liegen. Du solltest jedoch darauf achten, dass seine Haut nicht austrocknet und spröde wird. Durch das Einreiben mit etwas Babyöl kannst du dem entgegenwirken. Im Winter solltest du ihn gelegentlich einölen, um seine Haut weich und geschmeidig zu halten. Der Perro ist kein Hund für kaltes Wetter. Wenn er längere Zeit in der Kälte stehen muss, fängt er an zu zittern, um seinen Kreislauf in Gang zu halten. Das sollte vermieden werden.
Wissenswertes über die Ernährung des Peruanischen Nackthundes
Der Peruanische Nackthund stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Er benötigt jedoch etwas mehr hochwertiges Futter, um seine Körpertemperatur zu regulieren, da er Futter schneller verbrennt als andere Hunde. Natürlich ist hochwertiges Futter auch gut für seine Gesundheit und schmeckt ihm.
Überlegungen vor der Anschaffung
Passt ein Peruanischer Nackthund zu mir?
Wenn du dein Leben mit einem Peruanischen Nackthund teilen möchtest, solltest du dich bereits vor der Anschaffung nach einem der seltenen Züchter umsehen und Kontakte knüpfen. Der Züchter sollte dem VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) angeschlossen sein und seine Hunde auf erbliche Krankheiten getestet haben. Zudem sollte keine Inzucht vorliegen, was du anhand des Stammbaums überprüfen kannst. Der Züchter sollte seinen Wurf gut dokumentiert haben und du solltest die Möglichkeit haben, den Wurf zusammen mit der Mutterhündin vor Ort zu besichtigen. Es ist auf keinen Fall empfehlenswert, einen Nackthund über das Internet zu kaufen.
Erziehung und Haltung
Kann man einen Peruanischen Nackthund erziehen?
Der Peruanische Nackthund passt sich problemlos dem Lebensstil seiner Besitzer an. Er kann gut in der Stadt gehalten werden und findet sich auch in einer kleinen Wohnung zurecht. Er ist der ideale Begleiter für Einzelpersonen, ob jung oder alt, aber man sollte Freude an täglichen ausgedehnten Spaziergängen haben. Er ist auch kinderlieb und lässt sich problemlos überall hin mitnehmen. Mit guter Erziehung und Führung verhält er sich vorbildlich. Aufgrund seiner Haarlosigkeit gibt es jedoch einige Einschränkungen. Extreme Kälte, starke Sonneneinstrahlung und starker Regen sind nicht gut für seine körperliche Verfassung. Der Peruaner benötigt regelmäßige Hautpflege, wie oben erwähnt. Er ist ein erfahrener Wachhund, der gerne bellt. Daher benötigt er klare Regeln und Führung von seinem Herrchen oder Frauchen. Diese nimmt er gerne an. Er ist sehr umgänglich und weder ängstlich noch aggressiv. Der Peruanische Nackthund ist ein angenehmer Begleiter.
Interessantes, Wissenswertes & Extras
Die Haarlosigkeit des Nackthunds hat eine lange Tradition, wird jedoch aus Tierschutzgründen kritisch gesehen. Andererseits kann die haarlose Varietät für Allergiker von Vorteil sein. Das tolle Wesen dieser Hunde macht sie zu attraktiven Begleitern.
Dieser Artikel wurde verfasst von Christoph Jung. Christoph Jung ist Hundeforscher und Hundeexperte. Die Beziehung zwischen Mensch und Hund fasziniert ihn täglich, und er engagiert sich auch öffentlich dafür. Aus seiner Forschung entstand das Buch “Tierisch beste Freunde”. Christoph Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.