Der Winter steht vor der Tür und das ist nicht für alle Pflanzen eine erfreuliche Aussicht. Aber mit diesen 10 Expertentipps können Sie Ihre Pflanzen sicher durch die kalte Jahreszeit bringen.
Die Temperaturen sinken und die Tage werden kürzer – der Winter ist im Anmarsch. Während die Menschen die ersten Schneeflocken genießen, mögen viele Pflanzen die Kälte nicht besonders gerne. Besonders exotische Pflanzen leiden im Winter und können sogar eingehen. Doch mit unseren zehn einfachen Tipps können Sie dafür sorgen, dass auch Ihre Lieblingspflanzen unbeschadet durch den Winter kommen.
10. Welche Pflanzen müssen überwintern?
Nicht alle Pflanzen haben Probleme mit dem Winter. Tatsächlich kommen die meisten einheimischen Pflanzen sehr gut mit den kalten Temperaturen zurecht. Exotische Pflanzen aus südlichen Ländern müssen jedoch auf den Winter vorbereitet werden. Hierzu gehören Zitrusfrüchte, Geranien, Oleander und Olivenbäume. Einjährige Pflanzen müssen nicht überwintert werden, sondern können im nächsten Jahr einfach wieder ausgesät werden. Auch Buchsbaum, Rhododendron und Stauden kommen gut im Beet über den Winter.
9. Im Topf oder im Freien überwintern?
Die Frage, ob eine Pflanze trotz ihrer Nicht-Winterhärte ins Beet gepflanzt werden sollte, stellt sich oft. In den meisten Fällen ist es sinnvoll, Pflanzen, die nicht winterhart sind, in Kübeln zu halten. So können die Pflanzen einfach an einen geschützten Ort gebracht werden, sobald es kälter wird. Wenn Sie Ihre Pflanzen jedoch im Beet bewundern möchten, müssen sie im Herbst ausgegraben und im Frühling wieder eingepflanzt werden – eine mühsame Arbeit. Beim Ausgraben können auch die Wurzeln verletzt werden, was die Pflanzen schwächt und ihnen einen schlechten Start in den Winterschlaf gibt. In unserem Spezialartikel erfahren Sie, wie Sie Kübelpflanzen richtig überwintern können.
8. Überwintern im Wintergarten und Gewächshaus
Wer einen Wintergarten oder ein Gewächshaus hat, kann sich entspannt zurücklehnen. Wintergärten und Gewächshäuser sind der ideale Ort für immergrüne Pflanzen, da sie auch im Winter ausreichend Licht benötigen. Daher sollten Sie vor dem Einlagern der Pflanzen die Fenster reinigen, damit sie so viel Sonnenlicht wie möglich erhalten. Ein weiterer Vorteil des Wintergartens ist das passende Klima: Temperaturen zwischen 5 und 10 °C sind optimal und gewährleisten, dass die Pflanzen den Winter gut überstehen. Beachten Sie jedoch, dass es auch im Gewächshaus frieren kann. Sorgen Sie daher für eine geeignete Gewächshausheizung oder einen Frostwächter.
Tipp: Wie Sie Ihr Gewächshaus winterfest machen und im Winter nutzen können, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.
7. Pflanzen im Haus überwintern
Wenn Sie keinen Wintergarten oder ein Gewächshaus haben, können Sie Ihre Pflanzen auch im Haus überwintern lassen. Der richtige Raum ist dabei von großer Bedeutung: Er sollte hell und unbeheizt sein, damit sich die Pflanzen wohlfühlen. In den meisten Gebäuden eignen sich Treppenhäuser, Garagen oder der Keller am besten für das Überwintern. Die Temperatur im Raum sollte jedoch nie unter den Gefrierpunkt fallen, da die Pflanzen sonst erfrieren können. Einige Pflanzen vertragen sogar Temperaturen unter 10 °C nicht gut. Informieren Sie sich daher immer über die Schmerzgrenze Ihrer Pflanzen. Gleichzeitig sollten Sie den Raum nicht zu stark heizen, da die trockene Heizungsluft die Pflanzen schwächen kann. Zu hohe Temperaturen führen dazu, dass die Pflanzen ihren Stoffwechsel wieder erhöhen, obwohl es nicht genügend Licht gibt. Dies führt zu langen, dünnen Trieben. Die meisten Pflanzen benötigen zudem eine Ruhephase, um sich im nächsten Jahr wieder zu regenerieren.
6. Das richtige Licht
Wie bereits erwähnt, benötigen immergrüne Pflanzen auch im Winter ausreichend Licht. Je kälter die Raumtemperatur ist, desto weniger Licht benötigen die Pflanzen. Pflanzen wie Sternjasmin oder Myrte, die Temperaturen von 0 bis 5 °C vertragen, können auch ohne Licht überleben, solange die Temperatur knapp über dem Gefrierpunkt bleibt. Laubabwerfende Pflanzen wie Engelstrompete oder Fuchsie sollten dagegen grundsätzlich im Dunkeln überwintern. Wenn sie zu früh mit Licht in Berührung kommen, können sie vorzeitig austreiben.
Tipp: In unserem Spezialartikel finden Sie weitere Hinweise zur Winterfestmachung Ihres Gartens.
5. Pflanzen im Freien überwintern
Nicht nur drinnen können Topfpflanzen überwintern, auch im Freien kommen manche Pflanzen mit etwas Hilfe gut durch den Winter. Buchsbaum, Bambus oder Kirschlorbeer sind im Beet winterhart, benötigen aber im Topf zusätzliche Unterstützung. Der Boden im Topf friert deutlich schneller durch als der Boden im Beet. Styropor, Luftpolsterfolie oder Vlies um den Topf halten die Kälte ab. Auch ein Jutesack, der um den Topf gelegt und mit trockenem Laub gefüllt wird, oder eine Mulchschicht schützen die Pflanzen effektiv vor Kälte. Um die Pflanzen vor Bodenkälte zu schützen, können Sie den Topf auf ein paar Holzklötze stellen. Wenn die Pflanzen dicht an einer Hauswand und eng beieinander stehen, sind sie zudem vor Witterungseinflüssen geschützt und kommen in der Regel gut mit eisigen Temperaturen zurecht.
4. Gießen nicht vergessen
Einer der häufigsten Fehler beim Überwintern von Pflanzen ist das Vergessen des Gießens. Auch im Winterschlaf benötigen die Pflanzen ausreichend Wasser. Besonders immergrüne Pflanzen sind auf regelmäßige Bewässerung angewiesen, um nicht auszutrocknen. Allerdings kann zu viel Wasser schädlich sein. Als grobe Faustregel gilt, einmal pro Woche zu gießen, aber nur, wenn die Erde bereits trocken ist. Düngen ist dagegen nicht notwendig, da der Stoffwechsel der Pflanzen deutlich heruntergefahren ist.
Tipp: Wenn Sie immergrüne Pflanzen im Freien überwintern und der Wurzelballen gefroren ist, stellen Sie die Pflanze an einen sonnengeschützten Ort. Durch die Strahlungswärme kann die Photosynthese angeregt und der Wasserbedarf erhöht werden. Der gefrorene Ballen kann diesem Bedarf jedoch nicht gerecht werden und die Pflanze vertrocknet.
3. Keine Chance für Schädlinge
Nicht nur Pflanzen fühlen sich in ihrem Winterquartier wohl, auch Schädlinge finden das Überwintern im Haus großartig und vermehren sich ungehindert. Achten Sie daher bereits vor dem Einbringen der Pflanzen darauf, ob sie möglicherweise von Blattläusen oder anderen Schädlingen befallen sind. Falls dies der Fall ist, sollte die betroffene Pflanze getrennt von den anderen aufbewahrt werden, bis sie behandelt und schädlingsfrei ist. Ansonsten könnten schnell alle Ihre Pflanzen unerwünschten Besuch bekommen, da die milden Temperaturen und die große Anzahl von Pflanzen ein Paradies für Schädlinge sind.
2. Der Winter im Beet
Nicht nur Kübelpflanzen benötigen im Winter Unterstützung, auch die Pflanzen in unseren Beeten freuen sich über etwas Hilfe. Eine Schicht aus Reisig, Gartenvlies oder Laub erleichtert es insbesondere Jungpflanzen, ihren ersten Winter zu überstehen. Rosen können ebenfalls von einer kleinen Hilfe profitieren. Da ihre Veredelungsstellen sehr empfindlich sind, sollten Sie die Erde bis zu dieser Stelle anhäufen. Auf diese Weise übersteht auch die Königin der Blumen die kalte Jahreszeit gut. Gartenprofis empfehlen außerdem, zurückziehende Pflanzen wie Stauden oder Gräser nicht im Herbst, sondern erst im nächsten Frühjahr zurückzuschneiden. Einerseits schützt dies das ausgetrocknete Pflanzenmaterial, andererseits entstehen keine zusätzlichen Frostschäden durch frische Schnittstellen.
1. Professionelle Winterpause
Wenn Sie keinen Wintergarten oder Platz in Ihrer Wohnung haben, um Ihre Pflanzen zu überwintern, ist das kein Problem. Viele Gärtnereien bieten mittlerweile einen kostengünstigen Überwinterungsservice an. In den Gewächshäusern herrschen beste Bedingungen für Ihre Pflanzen. Sie müssen sich nicht mehr wöchentlich um das Gießen kümmern und können den Winter in Ruhe genießen. Im Frühling können Sie Ihre Pflanzen einfach wieder abholen und sicher sein, dass sie eine gute Winterpause hatten.
Mit winterharten Pflanzen haben Sie im Winter deutlich weniger Arbeit als mit frostempfindlichen Pflanzen. Wir stellen Ihnen eine Auswahl an winterharten Pflanzen vor – Kräuter, Palmen, Exoten und mehr.