Wenn dein Hund plötzlich aufschreit, geht bei dir vermutlich erst einmal die Alarmglocke los. Aber keine Sorge, die Ursache kann harmlos sein oder auch bedrohlicher Natur. Damit du sofort handeln kannst, erfährst du hier die möglichen Gründe und einige Tipps zur schnellen Hilfe.
Was bedeutet plötzliches Aufschreien beim Hund?
Plötzliches Aufschreien beim Hund kann verschiedene Ursachen haben, von harmlos bis lebensbedrohlich. Manchmal steckt nur ein Schreckmoment dahinter, ein Albtraum oder eine unliebsame Begegnung. Auch aus purer Freude kann dein Hund schon einmal nicht mehr an sich halten. Aber wenn dein Hund plötzlichen Schmerz empfindet und aufjault, sich verletzt oder akut erkrankt, sind schwerwiegende Folgen möglich. Daher ist es wichtig zu verstehen, was zu dem Schreien geführt hat.
Ursachen & weitere Symptome
1. Erschrecken
Auch Hunde können sich erschrecken und unterschiedlich schreckhaft reagieren. Ein harmloses, unerwartetes Ereignis wie eine Hundebegegnung kann deinen Hund kurz aufjaulen lassen. Meistens bleibt es jedoch bei einem kurzen Schreckmoment. Falls dein Hund sehr nervös ist oder eine Angststörung entwickelt, empfiehlt sich spezielles Training.
2. Angst
Manche Hunde reagieren auf Bedrohung mit Aggressivität oder einem Angriff. Andere äußern ihre Angst durch schrilles Schreien, ähnlich wie ein menschliches Kleinkind. Angst kann durch verschiedene Auslöser entstehen und sowohl einen kurzen Moment als auch längere Zeit anhalten. Häufig entwickeln Hunde zum Beispiel Angst vor dem Alleinsein und jaulen, wenn du nicht zu Hause bist.
3. Verletzung
Ähnlich wie du “Au” schreist, wenn du dich verletzt, reagieren Hunde auf Wunden und Verletzungen mit Bellen oder Jaulen. Wenn dein Hund also plötzlich aufschreit, kann es sein, dass er sich verletzt hat. Die Verletzung kann leicht sein und nur den ersten Schmerz ausgelöst haben. Es kann aber auch sein, dass dein Hund erst mit zunehmendem Schmerz aufschreit. Achte darauf, wo Berührungen deinem Hund Schmerzen bereiten. Schreit er schon beim Hochheben, kann die Verletzung schwerwiegender sein als gedacht.
4. Erkrankung
Eine mögliche Erkrankung kann ebenfalls Schmerzen oder Unwohlsein bei deinem Hund verursachen. Innere Erkrankungen, zum Beispiel im Magen oder Darm, sind oft äußerlich kaum erkennbar. Dein Hund kann dir jedoch nicht genau zeigen, wo er Schmerzen hat, sondern nur auf sich aufmerksam machen. Achte daher auf weitere Symptome wie Durchfall, Erbrechen oder Würgen in Verbindung mit Schmerzensschreien, die auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen können.
5. Freude
Auch pure Freude kann ein Grund für plötzliches Aufschreien beim Hund sein. Manchmal ist dein Hund so glücklich, wenn er einen geliebten Menschen oder Artgenossen nach längerer Zeit wiedersieht, dass er förmlich vor Freude aufschreit.
Wie kann ich meinem Hund helfen? 4 Tipps
Die wichtigste Frage für jeden Hundebesitzer ist, wie man in solchen Situationen helfen kann, um das Leiden des Hundes zu lindern. Die Art der Hilfe hängt von der Ursache des Aufschreiens ab. Hier sind einige Tipps, die dir helfen können:
1. Beruhigen
Es ist wichtig, deinen Hund zunächst zu beruhigen, unabhängig von der Ursache. Achte jedoch auf deine eigene Sicherheit, da selbst der friedlichste Hund unter Schmerzen oder Angst panisch werden und möglicherweise beißen kann. Versuche, so wenig angsteinflößend wie möglich zu wirken, indem du ruhig und leise sprichst und dich nicht von oben auf den Hund herabbeugst. Biete ihm Körperkontakt an, lasse ihn jedoch entscheiden, ob er dies annimmt.
2. Aus der Situation nehmen
Wenn möglich, nimm deinen Hund aus der akuten Situation heraus. Dies kann ihm besonders helfen, wenn er sich erschreckt hat, Angst empfindet oder sich möglicherweise verletzen könnte. Achte auch hierbei besonders auf deine eigene Sicherheit und riskiere keine Verletzung, indem du bei einem Hundekampf dazwischen gehst oder dich in unsicherem Gelände bewegst.
3. Professionelle Hilfe anfordern
Wenn dein Hund in akuter Gefahr ist, solltest du nicht zögern, professionelle Hilfe hinzuzuziehen. Die Feuerwehr kann beispielsweise helfen, wenn dein Hund schwer erreichbar ist oder sich in unwegsamem Gelände befindet. In größeren Städten gibt es oft einen tierärztlichen Notdienst, den du zu einem Hausbesuch alarmieren kannst. Auch in nicht akut gefährlichen Situationen kann professionelle Unterstützung, zum Beispiel von einem guten Hundetrainer, hilfreich sein.
4. Ursache von Schmerzen abklären
Da dein Hund dir nicht sagen kann, wo er Schmerzen hat, musst du dies durch behutsames Abtasten und Wissen herausfinden. Gehe dabei vorsichtig mit deinem Hund um, da eine unbedachte Bewegung plötzlich Schmerzen auslösen könnte und dein Hund instinktiv nach dir schnappen könnte. Kontrolliere, ob sich alle Gelenke gut bewegen lassen, ob Berührungen schmerzhaft sind, ob der Bauch angespannt ist und ob du eine offensichtliche Wunde sehen kannst. Wenn du nichts feststellen kannst, können Schmerzen im Bauchbereich die Ursache sein, was ebenfalls ernst genommen werden sollte.
Wann sollte ich zum Tierarzt?
Wenn du einen harmlosen Grund für das plötzliche Aufschreien deines Hundes feststellen kannst, ist in der Regel alles in Ordnung. Wenn jedoch Schmerzen auftreten oder dir die Ursache nicht klar ist, ist es ratsam, einen Termin bei deinem Tierarzt zu vereinbaren. Bei zusätzlichen Symptomen wie Durchfall, Erbrechen, Krämpfen, einem verhärteten Bauch oder Blut im Kot oder Urin oder wenn die Situation eine gefährliche Verletzung nahelegt, solltest du sofort den tierärztlichen Notdienst kontaktieren.
Fazit
Es ist immer beunruhigend, wenn dein Hund ein Verhalten zeigt, das dich zunächst erschreckt. Wenn jedoch eine harmlose Ursache dahintersteckt, wie beispielsweise ein Albtraum, musst du dir keine Sorgen machen. Es gibt jedoch auch Ursachen, die bedrohlich oder sogar lebensgefährlich sein können. Kläre daher immer ab, was hinter dem Verhalten deines Hundes steckt. Hast du schon einmal erlebt, dass dein Hund nachts plötzlich aufgeschrien hat? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!
