Plötzlicher Hörverlust auf einem Ohr: Keine Panik, aber ernst nehmen!

Plötzlicher Hörverlust auf einem Ohr: Keine Panik, aber ernst nehmen!

Plötzlich auf einem Ohr kaum oder gar nicht mehr zu hören zu sein, kann ein ziemlicher Angstmoment sein. Sofort schießen Horrorszenarien in den Kopf – doch nicht immer handelt es sich hier um eine dauerhafte Einschränkung oder gravierende Ursachen. Der Grad eines einseitigen Hörverlusts kann jedoch bis an Taubheit grenzen, beziehungsweise bis zu einer gänzlichen Ertaubung reichen. Demnach sollten entsprechende Symptome definitiv ernst genommen werden, in Panik zu verfallen ist allerdings nicht ratsam. Ein Besuch beim Facharzt gibt Aufschluss über Ursachen und zeigt Behandlungsmethoden auf.

Einseitiger Hörverlust: Ursachen und Symptome

Plötzlicher Hörverlust auf einem Ohr durch einen Hörsturz

Plötzlicher Hörverlust auf einem Ohr kann ein Hinweis auf einen Hörsturz sein, denn dieser tritt fast immer einseitig auf. In diesem Fall treten häufig zusätzliche Symptome wie ein dumpfer Schmerz, Tinnitus und Schwindel auf. Warum es überhaupt dazu kommt, ist nicht vollends geklärt. Vermutlich ist das Eintreten auf eine Durchblutungsstörung zurückzuführen und wird von verschiedenen Faktoren, darunter Stress, begünstigt. Folge ist ein Absterben oder eine Einschränkung der Funktionsfähigkeit der Haarzellen, wodurch die Reizumwandlung von mechanischen in elektrische Reize ausbleibt. Folglich entsteht eine Höreinschränkung.

Einseitiger Hörverlust durch eine Mittelohrentzündung

Ein einseitiger Hörverlust bedeutet nicht immer einen Hörsturz. Ebenso kann er auf eine Mittelohrentzündung zurückzuführen sein. Hierbei sind zusätzliche Symptome in Form von Ohrenschmerzen, Druckempfinden und Ohrgeräuschen typisch. Es ist empfehlenswert, eine Mittelohrentzündung fachkundig behandeln zu lassen, um unerwünschte Folgen einer Nichtbehandlung zu umgehen. Häufige oder langanhaltende Mittelohrentzündungen können dauerhafte Hörschädigungen hervorrufen.

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Ohrverstopfung als Auslöser eines einseitigen Hörverlusts

Wenn Ohrenschmalz den Gehörgang verstopft, kann das Hörvermögen darunter leiden. In der Regel wird eine Verstopfung besonders schnell bei der ärztlichen Untersuchung festgestellt, da normalerweise zuerst der äußere Gehörgang in einer Otoskopie in Augenschein genommen wird. Durch eine Reinigung des Ohrs lässt sich eine Verstopfung relativ einfach beseitigen. Konsequent wird das Hörvermögen dadurch im Regelfall zurückerworben.

Kurzzeitiger Hörverlust auf einem Ohr durch eine Erkältung/Corona

Zu den klassischen Symptomen bei Erkältungen zählt das Anschwellen der Nasenschleimhäute. Die Schwellung behindert wiederum die Belüftung des Ohrs und führt in manchen Fällen zu einer Flüssigkeitsansammlung in diesem. Resultieren kann ein Druckgefühl im Ohr sowie ein verminderter Höreindruck. Zumeist verschwindet der Hörverlust gemeinsam mit den restlichen Erkältungssymptomen. Im Zusammenhang mit Corona wird immer wieder von Hörproblemen berichtet, es handelt sich jedoch um ein eher seltenes Symptom, zu dem wenige genaue Daten vorliegen. Es ist davon auszugehen, dass die mit einer Coronainfektion einhergehenden, erkältungsähnlichen Symptome zu ähnlichen Höreinschränkungen führen können wie eine herkömmliche Erkältung.

Hörverlust auf einem Ohr nach einem Flug

Druck auf den Ohren beim Fliegen ist ein weitverbreitetes Problem, insbesondere bei Kindern. In manchen Fällen bleibt der Druck, der mit eingeschränktem Hörverstehen einhergeht, auch nach der Landung bestehen. Wie lange es dauert, bis der Druckausgleich gemeistert und das Hören wiederhergestellt ist, ist höchst individuell. Meist helfen einfache Druckausgleichstaktiken wie Trinken oder starkes Schlucken. Während des Fliegens empfiehlt sich präventiv Kaugummi zu kauen und auf ausreichendes Trinken mit energischem Schlucken zu achten. Zum Teil kann sich der einseitige Hörverlust zeitlich in die Länge ziehen, nach mehreren Tagen anhaltender Probleme sollte jedoch ein Arztbesuch in Erwägung gezogen werden.

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Weitere Gründe für plötzlichen, einseitigen Hörverlust

  • Physische Beschädigung
  • Druck auf Hörnerv
  • Problem im Innenohr: z.B. Infektionen
  • Krankheiten: z.B. Masern, Mumps, Meningitis

Hörverlust auf einem Ohr: Behandlung

Sofern keine zu schwerwiegende Beeinträchtigung vorliegt, sollten Sie ein paar Tage abwarten und beobachten, ob sich Ihr Ohr von selbst erholt. Ist dies nicht der Fall oder verschlimmern sich die Symptome, ist ein Besuch beim HNO-Arzt empfehlenswert. Falls dieser einen Hörsturz oder eine Mittelohrentzündung feststellt, ist eine medikamentöse Behandlung zumeist erfolgversprechend. Ohrverstopfungen können ebenfalls relativ einfach durch eine Säuberung behoben werden, während erkältungsbedingter Hörverlust häufig mit abschwellenden Mitteln gemindert wird.

Wenn ein irreparabler oder besonders schwerwiegender Schaden vorliegt, können Hörgeräte Abhilfe schaffen. Hier bieten sich insbesondere CROS-Geräte an, die den Schall des betroffenen Ohres verstärken und auf das gesunde Ohr übertragen. Somit können Sie Ihre klangliche Umgebung wieder umfassend wahrnehmen.