Hast du einen Hund? Dann weißt du sicher, dass er sich hin und wieder kleine Verletzungen zuzieht oder leicht krank wird. Eine gut ausgestattete Hundeapotheke kann dir helfen, diese Situationen schnell und effektiv zu bewältigen. Mit der richtigen Grundausstattung kannst du möglicherweise den Gang zum Tierarzt vermeiden und sowohl deinem Geldbeutel als auch deinen Nerven eine Pause gönnen. Natürlich ist es wichtig zu betonen, dass du bei ernsten Verletzungen oder Krankheiten sofort einen Tierarzt aufsuchen solltest. Denn du möchtest ja sicherstellen, dass dein Hund keine dauerhaften Probleme davonträgt.
Parasiten loswerden: Die Helfer der Hundeapotheke
Ein häufiges Problem im Hundeleben sind Parasiten wie Zecken und Flöhe. Du möchtest sie sicherlich so schnell wie möglich loswerden. Deshalb gehören flache und spitze Pinzetten, eine Zeckenzange und ein Flohkamm zur Grundausstattung deiner Hundeapotheke. Eine Lupe kann helfen, die lästigen Krabbeltiere besser zu entdecken. Beachte jedoch, dass du zur Entfernung von Zecken spezielle Zeckenzangen verwenden solltest, da eine normale Pinzette dazu führen kann, dass du die Zecken zerquetschst. Dadurch steigt das Risiko für die Übertragung von gefährlichen Krankheiten wie Borreliose und Zeckenparalyse.
Verletzungen versorgen: Die Ausstattung der Hundeapotheke
Kleine oberflächliche Wunden, die sich dein Hund beim Spielen mit anderen Hunden oder bei Erkundungstouren in der Natur zugezogen hat, kannst du in der Regel selbst behandeln. Wichtig ist dabei zu beachten, dass Bisswunden keine oberflächlichen Wunden sind. Selbst wenn sie von außen klein aussehen, können sie tatsächlich sehr tief sein und sollten daher immer vom Tierarzt untersucht werden.
Reinige kleine Schürfwunden gründlich, um eine Infektion zu vermeiden. Du kannst dazu ein antiseptisches Spray verwenden, das du direkt auf die Wunde sprühst oder auf einen Wattebausch gibst, um damit die Wunde zu reinigen. Vermeide Sprays mit Alkohol, da diese für deinen Hund unangenehm brennen können. Alternativ kannst du auch Iodsalbe verwenden, die nicht nur für Hautwunden, sondern auch im Maulbereich angewendet werden kann. Trage die desinfizierende Salbe am besten mit einem Wattestäbchen auf. Es ist ratsam, immer ein paar Wattestäbchen in der Hundeapotheke griffbereit zu haben. Eine weitere Möglichkeit zur Wundbehandlung ist eine Propolistinktur, die die Wunde desinfiziert und aus natürlichen Inhaltsstoffen besteht.
Um sicherzustellen, dass die Wunde gut verheilt, ist eine gute Wundpflege wichtig. Du kannst eine einfache Wundheilsalbe wie Bepanthen oder handelsübliche Zinksalbe auftragen. Diese wirken entzündungshemmend und antibakteriell. Bedecke die Wunde am besten mit einem leichten Mullverband, damit dein Hund sie nicht versehentlich aufkratzt. Verbandszeug sollte daher immer in deiner Hundeapotheke vorhanden sein. Neben Mullbinden benötigst du auch Klebepflaster zur Fixierung und eine Verbandsschere zum einfachen Entfernen des Verbands. Du kannst beispielsweise auch die Schere aus einem alten Erste-Hilfe-Set in deinem Auto verwenden. Wenn dein Hund dazu neigt, an seinen Wunden zu lecken oder zu beißen, solltest du auch eine Halskrause zur Hand haben.
Für Verletzungen an den Pfoten benötigst du zusätzlich passende Hundeschuhe oder eine saubere Socke. Bei Verletzungen nahe den Zehen oder direkt an den Krallen benötigst du eine kleine Schere, um das Fell zwischen den Zehen zu entfernen, sowie eine geeignete Krallenschere und Krallenpfeile, falls du die Kralle an dieser Stelle nicht schneiden kannst. Wenn du bemerkst, dass dein Hund humpelt oder sich nicht so agil bewegt wie gewöhnlich, könnte es sich um eine Verstauchung oder Zerrung handeln. In solchen Fällen oder bei ähnlichen Muskelschmerzen kannst du deinem Hund mit einem schmerzlindernden Gel wie Traumeel helfen. Traumeel ist ein homöopathisches Gel aus Arnika und Beinwell, das entzündungshemmend wirkt und auf die Haut aufgetragen werden kann. Bedecke die Stelle am besten mit einem leichten Verband, damit das Gel länger wirken kann.
Falls du unsicher bist, um welche Art von Verletzung es sich handelt und wie du sie richtig behandeln kannst, solltest du lieber deinen Tierarzt konsultieren, um spätere Komplikationen zu vermeiden.
Vorbereitung für Krankheiten: Die Hundeapotheke zum Immer griffbereit haben
Bei ernsteren Krankheiten solltest du immer deinen Tierarzt aufsuchen, der die richtige Behandlung und die passenden Medikamente mit dir besprechen wird. Wenn du jedoch an der Verwendung homöopathischer Mittel interessiert bist, kann er dir möglicherweise eine Alternative vorschlagen. Du solltest keine starken Medikamente für deinen Hund auf Vorrat lagern oder ohne Absprache anwenden. Bei leichteren Medikamenten für die Selbstbehandlung solltest du immer das Verfallsdatum beachten, bevor du sie deinem Hund gibst.
Um festzustellen, ob dein Hund Fieber hat, ist es ratsam, ein Fieberthermometer für ihn bereitzuhalten. Aus hygienischen Gründen solltest du nicht dasselbe Thermometer verwenden, das du für dich und deine Familie benutzt. Die normale Körpertemperatur eines Hundes liegt mit 38-38,5°C höher als beim Menschen und kann je nach Hund leicht variieren. Bei Welpen liegt die Körpertemperatur generell etwas höher, aber ab 39°C sollte ein ausgewachsener Hund unbedingt vom Tierarzt untersucht werden.
Um einen Vergleichswert zu haben, miss am besten zuerst die normale Körpertemperatur deines Hundes. Die Temperatur wird rektal gemessen. Trage etwas Vaseline auf das Fieberthermometer auf und gehe vorsichtig vor. Es ist hilfreich, wenn dir jemand dabei hilft, deinen Hund festzuhalten und beruhigend auf ihn einzureden, während du diese unangenehme Prozedur durchführst.
Ein weiteres häufiges Gesundheitsproblem bei Hunden ist Durchfall. Dieser kann verschiedene Ursachen haben und in Kombination mit Fieber zum Beispiel auf einen Wurmbefall hinweisen. In diesem Fall solltest du zum Tierarzt gehen. Wenn du jedoch vermutest, dass dein Hund aufgrund von Unverträglichkeiten gegen sein neues Futter leichten Durchfall hat, solltest du ihn für einen Tag auf Diät setzen und nichts weiter füttern. Am nächsten Tag kannst du deinem Hund zum Beispiel Morosche Karottensuppe geben, die oft sehr effektiv gegen Durchfall ist. Wenn diese Behandlung keinen Erfolg zeigt, solltest du auch in diesem Fall deinen Tierarzt um Rat fragen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Du kannst kleinere Verletzungen gut selbst behandeln, aber bei Unsicherheiten und schwereren Verletzungen oder Krankheiten solltest du immer deinen Tierarzt konsultieren. Mit der Zeit wirst du mehr Erfahrung sammeln und deinen Hund besser einschätzen können, um in Notsituationen angemessen reagieren zu können.
Bildquellen: DoraZett (Hundeapotheke), sushytska (sich kratzender Hund), K. Thalhofer (spielende Hunde), didesign (Tierärztin)