Sharing is caring! Du planst eine Paddeltour in der Mecklenburgischen Seenplatte? Dann bist du hier genau richtig! Hier findest du alles, was du über einen ein- bis siebentägigen Aufenthalt in der Klein Seenplatte wissen musst.
Anreise
Die Mecklenburgische Seenplatte ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erreichen. Das Berlin-Brandenburg-Ticket kostet 29 € und gilt für bis zu 5 Personen. Es bringt dich bis nach Waren. Von dort aus kannst du den örtlichen Hans-Zug nach Wesenberg nehmen (dieser kostet extra, aber bei mehr als 2 Personen lohnt sich die Kombination mit dem BB-Ticket). Du kannst auch bis nach Mirow mit dem Hans fahren, was ich auf meinen Touren noch nicht geschafft habe, aber unbedingt mal besuchen möchte (es gibt dort ein Schloss!).
Ausrüstung
Die Mietpreise und inkludierte Ausrüstung sind in der Region ziemlich standardisiert. Für 60 € pro Person bekommst du ein Kajak, ein Paddel, eine Schwimmweste, zwei 40L Trockensäcke und eine Spritzdecke. Zusätzlich erhältst du einen Schwamm, eine wasserdichte Karte, ein Schloss (um unsere Boote am Ufer zu markieren, nicht um Diebstähle zu verhindern) und Informationen über eine Route, die zu unserer Zeitplanung passte.
Wenn du zelten gehen möchtest, musst du natürlich deine eigene Campingausrüstung mitbringen… dazu später mehr!
Unterkunft
Als Wasserwanderer bist du immer herzlich willkommen, auf einem Campingplatz zu übernachten. Selbst wenn es sehr voll ist, findest du einen Platz für dein Zelt! Es gibt viele “normale” Campingplätze mit Einrichtungen, die etwa 14-20 € pro Nacht für 2 Camper kosten. Es gibt auch Wildplätze entlang des Weges. Wenn du auf einem solchen übernachtest, achte bitte darauf, keine Spuren zu hinterlassen und genug Wasser mitzubringen! Beachte auch, dass das Entfachen eines Feuers in Deutschland so gut wie überall verboten ist, also respektiere bitte diese Regeln.
Wenn Camping nichts für dich ist, kein Problem (solange du gerne planst!). Viele Campingplätze haben auch Apartments oder Ferienhäuser zu vermieten, aber die Anzahl ist begrenzt. Daher solltest du frühzeitig für Zeiten mit hoher Nachfrage (wie Feiertagswochenenden oder Schulferien) buchen. Es gibt auch Hütten als Übernachtungsmöglichkeit. Sie bieten etwas mehr Komfort als ein Zelt, aber weniger als ein Hotelzimmer.
Touren
Viele Verleihe bieten auch geführte Touren an, wenn du sie im Voraus buchst. Sie geben auch Ratschläge, wohin du gehen kannst, wenn du deine eigene Tour planst.
Falls du schon ein paar Ideen hast, hier sind einige hilfreiche Tipps für Mehrtagestouren und Tagestouren von der Kanu-Mühle (auf Deutsch, aber leicht verständlich). Die Listen enthalten Informationen zur Dauer und Entfernung der Touren, zu Camping- und Einkaufsmöglichkeiten, zu Stellen, an denen das Boot getragen werden muss, zu besonderen Orten für Pausen, zum Essen und zu sehenswerten Orten. Auch wenn die Touren an der Kanu-Mühle starten und enden, können alle Rundtouren an jedem beliebigen Punkt gestartet werden.
Unsere 4-tägige Tour (Tour Nr. 2, Grosse 10 Seen Rundtour) führte uns über 40 km durch Finowsee, Großer Priepertsee, Kleiner Pälitzsee, Canower See, Labussee, Großer Peetschsee, Rätzsee, Gobenowsee, Klenzsee und Plätlinsee, bevor wir über die Schwaanhavel zur Kanu-Mühle zurückkehrten. Diese Tour kann auch in 3 Tagen gemacht werden oder die Entfernung kann verkürzt werden, indem man Großer Peetschsee und Rätzsee auslässt.
Eine schöne Tagestour startet bei der Kanuhof Wustrow. Du kannst diese 16 km lange Tour in beide Richtungen machen. Sie führt über den Plätlinsee, Pälitzsee, Labussee und Gobenowsee. Das sind wirklich ausgezeichnete Seen!
Essen auf dem Wasser
Achtung, Vegetarier! Diese Region Deutschlands ist noch nicht so auf die vegetarische Lebensweise eingestellt. Ich habe diesen Fehler bei meiner ersten Tour hier gemacht. Ich war total unvorbereitet und habe 5 Tage lang nur Brot mit Marmelade gegessen. Plane also, viel Essen mitzunehmen. Die Campingplätze haben oft Kioske, aber nicht alle sind gut sortiert. Du kannst also nicht unbedingt mit größeren Einkäufen unterwegs rechnen.
Auf den Campingplätzen gibt es entweder warmes Essen zu kaufen oder es gibt ein Restaurant in der Nähe. Aber auch hier ist es für Vegetarier wirklich schwer, etwas auf der Speisekarte ohne Fleisch oder Fisch zu finden. Für das Frühstück ist es oft möglich, am Vorabend frisches Brot (Brötchen und Croissants) zu bestellen. Viele Campingplätze verkaufen auch Butter und Marmelade.
Was ich wirklich cool fand, ist, dass es mehrere Orte am Wasser gibt, an denen du anlegen und etwas essen kannst (falls du Fisch isst). Viele von ihnen sind auf Karten nicht zu finden, also freue dich über diese besonderen Momente, wenn du sie entdeckst.
Erfahrung als Paddler
- Größere Boote haben Vorfahrt, weiche ihnen aus!
- Motorboote fahren zuerst in die Schleusen ein, dann werden die Paddler vom Schleusenmeister gerufen.
- In den Schleusen solltest du dich nicht festbinden. Das Wasser steigt (oder fällt), und du möchtest nicht an etwas festgehalten sein!
- In den Schleusen halte dich an der Seite fest. Es gibt normalerweise Leitern oder Pfähle, an denen du dich festhalten kannst, während der Wasserstand steigt oder sinkt. Du kannst dich auch an einem anderen Paddler festhalten, aber halte dich nicht zu nahe an den größeren Booten auf.
Nicht vergessen
Natürlich solltest du immer viel Sonnencreme und einen Hut dabei haben, um dich vor der Sonne zu schützen. Bring genug Trinkwasser für den Tag mit (und vielleicht eine Flasche zum Pinkeln, da Toiletten schwer zu finden sind!). Eine Regenjacke ist auch ein Muss für jede Outdoor-Aktivität. Bei meiner ersten Kajaktour in der Seenplatte hat es viel geregnet und es war (im Juli!) kühl genug, dass ich sie fast die ganze Zeit getragen habe. Auf meiner letzten Tour (im Mai) wurde fast meine ganze Sonnencreme aufgebraucht. Sei also vorbereitet!
Ich hoffe, dieser Beitrag hat dir geholfen, deine Entdeckungsreise in der Mecklenburgischen Seenplatte zu planen. Falls du noch weitere Fragen hast, lass es mich bitte wissen!
Außerdem ist Mecklenburg ein großartiges Reiseziel für Wochenendtrips von Berlin aus.
Foto-Credits: C.O. und ich
