Pferde gibt es in zahlreichen Größen, Farben und Formen. Vom kleinen Shetty bis zum majestätischen Shirehorse bieten verschiedene Rassen unterschiedliche Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten.
Einordnung, Aussehen und Eignung
Pferde werden seit Jahrhunderten als Arbeits- und Reitpferde eingesetzt. Dabei erkennt man auch heute noch die unterschiedlichen Zuchtziele und daraus resultierende Pferdetypen. Die grobe Einteilung erfolgt in:
- Vollblut
- Warmblut
- Kaltblut
- Ponys und Kleinpferde
Diese Kategorisierung basiert auf der Herkunft der Pferde, nicht auf ihrer tatsächlichen Bluttemperatur. Experten verwenden den Begriff “Blüter” für Vollblüter oder Pferde mit einem hohen Anteil an Vollblut.
Vollblüter – Spitzensportler bei den Pferden
Vollblüter sind leicht gebaute, hochenergetische und sportliche Pferde, die Höchstleistungen unter dem Sattel erbringen können. Zu den Vollblut-Rassen gehören das Arabische Vollblut, das Englische Vollblut und der Anglo-Araber. Sie zeichnen sich durch einen leichten Körperbau, schlanke Beine und eine kräftige Hinterhand aus. Vollblüter sind freundlich, aufmerksam und lebhaft.
Warmblüter – gute Allrounder
Warmblüter sind vielseitige Pferde, die sowohl im Sport als auch für Freizeitreiter geeignet sind. Bekannte deutsche Warmblutrassen sind unter anderem der Hannoveraner, Trakehner und Holsteiner. Sie haben eine Größe von etwa 1,50 bis 1,80 Metern und sind positiv im Wesen. Warmblüter eignen sich für Springreiten, Dressur, Vielseitigkeit und sind auch als Gelände- oder Jagdpferde geeignet.
Kaltblüter – starke Arbeitspferde
Kaltblüter sind die kräftigsten und am stärksten gebauten Pferde. Typische Kaltblut-Rassen sind das Percheron, der Noriker, das Shire Horse und der Berber. Sie wurden speziell für das Ziehen schwerer Lasten gezüchtet. Kaltblüter sind durchschnittlich 1,60 Meter groß und können bis zu eine Tonne wiegen. Sie eignen sich zum Fahren, sind aber aufgrund ihres Körperbaus weniger für das Reiten geeignet.
Ponys und Kleinpferde
Neben den Voll-, Warm- und Kaltblütern gibt es viele beliebte Pony- und Kleinpferderassen. Dazu gehören Haflinger, Islandpferde, Norweger, Deutsches Reitpony, Quarter Horse, Highland Pony, Irish Cob, Shetland, Dartmoor und Welsh-Pony. Diese Rassen haben sich regional als Arbeits- und Reittiere entwickelt. Sie sind jeweils unterschiedlich kompakt und haben ihre eigenen Charaktereigenschaften.
Anfängerrassen und Gewichtsträger?
Unter den derzeit beliebtesten Pferderassen im Freizeitbereich sind die Tinker. Mit ihrem ruhigen Wesen und dem kräftigen, kompakten Körperbau werden sie oft für Anfänger und Reiter empfohlen, die ein kräftiges Pferd suchen. Allerdings wurden Tinker zum Ziehen und nicht zum Reiten gezüchtet, weshalb sie einen weichen Rücken haben und mit Vorsicht belastet werden sollten. Andere Rassen wie Haflinger, Norweger und stabil gebaute Warmblüter sind besser für kompakte Reiter oder Anfänger mit Grundkenntnissen geeignet. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Anfängerpferde nicht von Natur aus existieren, sondern erzogen werden. Die genannten Rassen bieten gute Voraussetzungen für Anfänger, aber eine entsprechende Ausbildung ist unerlässlich. Pferde mit kräftigen Beinen und mehr Eigenmasse sind nicht nur für unerfahrene Reiter hilfreich, sondern können auch mehr Gewicht tragen.
Bildquelle: Ein Belgisches Kaltblut im Morgennebel auf einer Wiese (Symbolbild) © xblickwinkel/IMAGO