Pigmente in Farben mischen: Die geheimen Tipps!

Pigmente in Farben mischen: Die geheimen Tipps!

Wenn Sie Ihr Zuhause gestalten, sind Farben unerlässlich. Daher möchte ich Ihnen helfen, wenn Sie Pigmente in Ihre ausgewählte Farbe oder Ihr bevorzugtes Bindemittel einrühren möchten – eigentlich ganz einfach. Aber es gibt ein paar Dinge, die Sie dabei beachten sollten. Hier sind meine grundlegenden Gedanken dazu:

Pigmente und ihre Beschaffenheit

Vorab: Pulverpigmente, die entweder aus dem Erdreich abgebaut oder in Fabriken aus mineralischen Gefügen hergestellt werden, sind winzige Steinchen (natürlich ohne Zugabe von Kunststoffen). Sie lösen sich nicht in unseren Substanzen auf, sondern werden beim Verrühren von den Farben oder Bindemitteln umspült. Wenn dies unvollständig geschieht, können Klumpen entstehen. Diese Klumpen können beim Streichen auf der Wand “explodieren” und zu ungleichmäßigem Anstrich führen.

Pigmente haben unterschiedliche Korngrößen und Dichte. Daher benötigen sie auch unterschiedlich viel flüssige Substanz, um sie umhüllen und verteilen zu können.

Verschiedene Bindemittel, verschiedene Verhaltensweisen

Die Substanzen, in die wir Pigmente einmischen, können chemisch und physikalisch sehr unterschiedlich sein. Es gibt Öle, Ölharzverkochungen, wässrige Substanzen wie Kalk- und Kreidefarben, dicke Dispersionen wie Kunstharzfarben aus dem Baumarkt und Emulsionen, die aus Fett und Wasser bestehen. Pulverpigmente verhalten sich in diesen Substanzen unterschiedlich.

Spezielle Anforderungen an bestimmte Bindemittel

Kalk- und Silikatfarben oder Kalkputze sind in der Regel hoch alkalisch. Daher müssen die Pigmente auch für diese Bindemittel geeignet sein. Es können auch Einschränkungen bei Silikatfarben und hydraulischen Kalk- und Kalkdekorputzen geben.

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Anleitung für unterschiedliche Bindemittel

1. Sumpfkalkfarben und flüssige Kalkkaseinfarben

Die Pigmente werden gut in Wasser eingesumpft. Bei sehr feinen Pulvern wie Rebschwarz kann man sich das Mischen mit etwas Geschirrspülmittel oder technischem Alkohol (Netzmittel) erleichtern. Wenn die Pigmente gleichmäßig verteilt sind, kann man sie mit einem Quirl in die Sumpfkalkfarbe einrühren. Danach die Farbe etwa 15 Minuten ruhen lassen und anschließend erneut umrühren – fertig!

2. Pulvrige Kalkkasein-, Lehm- und Kreideleimfarben

Für diese Farben gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man mischt die Trockenfarbe mit den Trockenpigmenten in einem Eimer mit Deckel. Anschließend wird der Pulvermix nach den Vorgaben auf der Verpackung in Wasser eingerührt. Der zweite Weg beginnt wie bei der ersten Möglichkeit. Dabei wird die Trockenfarbe nach Rezept ins Wasser eingerührt und später mit dem Pigmentbrei vereint.

3. Silikatfarben

Das Bindemittel von Silikatfarben ist farbloses Wasserglas. Je nach Anwendung haben diese Farben auch sehr unterschiedliche Konsistenzen. Eine Möglichkeit ist, einen kleinen Teil der Farbe mit Wasser zu verdünnen und die eingesumpften Pigmente darin zu verrühren. Alternativ kann man das verdünnte Bindemittel Wasserglas in reichlich Wasser verdünnen und die Pigmente darin auflösen. Anschließend wird das farbige Konzentrat in die Silikatfarbe gegeben und kräftig verrührt. Es schadet nicht, nach einer Pause von etwa 15 Minuten nochmals umzurühren.

4. Naturharzfarben, Naturdispersionsfarben

Diese Farben gehören zu den dickflüssigen bis zähen Farben. Sie sind nicht so leicht zu tönen. Meist bieten die Hersteller maschinell gefertigte Farbkonzentrate an. Wenn Sie jedoch Lust haben, Ihren eigenen Farbton mit Pulverpigmenten zu mischen, können Sie Folgendes tun: Nehmen Sie die zur Farbe passende Grundierung und verdünnen Sie sie mit Wasser. Unter ständigem Rühren streuen Sie die Pigmente ein. Alternativ können Sie auch einen stark mit Wasser verdünnten Teil der Farbe zum Ansetzen des Farbkonzentrats verwenden. Anschließend wird der Farbbrei sehr vorsichtig und geduldig in die Farbe eingearbeitet. Manchmal ist es besser, dies am Vortag der Renovierung zu tun, da sich der Farbbrei nach erneutem Rühren besser verteilt.

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5. Baumarkt- und Dispersionsfarben

Da Kunststoffdispersionsfarben eine ähnliche Konsistenz wie Naturharzfarben haben, orientieren Sie sich bitte an der Anleitung für Naturharzfarben.

6. Tempera/Eitemperafarben

Temperafarben sind Malfarben, deren Pigmente mit einem Bindemittel aus einer Wasser-Öl-Emulsion gebunden werden. Bei uns finden Sie zwei Varianten von Eitemperafarben (Ägglin und Ovolin) und in der Grundierleimfarbe eine Kaseintempera. Beim Abtönen der Tempera gehen Sie genauso vor wie beim Einfärben von Naturharzfarben. Verdünnen Sie die Farbe oder das entsprechende Bindemittel mit Wasser und mischen Sie die Pigmente gründlich ein. Als aufmerksamer Leser wissen Sie nun bereits Bescheid!

7. Öle, Hartöle, Wachsöle und Wachs

Unsere Öle, Wachse, Harze und deren Mischungen in flüssiger Form nehmen unsere Pigmente problemlos auf und binden sie beim Trocknen ein. Durch Erwärmung der Bindemittel (ca. bis 60°C im Wasserbad) wird das Einrühren oder die Einfärbung noch einfacher. Beachten Sie jedoch, dass die Bindemittel unterschiedliche Viskositäten aufweisen und die Pigmente unterschiedliche Oberflächenstrukturen und -größen haben. Daher ist jede Farbe unterschiedlich intensiv. Sie müssen experimentieren, um herauszufinden, was und wie viel möglich ist und ob es Ihnen gefällt. Probieren Sie die Mischungen auf Reststücken des gleichen Materials aus, das Sie streichen möchten. Eine grobe Faustregel lautet: 100 g Pigment auf 1 l Öl/Harzöl/Wachs funktioniert fast immer!

8. Ölfarben

Seien Sie vorsichtig mit Ölfarben. Fertige Ölfarben sind in der Regel homogene Substanzen, die maschinell gemischt, verrieben und eingestellt werden. Wenn Sie ihnen zusätzliches trockenes Pulver hinzufügen, kann das innere Gleichgewicht gestört werden. Es gibt natürlich Toleranzen, aber bei manchen Pigmenten können schnell unregelmäßige Oberflächenbilder und schwankende Glanzgrade entstehen. Daher sollten sich nur geübte Personen dem Beimengen von Trockenpigmenten in Ölfarben widmen.

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9. Kalk- und Lehmputze

Wenn diese Putze weiß oder naturweiß sind, kann das Einfärben mit Pigmenten ähnlich wie das Einfärben von pulvrigen Lehm- und Kalkfarben erfolgen (siehe Punkt 2). Natürlich werden bei diesen Materialien deutlich mehr Pigmente benötigt, da Putze dicker aufgetragen werden als Farben. Die prozentuale Menge bleibt jedoch gleich. Die Bindekraft des Putzmörtels sollte nicht überschritten werden. Hochwertige Kalk- und Lehmputze können gut 10-15% Pigmentpulver aufnehmen und binden. Wenn Sie graue, natürlich hydraulische Kalkputze, braune Lehmputze oder grauen Zementmörtel einfärben möchten, sollten Sie unbedingt trockene Mischproben herstellen und vielleicht eine Probefläche aufputzen.

10. Wandlasurbinder, Wachsseife und Olivenölseifenpaste

Um weiße Wände oder verdichtete Kalkoberflächen zu lasieren, können Sie Wandlasurbinder, Wachsseife und Olivenölseifenpaste mit Pigmenten einfärben. Das genaue Vorgehen hängt natürlich vom jeweiligen Bindemittel und dessen Zustand ab. Die Hinweise dazu finden Sie direkt im Merkblatt des jeweiligen Produkts.

So, das waren meine speziellen Tipps zum Mischen von Pigmenten in Farben. Probieren Sie es aus und lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf!