Pinzieren ist eine bewährte Methode, um im Frühsommer die Triebe von Stauden, Rosen, Clematis oder Obstgehölzen zu kürzen. Dadurch verzweigt sich der Haupttrieb und es bilden sich mehrere neue Triebe. Das Ergebnis: buschigere Pflanzen und eine Fülle von Blüten. Doch das ist nicht alles. Beim Pinzieren verschiebt sich auch die Blütezeit nach hinten und die Pflanzen blühen länger.
Wie stark sollte ich die Triebe kürzen?
Die Stärke des Rückschnitts hängt von der Pflanzenart ab. Beachte dabei immer, dass nicht ins Holz geschnitten werden sollte, sondern nur bei nicht verholzten Trieben.
Alle oder nur einige Triebe kürzen?
Es liegt ganz bei dir, wie viele Triebe du kürzen möchtest. Empfehlenswert ist jedoch, nur etwa ein Drittel der Triebe zu pinzieren, um eine zeitverzögerte Blüte und eine längere Blühdauer zu erreichen. Probiere es am besten selbst aus und beobachte die Ergebnisse.
Der richtige Zeitpunkt zum Pinzieren
Der ideale Zeitpunkt für das Pinzieren liegt im Mai und Juni. Je früher du pinzierst, desto weiter unten bilden sich die Verzweigungen. Zudem ist es möglich, die Pflanzen mehrmals im Sommer zu pinzieren. Verzichte jedoch während Trockenperioden auf den Rückschnitt, da die Pflanzen ausreichend Feuchtigkeit benötigen, um gut zu gedeihen.
Die richtige Technik
Für den Rückschnitt von weichen, nicht verholzten Trieben reicht oft das Abknipsen mit dem Fingernagel aus. Bei Gehölzen ist es jedoch ratsam, eine Schere zu verwenden.
Welche Pflanzen sollten gepinziert werden?
Das Pinzieren wirkt sich positiv auf viele Stauden und einjährige Sommerblumen aus. Besonders Dahlien, hohe Astern, Schmuckkörbchen, Chrysanthemen, Hohe Fetthenne, Sonnenbraut und viele andere Sorten wachsen buschiger und tragen mehr Blüten. Auch Rosen, Clematis und Obstgehölze profitieren vom Pinzieren.
Pinzieren von Dahlien, Kosmeen, Rosen, Clematis und Tomaten
Dahlien eignen sich hervorragend zum Pinzieren. Wenn der Haupttrieb gekürzt wird, bilden sich viele neue Seitentriebe mit Blüten. Bei Kosmeen führt das Pinzieren zu zahlreicheren und länger anhaltenden Blüten. Rosen sollten bei Bedarf gekürzt werden, um das Wachstum im gleichen Jahr zu korrigieren. Clematis, vor allem die Sorten der Schnittgruppe 3, profitieren ebenfalls davon. Und wusstest du schon, dass auch Tomaten pinziert werden können, um das Wachstum des Haupttriebs zu fördern?
Pflanzen, die nicht gepinziert werden sollten
Einige Pflanzen reagieren nicht mit neuen Trieben auf das Pinzieren. Dazu gehören zum Beispiel Mohn, Kornblumen, Sonnenblumen und viele andere.
Tipp: Stecklinge aus abgeschnittenen Trieben
Die abgeschnittenen Triebe müssen nicht im Komposthaufen landen. Viele von ihnen können zur Vermehrung von Pflanzen verwendet werden. So lassen sich ganz einfach neue Pflanzen ziehen.
Der Chelsea Schnitt
Der Chelsea Schnitt ist im Prinzip mit dem Pinzieren identisch. Beim Chelsea Schnitt wird jedoch auch der Standort und die Nachbarpflanzen berücksichtigt, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzeugen. Stauden werden stufenweise pinziert, um sich von ihrer besten Seite zu präsentieren.
Das Pinzieren ist eine einfache und effektive Methode, um buschige Pflanzen und eine üppige Blütenpracht zu erzielen. Probiere es aus und beobachte die Veränderungen in deinem Garten!