Pflege braucht Mitgefühl

Pflege braucht Mitgefühl

Die Bedeutung des Mitfühlens wird oft im Pflegealltag unterschätzt. Doch Mitgefühl ist eine hochkompetente Form der Pflege, von der sowohl Patienten als auch Pflegende profitieren. In anderen Disziplinen wird Mitgefühl schon länger erforscht und seine Auswirkungen untersucht. Sowohl religiöse als auch naturwissenschaftliche Kontexte beschäftigen sich mit Mitgefühl.

Patienten wünschen eine mitfühlende Pflege

Die Qualität der Pflege wird hauptsächlich von der Beziehung zwischen Patienten und Pflegenden bestimmt. Dabei legen pflegebedürftige Personen besonders viel Wert auf eine einfühlsame Haltung seitens der Pflegenden. Eine mitfühlende Pflege beinhaltet individuelles Eingehen auf die Situation der Patienten und ein Einfühlen in ihre Erfahrungen. Für die Patienten ist Mitgefühl Ausdruck von moralischen Werten und Verantwortungsbewusstsein seitens der Pflegenden. Kommunikation spielt dabei eine entscheidende Rolle, sowohl in Gesprächen als auch im nonverbalen Verhalten. Mitgefühl kann auch durch kleine Gesten wie das Hand-auf-die-Schulter-Legen gezeigt werden. Pflegende können also auch in kleinen Begegnungen oder bei Pflegehandlungen ohne erhöhten Zeitaufwand Mitgefühl vermitteln. Die Frage, ob Mitgefühl erlernbar ist, wird unterschiedlich beantwortet. Einige sehen Mitgefühl als eine Qualität der Pflegenden an, während andere glauben, dass es erlernbar ist.

Mitgefühl statt Empathie?

In der Pflege wird bisher besonderer Wert auf Empathie gelegt. Doch sollte empathisches Handeln durch Mitgefühl ersetzt werden? Ein grundlegendes Verständnis von Empathie und Mitgefühl ist notwendig. Empathie ermöglicht es, sich in das Leid anderer Personen einzufühlen. Mitgefühl geht einen Schritt weiter und motiviert zum Handeln, um das Leid zu lindern. Dabei ist es wichtig, einen Abstand zum Leid der anderen Person zu wahren, um Überforderung und Erschöpfung zu vermeiden. Mitgefühl kann erlernt werden, zum Beispiel durch Meditation. Mitgefühl aktiviert andere Bereiche im Gehirn als Empathie und führt zu einer veränderten Perspektive auf das Leid. Mitgefühl birgt aber auch Risiken, da nicht vorhersehbar ist, wie die beteiligten Personen auf das Leid reagieren.

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Auch Beratung braucht Mitgefühl

Eine mitfühlende Haltung ist auch in der Beratung von Patienten wichtig. Beratung in der Pflege findet oft spontan statt und erfordert Vertrauen zwischen Patient und Pflegeperson. Die Herausforderung besteht darin, in diesem Moment für den Patienten da zu sein und auf seine Fragen, Sorgen und Ängste einzugehen. Dabei sollten auch die weiteren Pflichten nicht aus den Augen verloren werden. Die “Wittener Werkzeuge” bieten hier eine praxisnahe Unterstützung für Pflegende, um eine förderliche Beziehung zum Patienten zu gestalten und gleichzeitig für das eigene Wohlbefinden zu sorgen. Mitgefühl spielt eine wichtige Rolle in der Patientenbetreuung.

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