Pkw-Anhänger im ADAC-Test: Zwei Modelle fallen durch

Pkw-Anhänger im ADAC-Test: Zwei Modelle fallen durch

Für manche Transporte reicht der Kofferraum nicht aus. Wenn der Pkw mit einer Anhängerkupplung ausgestattet ist, können schwere, sperrige oder schmutzige Lasten in einen Anhänger geladen werden. Doch wie sicher sind diese praktischen Helfer? Der ADAC hat jetzt sechs ungebremste Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 750 Kilogramm in der Preisklasse bis 770 Euro getestet.

Testsieger: Stema Variolux 750 (erhältlich bei Obi)

Der Testsieger: Stema Variolux 750

Testsieger mit dem ADAC Urteil „gut“ ist der Stema Variolux 750 mit bestem Fahrverhalten und gute Noten in der Handhabung. Leider nur mit siebenpoligem Stecker. Dieser überträgt – anders als ein 13-poliger Stecker – zum Beispiel kein Rückfahrtlicht.

Brenderup 1205SUB750

Clever: Der Brenderup verfügt über eine klappbare Deichsel

Zweitplatzierter ist der Brenderup 1205SUB750 für 599 Euro mit der Note 2,5. Großes Plus: Der Brenderup besitzt eine klappbare Deichsel, durch die er platzsparend abgestellt werden kann. Positiv ist neben der Kippfunktion auch die Ausstattung mit Sicherungsseil und einem 13-poligen Anschlussstecker.

Humbaur Steely (erhältlich bei Hornbach)

Der Humbaur glänzt durch reichhaltiges Zubehör

„Befriedigend“ (Note 2,7) lautet das Urteil zum günstigsten Pkw-Anhänger im Test. Auffallend: die sehr guten Sicherheitshinweise in der Bedienungsanleitung und die umfangreiche Zubehörliste. Negativ: Unebenheiten werden beim Fahren kaum abgefedert. Der Steely-Anhänger ist – wie drei weitere Testkandidaten – nur mit einem siebenpoligen Anschlussstecker ausgestattet.

Unsinn WEB10

Unsinn: Der Anhänger verlor während des Tests Schrauben

Auch der teuerste Anhänger im Test zeigt Schwächen: Er verliert im Dauerhaltbarkeitstest die Holzschrauben am Unterboden, diese fixieren den Ladeboden. Die verlorenen Schrauben reduzieren die Stabilität des Hängers und werden zum Sicherheitsrisiko für den nachfolgenden Verkehr.

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Im Test durchgefallen:

  • TPV-Trailer TL-EU2-AR (erhältlich bei Globus)
  • Stedele MST71A (erhältlich bei ATU)

Durchgefallen: der TL-EU2-AR
Ebenfalls durchgefallen: der Stedele MST71A

Beim Anhänger TL-EU2-AR von TPV-Trailer berührte der Reifen während des Tests bei Ausweichversuchen im voll beladenen Zustand ab circa 70 km/h den Rahmen beziehungsweise den Aufbau. Achtung: Dies gilt bei der Hauptuntersuchung als erheblicher Mangel. Ein solcher Anhänger dürfte im Straßenverkehr nicht mehr betrieben werden. Der ADAC hat den Fall bereits an das Kraftfahrtbundesamt (KBA) gemeldet.

Gleiches Problem wie beim TL-EU2-AR: Auch der Stedele MST71A berührte der Reifen den Rahmen/Aufbau. Und ein weiterer heftiger Mangel: Beim getesteten Anhänger von Stedele wurden für den Radtyp nicht vorgesehene Radbolzen verbaut. Dadurch besteht die Gefahr, dass sich die Radbolzen lockern. Auch über diese Probleme wurde das KBA informiert.

ACHTUNG: Wer einen Anhänger besitzt, der beim Test negativ aufgefallen ist, sollte im vollbeladenen Zustand unbedingt mit Bedacht fahren und regelmäßig die Freigängigkeit der Reifen überprüfen. Gegebenenfalls können zusammen mit dem Fachhandel geeignete Maßnahmen zur Steigerung der Festigkeit durchgeführt werden. Von „Verbesserungen“ auf eigene Faust ist dringend abzuraten. Dies kann zu einem Ende der Betriebserlaubnis führen, z. B. wenn tragende Teile angebohrt werden.

Den vollständigen Test finden Sie hier.

Tipps für Anhängerbesitzer

  • Anhänger nicht überladen
  • Regelmäßig Sicherheitschecks gemäß Bedienungsanleitung durchführen.
  • In festen Intervallen Zustand und Luftdruck sowie das erforderliche Drehmoment der Befestigungsschrauben prüfen
  • Beim Transport mit maximaler Beladung umsichtig und vorausschauend fahren. Sinnvoll ist zudem eine Kontrolle der inneren Reifenflanken nach der Fahrt.

Das sollten Sie beim Kauf beachten

  • Als Erstes sollten Sie durch einen Blick in den Fahrzeugschein des Zugfahrzeuges feststellen, welches maximal zulässige Gesamtgewicht Sie mit einem ungebremsten Anhänger ziehen dürfen.
  • Darüber hinaus sollten Sie überlegen, wofür der Anhänger konkret genutzt werden soll. So kann das nötige Zubehör gleich mit erworben werden. Achtung: Das Zubehör reduziert die Nutzlast des Anhängers.
  • Beim Kauf können Sie auf ein Übergabeprotokoll bestehen. Darin sollte auch das Gewicht des leeren Anhängers notiert sein.
  • Wer seinen Anhänger auch im Ausland fahren will, tut gut daran, sich bereits vor dem Kauf mit den jeweiligen gesetzlichen Vorgaben zu beschäftigen. Die Bestimmungen zum Anhängerbetrieb unterscheiden sich von Land zu Land.
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Lesen Sie auch

Checkliste vor der Fahrt:

  • Reifen (Druck und mögliche Schäden)
  • Kugelkupplung (richtig eingerastet und gesichert?)
  • Sicherungsseil (liegt es über der Anhängerkupplung und ist mit einem Karabiner gesichert?)
  • Bordwände (gesichert und verschlossen?)
  • Funktion der Lichtanlage
  • Wenn der Anhänger mit einem Stützrad ausgestattet ist: Ist dies korrekt hochgestellt und eingerastet?