Photovoltaik: Mehr Förderung für die Solarenergie gefordert

Photovoltaik: Mehr Förderung für die Solarenergie gefordert

Die Einspeisevergütung für Solarstrom ist nicht mehr attraktiv genug, um den Ausbau der Photovoltaik zu fördern. Während Besitzer neuer Anlagen weniger Förderung erhalten, als ihr Strom eigentlich wert ist, steigen die Marktpreise kontinuierlich. Damit ist die Einspeisevergütung niedriger als der tatsächliche Marktpreis für Strom. Diese Entwicklung wird von Andreas Henze vom Solarverband Bayern kritisiert, da der zusätzliche Sonnenstrom dringend für die Energieversorgung in Deutschland benötigt wird.

Einspeisevergütung sinkt, Marktpreis steigt

Die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen hat in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen. Während sie vor zwanzig Jahren noch bei über 50 Cent pro Kilowattstunde Solarstrom lag, erhalten Besitzer von neuen Anlagen heute nur noch 6,7 Cent pro Kilowattstunde. Dies ist fast ein Cent weniger als der durchschnittliche Marktpreis im letzten Jahr. Diese Diskrepanz hat sich vor allem über den Winter aufgrund des Anstiegs der Börsenstrompreise verschärft. Ursächlich für die höheren Preise sind unter anderem der Anstieg von Kohle- und Gaspreisen aufgrund der weltweiten Wirtschaftserholung nach der Coronakrise sowie der steigende CO2-Preis im EU-Emissionshandel.

Kleine Anlagen benachteiligt

Während große Solarparks von den gestiegenen Marktpreisen profitieren und Zusatzerlöse erzielen können, müssen kleine Anlagen auf Hausdächern mit der sinkenden Einspeisevergütung zurechtkommen. Die stetigen Abschläge bei der Vergütung von Solarstrom sollen sicherstellen, dass die Solarmodule und -anlagen mit der Zeit günstiger werden. Da dies derzeit nicht der Fall ist, steigen jedoch auch die Installationskosten für Photovoltaikanlagen wieder an. Dies führt dazu, dass viele Familien ihre Anlagen kleiner planen, da sie nur einen Teil des erzeugten Solarstroms selbst verbrauchen können.

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Hoher Eigenverbrauch als Lösungsansatz

Trotz der niedrigen Einspeisevergütung lohnen sich Photovoltaikanlagen auf Privathäusern in vielen Fällen immer noch. Entscheidend ist dabei, dass der Besitzer möglichst viel von seinem Strom selbst verbraucht, um Kosten zu sparen. Viele Solarfirmen verzeichnen derzeit eine hohe Nachfrage im Einfamilienhaus-Segment. Jedoch bleibt das Problem bestehen, dass aufgrund des geringen Einspeisepreises oft kleinere Anlagen geplant werden als möglich wäre, um den Eigenverbrauch zu maximieren.

Forderung nach umfassendem Solarpaket

Das Bundeswirtschaftsministerium plant im April ein Eil-Paket zum Klimaschutz vorzulegen. Eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes soll darin enthalten sein, um größere Anreize für den Ausbau der Solarenergie zu schaffen. Ziel ist es zudem, die Dächer vollständig auszunutzen. Details zu diesem Solarpaket wurden noch nicht bekanntgegeben.