Pflegeleistungen: So holst Du Dir die Unterstützung, die Du brauchst

Pflegeleistungen: So holst Du Dir die Unterstützung, die Du brauchst

Die Beantragung eines Pflegegrades kann der erste Schritt sein, um die pflegerische Unterstützung zu erhalten, die Dir zusteht. In diesem Artikel erfährst Du, wie Du den Antrag problemlos stellen kannst und welche Fristen dabei zu beachten sind.

Den Antrag stellen

Der Antrag auf einen Pflegegrad ist ganz unkompliziert: Du musst lediglich einen formlosen Antrag bei der Pflegekasse stellen. Je nachdem, bei welcher Krankenversicherung die pflegebedürftige Person versichert ist, musst Du den Antrag entsprechend dorthin schicken. Privatversicherte beantragen die Leistungen bei ihrer privaten Pflegeversicherung.

Ein einfacher Satz genügt für den Antrag: „Hiermit beantrage ich Leistungen der Pflegeversicherung ab heute“. Du kannst gerne unser Musterschreiben verwenden und es mit den Daten der pflegebedürftigen Person ergänzen. Wichtig ist, dass der oder die Pflegebedürftige den Antrag selbst unterschreibt. Falls das aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich ist, kann auch ein Bevollmächtigter unterzeichnen. Den Antrag kannst Du dann per Brief, Fax oder eingescannt per E-Mail an die Krankenkasse senden. Diese leitet ihn dann an die zuständige Pflegekasse weiter.

Das Formular der Pflegekasse ausfüllen

Nach dem Antrag schickt die Pflegekasse ein Formular, auf dem Du detailliertere Angaben machen musst, um bestimmte Leistungen wie beispielsweise Pflegegeld zu beantragen. Du musst unter anderem angeben, ob Angehörige, ein Pflegedienst oder ein Pflegeheim die Versorgung übernehmen sollen. Weitere Informationen dazu, welche Leistungen die Pflegekasse bei häuslicher oder stationärer Betreuung übernimmt, findest Du in unserem Ratgeber zur gesetzlichen Pflegeversicherung. Außerdem erfährst Du in unserem Artikel zu den Kosten im Pflegeheim mehr über den Eigenanteil bei einer stationären Einrichtung.

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Keine Sorge, falls Du noch nicht genau weißt, wie Du die Pflege organisieren möchtest – Du kannst die Leistungen jederzeit ändern. Wenn Du unsicher bist, wie Du das Formular ausfüllen sollst, kannst Du dir Hilfe bei deiner Pflegekasse oder einer Pflegeberatungsstelle holen. Wie Du eine Beratungsstelle in deiner Nähe findest, erklären wir im vorletzten Abschnitt dieses Artikels.

Du kannst das Formular für den Pflegeantrag auch direkt von der Website vieler Krankenkassen herunterladen. In diesem Fall kannst Du auf das formlose Schreiben verzichten und den Antrag auf einen Pflegegrad direkt mit dem entsprechenden Formular stellen.

Wichtig ist, den Antrag so früh wie möglich zu stellen, denn die Leistungen werden rückwirkend ab dem Monat gewährt, in dem der Antrag eingereicht wurde. Warte also nicht ab und hoffe auf Besserung der Pflegebedürftigkeit – mit dem Antrag sicherst Du dir die Ansprüche auf Pflegeleistungen. Den weiteren Ablauf erfährst Du dann im Anschluss. Falls Dir das offizielle Formular zunächst zu kompliziert erscheint, stelle einfach den formlosen Antrag und beschäftige dich später in Ruhe mit dem Formular.

Einhaltung der Fristen

Damit Du im Pflegefall schnellstmöglich Unterstützung erhältst, gibt es bestimmte Fristen, an die sich die Pflegekasse halten muss. Innerhalb von zwei Wochen nach Eingang des Antrags muss Dir die Kasse eine Pflegeberatung anbieten. Warum eine solche Beratung sehr sinnvoll ist, erklären wir weiter unten im Artikel.

Die Kasse ist außerdem verpflichtet, innerhalb von 25 Arbeitstagen zu entscheiden, ob Du Leistungen erhältst oder nicht. Im Jahr 2021 wurde diese Frist in vier von fünf Fällen eingehalten. Laut dem GKV-Spitzenverband lag das Versäumnis bei rund 14 Prozent der Fristüberschreitungen bei der Kasse. Wenn die Kasse die Verzögerung zu verantworten hat, muss sie für jede angefangene Woche nach Ablauf der Frist 70 Euro an den Pflegebedürftigen zahlen.

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In einigen Fällen gelten kürzere Fristen von ein bis zwei Wochen, innerhalb derer ein Gutachter vorbeikommen muss. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Angehörige eine Auszeit vom Job nehmen möchten, um sich um die Pflege zu kümmern. Es ist ratsam, solche Pläne bereits im Antrag zu erwähnen, damit die Pflegekasse schnell reagieren kann.