Herr Tauer und Herr Thijs haben die jüngsten Geschäftszahlen von Domino’s Deutschland veröffentlicht, die insgesamt sehr schlecht ausgefallen sind. Im Vergleich zum Vorjahr ist das EBIT um 11 Prozent gesunken. Doch es gibt Erklärungen für diese Entwicklung.
Gründe für den Rückgang des EBIT
Laut Alexander Tauer, Geschäftsführer von Domino’s Deutschland, müssen wir verstehen, dass Domino’s Enterprise, zu der auch Deutschland gehört, große Teile Europas abdeckt. In Ländern wie Dänemark wurde kürzlich viel investiert. Daher sollte das aktuelle Minus nicht lange anhalten.
Stoffel Thijs, ebenfalls Geschäftsführer von Domino’s Deutschland, nennt einen weiteren Grund für den Rückgang des EBIT: Der Krieg in der Ukraine hat zu steigenden Einkaufspreisen geführt, die sich in den Zahlen widerspiegeln. Außerdem waren die Umsätze und Gewinne in den letzten Jahren aufgrund der Coronakrise sehr hoch. Viele Menschen bestellten häufiger, da sie nicht in Restaurants gehen konnten.
Auswirkungen der steigenden Preise auf die Franchisenehmer
Normalerweise garantiert Domino’s den Franchisenehmern die Preise für ihre Waren für das kommende halbe Jahr, um langfristige Kalkulationen zu ermöglichen. Aufgrund der schnellen Preisanstiege in den letzten Monaten wird Domino’s jedoch alle drei Monate auf die Preise reagieren müssen.
Expansion der Filialen
Im vergangenen Jahr hat Domino’s die Marke von über 400 Filialen in Deutschland überschritten. Ihr mittelfristiges Ziel sind 1.000 Stores. Derzeit haben nur 28 Prozent der Deutschen die Möglichkeit, eine Dominos Pizza zu bestellen. Es gibt also noch viel Potenzial. Während die Großstädte bereits gut versorgt sind, gibt es vor allem auf dem Land noch Raum für Expansion. Langfristig könnten sogar 2.000 Stores erreicht werden.
Die Schnellrestaurantbranche in Corona-Zeiten
Die Schnellrestaurantbranche erlebt gerade das Jahrzehnt der Lieferdienste. Analysten sagen ein Wachstum um das 145-Fache in den kommenden zehn Jahren voraus. Trotz der kurzfristigen Schwierigkeiten aufgrund der Pandemie sieht Domino’s langfristig eine positive Entwicklung.
Schnelligkeit und Qualität
Domino’s wirbt damit, sehr schnell und preiswert zu liefern. Laut Thijs geht es ihnen jedoch nicht nur um den Preis, sondern darum, den Kunden den größten Wert zu bieten. Schnelligkeit ist ein Grundpfeiler ihrer Marke. Das Filialnetz spielt dabei eine große Rolle. Die Preise sind nicht unbedingt niedrig, sondern es werden eher Angebote wie zwei Pizzen zum Preis von einer gemacht. Die Produktqualität bleibt dabei hoch.
Fairer Umgang mit Lieferanten
Im Vergleich zu anderen Unternehmen in der Branche versucht Domino’s, seine Fahrer fair zu bezahlen. Durch den engen Lieferradius können mehr Lieferungen in einer Stunde gemacht werden. Dies ermöglicht es, die Lieferpreise niedrig zu halten, ohne dass sich die Fahrer hetzen müssen. Ein kleiner Lieferradius ist wirtschaftlicher als ein großer.
Zukunft: KI-gesteuerte Roboter
Domino’s testet derzeit KI-gesteuerte Roboter, um die steigende Nachfrage nach Lieferungen bewältigen zu können. Drohnen und autonome Autos sind ebenfalls Teil dieser Tests. Bisher sind diese Technologien jedoch noch nicht alltagstauglich.
Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsstrategie
Domino’s baut sein veganes Angebot kontinuierlich aus. Sie haben eine speziell entwickelte Pizza mit einem Salami-Ersatzprodukt eingeführt. Ziel ist es, das Denken zu ändern, dass veganes Essen Verzicht bedeutet. Domino’s legt großen Wert darauf, nachhaltig und zukunftsorientiert zu sein. Sie arbeiten eng mit Lieferanten zusammen, um Emissionen zu reduzieren.
Beliebteste Pizzen in Deutschland
Die meistverkaufte Pizza in Deutschland ist die Salami Supreme, gefolgt von der klassischen Margarita und der normalen Salami. Die Vorlieben variieren regional. Pizzen mit nur einem Topping sind im Westen Deutschlands beliebt, während im Berliner Raum ein hoher Anteil an veganen Produkten bestellt wird. Im Osten sind Pizzen mit Hollandaise oder Barbecuesoße gefragt. Eine Zutat, die nur in Deutschland gefragt ist, ist Brokkoli. Warum das so ist, bleibt ein Rätsel.
Dominos ist weiterhin trotz der schlechten Geschäftszahlen optimistisch und plant eine Expansion in Deutschland. Broschüren und Angebote sollen in den kommenden Monaten veröffentlicht werden.