Die Fluidtechnik-Komponente “Pneumatikzylinder” ist ein wichtiges Element in pneumatischen Schaltkreisen, da sie die nötige Arbeitsleistung erbringen. Pneumatikzylinder sind äußerst robust und zeichnen sich durch ihre geringe Störanfälligkeit und hohe Lebensdauer aus. Mit der richtigen Auswahl der Bauart und den passenden Abmessungen ermöglichen sie auch hohe Geschwindigkeiten. Es ist jedoch wichtig, dass die Anlage richtig ausgelegt, ordnungsgemäß montiert und sorgfältig gewartet wird, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten.
Einfachwirkende Zylinder
Einfachwirkende Zylinder werden nur von einer Seite mit Druckluft beaufschlagt und arbeiten daher nur in eine Richtung. Ihr Hub wird in der Regel durch eine eingebaute Feder gesteuert. Es gibt jedoch auch Zylinderarten, bei denen die Einfahrbewegung durch eine äußere Kraft gesteuert wird. Die Hublänge solcher Zylinder ist durch die Länge der Feder begrenzt und beträgt in der Regel maximal 80 mm. Einfachwirkende Pneumatikzylinder eignen sich für verschiedene Bewegungsfunktionen, wie Spannen, Weitergeben, Zusammenführen, Abzweigen, Ausgeben und Zuteilen.
Doppeltwirkende Zylinder
Doppeltwirkende Pneumatikzylinder haben keine eingebaute Feder und können Arbeit in beide Richtungen ausführen. Die von der Kolbenstange übertragene Kraft beim Vorhub ist größer als beim Rückhub, da die Fläche der Kolbenseite größer ist als die Fläche der Kolbenstange. Dadurch eröffnen sich vielseitige Einsatzmöglichkeiten für doppeltwirkende Zylinder.
Zylinder mit Endlagendämpfung
Zylinder mit Endlagendämpfung werden eingesetzt, wenn große Massen bewegt werden müssen. Eine Dämpfung in der Endlage verhindert harte Aufschläge und mögliche Beschädigungen. Ein Dämpfungskolben unterbricht vor Erreichen der Endlage den direkten Luftstrom und verlangsamt die Bewegung des Kolbens. Die Einstellschrauben für die Dämpfung sollten jedoch nie vollständig zugedreht werden, da die Kolbenstange sonst ihre erforderliche Endlage nicht erreicht.
Zylinder mit durchgehender Kolbenstange
Diese Zylinder verfügen über eine durchgehende, einteilige Kolbenstange, die bis zu beiden Seiten reicht. Dadurch wird eine günstigere Kolbenstangenführung ermöglicht. Im Gegensatz zu anderen Zylinderarten sind die Kräfte, die an den Enden abgegeben werden, gleich groß. Einige Bauarten verfügen über eine hohle Kolbenstange, durch die Druckluft oder ein anderes Medium geleitet werden kann. Bei entsprechender Auslegung ist auch der Anschluss eines Vakuums möglich.
Weitere Bauarten von Pneumatikzylindern
- Mehrstellungszylinder: Diese Zylinder bestehen aus zwei oder mehreren, unmittelbar miteinander verbundenen Pneumatikzylindern und ermöglichen verschiedene Hublängen.
- Tandemzylinder: Zwei doppeltwirkende Zylinder sind zu einer Einheit verbunden und ermöglichen eine erhöhte Kolbenstangenkraft.
- Drehzylinder: Diese Zylinder wandeln die Linearbewegung der Kolbenstange in eine Drehbewegung um und ermöglichen verschiedene Drehbereiche.
- Schlagzylinder: Schlagzylinder können extrem hohe kinetische Energien umsetzen und erreichen hohe Kolbenstangengeschwindigkeiten.
- Kolbenstangenlose Zylinder: Diese Zylinder führen Linearbewegungen aus, ohne eine Kolbenstange zu haben. Sie ermöglichen eine einfache Mehrachsbewegung von Teilen.
- Teleskopzylinder: Diese Zylinder können mehrstufig ausfahren und bieten einen größeren Hub bei geringer Einbaulänge.
Die verschiedenen Bauarten von Pneumatikzylindern bieten Möglichkeiten für unterschiedliche Anwendungen. Durch die richtige Auswahl können optimale Arbeitsleistungen erzielt werden. Für eine störungsfreie Anlagenfunktion ist jedoch eine sorgfältige Auslegung, Montage und Wartung unerlässlich.