Phu Quoc – Das Juwel Vietnams

Phu Quoc – die Perle Vietnams

Wenn Vietnam in den Sinn kommt, denken die meisten Menschen an grüne Reisfelder, die Karstfelsen der Halong-Bucht und freundliche Asiaten, die mit ihren Kegelhüten und Wasserbüffeln die Felder bestellen. Doch Vietnam hat noch viel mehr zu bieten: Im Südwesten des Landes, direkt vor der Küste Kambodschas, liegt eine bisher unterschätzte Perle – die Insel Phu Quoc. Sie ist die größte Insel in Vietnam und erstreckt sich über 568 Quadratkilometer.

Die meisten Backpacker reisen von Hanoi nach Saigon (oder umgekehrt) und verpassen dabei dieses Juwel – doch das sollte sich bald ändern! Die vietnamesische Regierung hat nämlich vor einigen Jahren die Schönheit von Phu Quoc erkannt und möchte die kleine Insel zum nächsten Phuket ausbauen. Genau aus diesem Grund lohnt es sich, die Insel jetzt noch in ihrer natürlichen Vielfalt kennenzulernen.

Wie kommt man nach Phu Quoc?

Generell gibt es zwei Möglichkeiten, nach Phu Quoc zu gelangen. Wenn man etwas mehr Zeit hat und möglichst viel von Vietnam sehen möchte, kann man vom Festland aus mit der Fähre nach Phu Quoc fahren. Hierfür muss man zunächst nach Ha Tien oder Rach Gia kommen, den Hafenstädten an der Westküste Vietnams. Die Fähre von Ha Tien benötigt ungefähr anderthalb Stunden, ab Rach Gia braucht man etwa zweieinhalb Stunden, wobei die Fahrten je nach Wetter auch abgesagt werden können. Die Kosten belaufen sich auf 7 bis 10 Euro.

Wer möglichst schnell auf die Insel kommen möchte, sollte per Flugzeug anreisen. Auf Phu Quoc gibt es einen internationalen Flughafen, der Flüge aus Saigon, Hanoi, Can Tho, Rach Gia, Singapur und Siam Reap anbietet. Der Vorteil ist, dass diese Strecken größtenteils von Billig-Airlines wie VietJet und Jetstar bedient werden, sodass bereits Direktflüge ab 40 Euro erhältlich sind. Die Flugzeit beträgt in der Regel nur etwa eine Stunde.

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Fortbewegung auf der Insel

Auf der Insel bewegt man sich am besten mit dem Roller fort, den man an jeder Ecke ausleihen kann. Die gesamte Insel kann problemlos an einem Tag erkundet werden. Je nachdem, wo man hinfährt, kann die Strecke direkt am Strand entlang oder mitten durch den Dschungel führen. Die Straßenverhältnisse variieren von staubigen, roten Huckelpisten bis hin zu neu gebauten Highways. Durch den stetigen Ausbau der Infrastruktur werden die Straßen jedoch immer besser. Alternativ kann man auch ein Taxi oder einen Fahrer nehmen. Zusätzlich gibt es Busse, die jedoch nur von Stadt zu Stadt fahren. Die meisten Touristen entscheiden sich dafür, einen Transfer in ihrer Unterkunft zu buchen.

Die Strände von Phu Quoc

Phu Quoc beherbergt zweifelsohne den schönsten Strand Vietnams. Der Sao Beach im Südwesten der Insel besticht mit seinem weißen Sand, türkisem Wasser und sanften Wellen. Direkt am Strand findet man einige kleine Resorts und Gaststätten, die neben Unterkünften und Essen auch Jetskis anbieten. Der Strand wird hauptsächlich für Tagesausflüge genutzt, sodass es abends etwas ruhiger wird. Die meisten Urlauber zieht es dann wieder an die Westküste, wo sich am Long Beach das Leben der Insel abspielt.

Dort findet man, je näher man der Hauptstadt Duong Dong kommt, zahlreiche Resorts, Restaurants und Geschäfte. An der Hauptstraße, der Tran Hung Dao, gibt es mittlerweile sogar Clubs und Diskotheken, die sich auf den Ansturm der Touristen vorbereiten. Im südlichen Teil des Long Beach kann man noch an menschenleeren Strandabschnitten baden gehen. Dort erstrecken sich kilometerlange feine Sandstrände, an denen lediglich Fischer ins Wasser gehen.

Allerdings wird sich das in Zukunft ändern, denn bereits jetzt sieht man riesige Bauzäune und Plakate von gigantischen Hotelanlagen. Große Hügel aus Sand werden genutzt, um den Strand aufzuschütten. Es bleibt abzuwarten, wie es in ein paar Jahren dort aussieht.

Am südlichen Ende der Insel liegt die Stadt An Thoi, an deren Küste sich ein großer Hafen und eine Militärzone befinden. Von dort aus kann man mit einem Schiff zu den kleinen Inseln fahren, die direkt vor der Südspitze liegen. Diese Inseln eignen sich perfekt für Schnorchel- und Tauchausflüge. Im Norden von Phu Quoc kann man abgelegene Strände entdecken, während der Nordwesten der Insel mit dem Ong Lang- und Dai Beach aufwartet. Dort findet man auch vereinzelt Unterkünfte. Generell gibt es an der Westseite der Insel immer einen Strand, der zum Baden einlädt. Ein Geheimtipp im Norden ist der Strand in der Nähe von Ganh Dau. Dort verirren sich nur selten Touristen hin, aber es lohnt sich definitiv.

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Was man auf Phu Quoc unternehmen kann

Wer neben den traumhaften Stränden noch etwas anderes erleben möchte, sollte sich ins Inland von Phu Quoc wagen. Der Großteil der Insel wurde erst vor einigen Jahren zum Naturpark erklärt. Hier erwarten einen menschenleere Dschungelwälder und zahlreiche Pfefferplantagen. Ein direkter Zugang zum Dschungel ist beispielsweise über einen Pfad möglich, der an der Straße Suoi Cai – Ganh Dau im Nordwesten beginnt. Dort trifft man auf andere Touristen und vielleicht auch den ein oder anderen Waldbewohner. Die Pfefferplantagen können ohne Probleme besichtigt werden und finden sich entlang der Straßen im Inland.

Wer Richtung Nordwesten entlang der Hauptstraße fährt, kommt an einer neuen Attraktion von Phu Quoc vorbei – dem Vinpearl Land, einem riesigen Themenpark. In der Nebensaison erinnert dieser jedoch eher an ein verlassenes Disneyland Paris.

Ein weiteres Highlight auf Phu Quoc ist der einheimische Fischmarkt, der am Hafen von Duong Dong am Abend seine Pforten öffnet. Dort findet man alles, was das Meer hergibt, und auch einige Souvenirs für Touristen. Wer noch mehr will, kann mit einem Boot hinausfahren und selbst Tintenfische fangen. Es gibt zahlreiche Anbieter, die Fischer- und Schnorchelausflüge anbieten. Wir haben damals mit John Tours eine Angeltour zum Sonnenuntergang unternommen. Leider haben wir nichts gefangen, aber es war dennoch ein gelungener Ausflug.

Tauchen und Schnorcheln kann man entweder im Norden der Insel oder vor den kleinen Inseln im Süden von Phu Quoc. Beides soll wunderschön sein. Wir haben uns für den Süden entschieden und gute Erfahrungen mit einer einheimischen Tauchschule gemacht. Diese bieten ihre Touren zu etwas günstigeren Preisen an als andere Tauchschulen auf der Insel. Zusätzlich sprach unser Tauchlehrer perfekt Deutsch. Die zahlreichen Tourveranstalter bieten ähnliche Ausflüge an, um die Insel per Boot oder auf dem Land zu erkunden. In Zukunft soll es auch möglich sein, mit Dugongs zu schnorcheln, sobald die Regierung die entsprechende Freigabe erteilt. Diese beeindruckenden Seekühe kann man im Osten von Phu Quoc finden.

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Unterkünfte

Auf Phu Quoc gibt es mittlerweile eine riesige Auswahl an Unterkünften, die in den nächsten Jahren noch weiter wachsen wird. Während unseres Aufenthalts standen bereits Bauzäune für riesige Resortanlagen neben anderen Zäunen. Aktuell kann man zwischen Homestays, einfachen Bungalows und 5-Sterne-Anlagen wählen. Lediglich die Auswahl an Hostels ist noch begrenzt.

Wir hatten Pech bei der Suche nach einem günstigen Hostel mit Privatzimmern und mussten uns daher nach anderen Unterkünften umsehen. Für Reisende, die kein Problem mit Mehrbettzimmern haben, empfehle ich das Langchia Hostel entlang der Touristenmeile. Ansonsten waren unsere besten Unterkünfte das Sirena Resort und das Lan Anh Garden Resort. Dort findet man schöne Zimmer mit Pool zu Preisen von 35 bis 50 Dollar. Wer es noch günstiger haben möchte, kann im Viet Tanh Resort direkt am Strand einen Bungalow für 25 Dollar mieten. Die Zimmer können aufgrund der großen Anzahl an Unterkünften auch direkt vor Ort gebucht werden – vor allem in der Nebensaison ist noch Verhandlungsspielraum möglich. Natürlich kann man auch online über Booking.com buchen.

Alles begann im Herbst 2012, als Maria für ein Semester auf die Urlaubsinsel Bali zog, um dort zu studieren. Neben dem Studium entdeckte sie die Schönheit und Vielfalt dieses Landes und wurde von der fremden Kultur verzaubert. Seitdem versucht sie stets, spannende Länder zu bereisen und Kulturen abseits der Touristenpfade kennenzulernen. In ihrem Blog schreibt sie über Urlaubsgefühle im Alltagsstress und spannende Reisen in nah und fern.