Eine Frage, die sich viele Unternehmen regelmäßig stellen. In einigen Branchen liegt die Wahl des Fahrzeugs auf der Hand, beispielsweise dem Paketdienst (Kastenwagen) oder im Garten- und Landschaftsbau (Pritsche).
Bei vielen Unternehmen ist die Entscheidung allerdings nicht so leicht. Oft wird auch automatisch das “gleiche wie immer” angeschafft. Wir haben uns die unterschiedlichen Vor- und Nachteile genauer angesehen, um Ihnen die Entscheidung beim nächsten Mal zu erleichtern.
Preisunterschied in der Anschaffung
Der Preis sollte bei dieser Entscheidung nicht das Hauptkriterium darstellen. Doch sollte erwähnt werden, dass die Variante mit offener Ladefläche im Regelfall zwischen €2.000 und €3.000 günstiger ist als das gleiche Modell in der geschlossenen Variante.
Flexibilität
Es liegt in der Natur der Sache, dass das Fahrzeug in der offenen Variante wesentlich mehr Raum für individuelle Anpassungen und Flexibilität bietet. Im Englischen wird Pritsche mit “Platform” übersetzt. Das trifft es ziemlich gut: eine Plattform – für unterschiedlichste Aufbauten, je nach Ihren Bedürfnissen.
So ist es beispielsweise der Pritsche vorbehalten, abwechselnd Werkzeug und Schüttgut zu transportieren. Flexible Systeme zur schnellen Montage bzw. Demontage der Transportboxen machen das möglich. Ergänzt durch Vorrichtungen für den Transport mit Gabelstapler oder Kran ist die Pritschenbox im Handumdrehen von der Pritsche (bzw. Kipper) demontiert und abgeladen.
Vor allem Unternehmen aus der Branche der Dachhandwerker haben hier die Vorteile erkannt und gehen dazu über, Werkzeugtransportboxen von der Pritsche gleich direkt auf das Dach zu heben.
Zugriff
Neben der Flexibilität spielt die Pritsche ihre Stärke vor allem dann aus, wenn es um schnellen Zugriff geht. Das geschlossene Fahrzeug ist nun mal geschlossen. Das bedeutet, dass bei jedem Zugriff eine Tür zu öffnen ist bzw. man erst in das Fahrzeug steigen muss. Bei der Pritsche bleibt Ihnen das erspart. Vorausgesetzt Sie investieren in intelligente Lösungen, die den schnellen Zugriff von der Straßenseite erlauben. Bei klassischen Deckelboxen ohne Seitenöffnung bleibt Ihnen ansonsten wieder nichts anderes übrig, als auf die Ladefläche zu steigen.
Stauraum
Es mag auf den ersten Blick verwundern, aber auch hier heißt der Sieger ganz klar: das Pritschenmodell. Der Grund ist schnell erklärt. Während im geschlossenen Fahrzeug stets ein Weg frei bleiben muss, kann dieser Raum beim Pritschenfahrzeug tatsächlich genutzt werden.
Abbildung 1 verdeutlicht die “Gang”-Problematik im Kastenwagen (links). Bei der Pritsche (rechts) hingegen, steht durch den seitlichen Zugriff die komplette Ladefläche zur Verfügung.
Kastenwagen: beheizbar, abschließbar
Der Kastenwagen spielt seine Stärke dann aus, wenn es um die “inneren Werte” geht. Dicht verschlossen, beheizbar und bequem mittels Autoschlüssel abschließbar. Er ist daher überall die erste Wahl, wenn teure Geräte wie beispielsweise Computer bewegt werden. Hier sollten Sie unbedingt von Fenstern im Laderaum absehen, um diesen vor neugierigen Blicken zu schützen.
Weiters eignet sich der Kastenwagen als mobile Werkstatt, in der gleich direkt gearbeitet werden kann. Durch Zubehör wie (Stand-)heizung und Klimaanlage kann diese auch ganzjährig genutzt werden.
Gerne wird auch zum Kastenwagen gegriffen, da Ladungssicherung hier vermeintlich nicht so eine wichtige Rolle einnimmt. Werkzeug, Ladung und Co. sind doch im Kastenwagen sicher verstaut? Ganz so einfach ist es nicht. So kann es im Bremsfall passieren, dass Ladung, die weiter hinten im Fahrzeug angebracht ist, schon bei geringen Geschwindigkeiten bis in die Fahrerkabine durchbricht. Auch im Kastenwagen sind daher Einrichtungen zur ordentlichen Sicherung der Ladung essentiell.
Fazit
Für Unternehmen, die regelmäßig Werkzeug, Material und Langgut transportieren und mehrmals täglich darauf zugreifen müssen, ist die Pritsche die richtige Wahl. Auch in Fällen, wo es auf jeden Liter Stauraum ankommt oder Flexibilität bezüglich der Ladefläche gefragt ist, werden Sie mit der Pritschenvariante glücklicher.
Unternehmen, bei denen überwiegend direkt im Kastenwagen (mobile Werkstatt) gearbeitet wird oder der Zugriff auf das Innere des Kastenwagens nicht mehrmals täglich Thema ist, sollten sich mit den geschlossenen Fahrzeugvarianten auseinandersetzen.