Bist du auch ein großer Bierliebhaber? Dann weißt du sicher, dass jede Biersorte ihren ganz eigenen Geschmack hat. Aber warum schmeckt ein Pils anders als ein Kölsch oder ein Weizenbier? In diesem Artikel erfährst du nicht nur, wie die verschiedenen Biere hergestellt werden, sondern auch, welche historischen und geschmacklichen Unterschiede es gibt.
Die Anfänge des Bieres
Bier wird schon seit Tausenden von Jahren getrunken, doch wann genau das erste Bier gebraut wurde, wissen wir nicht genau. Die ältesten überlieferten Rezepte datieren jedoch bereits auf 2000 vor Christus. Das Biertrinken begann in Babylon, dem heutigen Irak, wo zum ersten Mal Gerste angebaut wurde. Wahrscheinlich entstand das Bier, als Brotteige mit wilder Hefe in Kontakt kamen. So entstand die bekannte Gärung. Damals gab es bereits verschiedene Biersorten wie Dünnbier, Schwarzbier und Lagerbier. Interessanterweise schmeckte das Ur-Bier nicht so anders als heute, wie Braumeister bei einem Versuch mit der TU-München herausfanden.
Obergärige und untergärige Biere
Bis zum Ende des Mittelalters gab es nur wenige gleichbleibende Inhaltsstoffe im Bier. Doch alle alten Biere hatten eins gemeinsam – sie waren obergärig. Obergärige Biere werden bei Temperaturen zwischen 15 und 22°C gebraut, wobei die Hefe an die Oberfläche des Suds steigt. Untergärige Biere hingegen reifen bei kühleren Temperaturen zwischen 4 und 9°C, wobei die Hefe an den Boden des Gefäßes sinkt. Der Grund für die obergärigen Ur-Biere war schlichtweg die fehlende Möglichkeit, den Brauprozess über längere Zeit auf niedrige Temperaturen herunterzukühlen. Erst ab dem 16. Jahrhundert war dies mit Hilfe von Eis möglich. Hier liegt bereits einer der größten geschmacklichen Unterschiede der Biersorten: Obergärige Biere schmecken “voller” und haben mehr Aroma, während untergärige Biere weniger Mikroorganismen enthalten und somit länger gelagert werden können.
Die untergärigen Biere
Die Liste der untergärigen Biere ist vergleichsweise kurz. Das beliebteste Bier der Deutschen, das Pils, zeichnet sich durch seinen herben Geschmack aus, der durch den hohen Anteil an Hopfen entsteht. Das Exportbier hingegen ist malziger und süßer im Geschmack. Das Bockbier hat einen erhöhten Alkoholgehalt und das Lagerbier ist ähnlich wie das Export, jedoch mit einer schwächeren Hopfen-Note.
Die obergärigen Biere
Die obergärigen Biere haben sich seit Babylon über tausende von Jahren weiterentwickelt, weshalb es hier eine viel größere Vielfalt gibt. Das Altbier wird praktisch nur am Niederrhein gebraut und ist stark malzig und hopfenbetont. Das Kölsch hingegen darf nur innerhalb der Stadtgrenzen von Köln gebraut werden und hat einen geringen Restgehalt an Malzzucker. Das Weizenbier hat einen hefebetonten Geschmack und schmeckt teilweise regelrecht “brotartig”. Das Stout, ein fast schwarzes Bier mit stark malzigem, süßem Charakter, ist vor allem durch das irische Guinness bekannt. Das Berliner Weisse hingegen hat ein ungewohnt säuerliches Aroma und wird mit Hefe und Milchsäurebakterien vergoren. Das Ale ist ein helleres Bier als das Stout und hat eine deutliche Hopfennote, während der Alkoholgehalt niedriger ist.
Die Vielfalt der Biersorten
Letztendlich entstehen alle geschmacklichen Unterschiede der Biersorten durch das richtige Mischungsverhältnis der Zutaten und den Brauprozess. Es gibt unzählige Biersorten, von denen jede ihren eigenen einzigartigen Geschmack hat. Einige Unterschiede sind nur für geübte Zungen erkennbar, andere sind jedoch deutlich spürbar. Zusammen ergibt das eine vielfältige und leckere Auswahl an Bieren, die sich kulturell keineswegs hinter “hochwertigeren” Getränken wie Wein oder Whiskey verstecken muss.
Also, schnapp dir ein Bier deiner Wahl und genieße den einzigartigen Geschmack! Prost!