Plastik: Die Vor- und Nachteile im Überblick

Plastik: Die Vor- und Nachteile im Überblick

Plastik gilt seit Jahrzehnten als wahres Multitalent. Seine Vielseitigkeit macht es zu einem Alleskönner: Es kann weich und elastisch oder hart und stoßfest sein, transparent oder undurchsichtig, und es kann eine Vielzahl von Farben und Formen annehmen. Darüber hinaus ist es bruchfester als Glas, leichter als viele Metalle und kostengünstig in der Herstellung.

Es überrascht daher nicht, dass Plastik in fast allen Bereichen unseres Lebens so weit verbreitet ist. Doch genau hier liegt das Problem: Es gibt zu viel von diesem einstigen Wunderstoff. Bereits bei der Herstellung, bei der Erdöl oder Erdgas benötigt wird, verursacht Plastik eine negative Umweltbilanz. Und auch die Entsorgung des Plastiks wird der Masse nicht gerecht, wodurch es sich in der Umwelt ansammelt und eine Gefahr für die Natur darstellt.

Dennoch sollten wir bei einer sinnvollen Diskussion über die Probleme des Plastikkonsums auch die Vorteile und den Nutzen von Plastik beachten. Denn wenn es sinnvoll und verantwortungsbewusst verwendet wird, ist Kunststoff ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags.

Die Einsatzbereiche von Plastik

Kunststoffe finden in zahlreichen Bereichen Anwendung und sind beispielsweise in der Medizin, Elektronik, Mobilität, im Bauwesen und in der Verpackungsindustrie unverzichtbar. Sie werden zu großen und kleinen Bauteilen, Folien oder Fasern geformt und finden dann Verwendung als Maschinenteile, Verpackungen oder Schmuckaccessoires. Es gibt sicherlich umstrittene Verwendungen von Plastik, und es wird derzeit verstärkt nach Alternativen gesucht, um insgesamt unnötige Kunststoffprodukte einzusparen. Es gibt jedoch Fälle, in denen selbst der engagierteste Plastikgegner nicht auf Kunststoffprodukte verzichten möchte. Einige Beispiele finden sich unter anderem in der Medizin…

LESEN  Kondom überziehen: Die richtige Anwendung und Anleitung

Plastik in der Medizin

In der Medizin hat sich Plastik als ein steriler und vielseitig einsetzbarer Stoff etabliert, der Leben in Notfallsituationen retten kann. Blutbeutel und Infusionsflaschen sind dabei nur zwei Beispiele, an denen deutlich wird, welch wichtige Rolle Plastik in der Medizin spielt. Plastik ist kostengünstig und eignet sich daher als praktisches Einmalprodukt, um das Risiko einer Keimverbreitung zu reduzieren. Ein weiteres Beispiel sind Einwegspritzen, die für jeden Patienten nur einmal verwendet werden.

Plastik in der Verpackungsindustrie

Plastik wird oft für Lebensmittelverpackungen kritisiert, und das oft zu Recht. Die sinnlose Verwendung von Plastikfolien um Gurken, Bananen, Orangen und andere Lebensmittel, bei denen die Schale bereits eine natürliche Verpackung bietet, sowie das portionierte Verpacken von Kleinigkeiten, bei dem zusätzlicher Müll anfällt, stehen schon seit längerem in der Kritik. Hinzu kommt, dass Plastik trotz Zulassung in Bezug auf Gesundheitsrisiken nicht unbedenklich ist, da sich beispielsweise Weichmacher lösen und in die Lebensmittel übergehen können.

Auf der anderen Seite sorgt Plastik jedoch auch dafür, dass Lebensmittel länger haltbar sind und weniger verschwendet werden. Plastik schützt die Lebensmittel vor Keimen oder mechanischen Einflüssen, so dass sie hygienisch unbedenklich bleiben und beispielsweise beim Transport nicht beschädigt werden.

Ein weiterer Vorteil von Plastik ist sein geringes Gewicht, was indirekt zur CO2-Einsparung beitragen kann. Da Plastik deutlich leichter ist als Glas, spart es beispielsweise beim Transport in einem LKW Gewicht und trägt so zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch bei. Wenn man jedoch die Gesamtbilanz von Plastik betrachtet und bedenkt, dass allein für die Herstellung von Plastik Erdöl verbraucht wird, ist dieses Argument durchaus kritisch zu betrachten.

LESEN  Krankentagegeld – Die Absicherung für Selbstständige und Gutverdiener

Plastik: Fluch oder Segen?

Plastik kann also durchaus von großem Nutzen sein und sollte nicht pauschal verurteilt werden. Kritisch wird es, wenn Plastik aus reiner Bequemlichkeit im Übermaß verwendet wird. Strohhalme, Coffee-to-Go-Becher, Plastiktüten und zahlreiche Wegwerfartikel gehören eindeutig zu den Plastikprodukten, auf die man getrost verzichten kann. Ein kritischer Blick in die Supermarktregale zeigt, dass es noch viele weitere Produkte gibt, bei denen ein bewussterer Umgang notwendig ist. Wir sollten weniger verschwenden und kritisch hinterfragen, damit Plastik in den wirklich wichtigen Bereichen genutzt werden kann, ohne dabei Umweltkatastrophen zu verursachen, wie es bisher der Fall ist.

Mit dem EU-weiten Verbot von Einweg-Plastikprodukten wie Rührstäbchen, Trinkhalmen, To-Go-Bechern und Fastfood-Verpackungen ab Juli 2021 wurde ein weiterer wichtiger Schritt eingeleitet. Es lohnt sich bereits im Voraus nach plastikfreien Alternativen für den betrieblichen oder privaten Gebrauch zu suchen. In unserem Shop finden Sie beispielsweise plastikfreie Becher aus Bagasse (Zuckerrohr), kompostierbare Menüboxen und recyclebare Schalen.