Privat oder gesetzlich versichern? – Die Unterschiede

Privat oder gesetzlich versichern? – Die Unterschiede

9 von 10 Deutschen sind gesetzlich krankenversichert. Doch was sind die Unterschiede zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung? In diesem Artikel werden die grundlegenden Unterschiede kompakt erklärt, um Interessenten bei ihrer Entscheidung zu helfen.

Grundlegende Systemunterschiede

In der gesetzlichen Krankenversicherung herrscht ein einheitlich definierter Versicherungsschutz, der jedoch in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen hat. Zuzahlungen, vor allem im Bereich Zahnersatz, sind keine Seltenheit mehr. In der privaten Krankenversicherung dagegen haben Versicherte die Wahl zwischen verschiedenen Tarifen und können gezielt einzelne Bausteine wählen. Dies ermöglicht eine individuellere Absicherung. Die Höhe der Beiträge in der PKV hängt vom Eintrittsalter und eventuellen Gesundheitsrisiken ab. Anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung, steigen die Beiträge in der PKV nicht automatisch mit steigendem Einkommen. Zudem können Versicherte durch die Bildung von Rücklagen für das Alter und die Wahl eines Selbstbehaltes ihre Beiträge aktiv steuern.

Leistungsunterschiede

In der gesetzlichen Krankenversicherung werden Leistungen vom Gesetzgeber geregelt und können sich durch Reformen jederzeit ändern. In der privaten Krankenversicherung dagegen sind Leistungen vertraglich vereinbart und dauerhaft gesichert. Zudem haben Versicherte in der PKV die Möglichkeit, ihren Leistungsumfang individuell anzupassen. Privatpatienten haben oft kürzere Wartezeiten bei Fachärzten und können modernste Behandlungsmethoden in Anspruch nehmen. In der gesetzlichen Krankenversicherung kann nicht immer die beste Lösung zugänglich sein.

Familienversicherung

In der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es die Möglichkeit der kostenlosen Mitversicherung für Ehepartner und Kinder. In der privaten Krankenversicherung müssen hingegen für jedes Familienmitglied eigene Verträge abgeschlossen werden, was zu höheren Kosten führen kann. Bei der Planung einer Familie sollten diese langfristig entstehenden Kosten berücksichtigt werden.

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Wechselmöglichkeiten

Ein späterer Wechsel zwischen den Systemen ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich, jedoch finanziell nicht vorteilhaft, da in der PKV Rücklagen gebildet werden. Eine Anwartschaftsversicherung kann den erworbenen Status kostengünstig sichern. Die Entscheidung für oder gegen ein Versicherungssystem sollte daher gut überlegt sein.

Vorteile der privaten Krankenversicherung

Die private Krankenversicherung bietet beeinflussbare Beiträge, wesentliche Mehrleistungen im Vergleich zur GKV, optimale Gesundheitsversorgung im Krankheitsfall, flexible Anpassung des Tarifs und Beitragssenkung durch Selbstbehalte und die steuerliche Absetzbarkeit. Zudem genießen Versicherte hohe Beitragsrückerstattungen bei Nicht-Inanspruchnahme von Leistungen.

Fazit

Die gesetzliche Krankenversicherung bietet einen hohen Standard, von einer Zwei-Klassen-Medizin kann keine Rede sein. Die private Krankenversicherung ermöglicht jedoch individuellere Absicherung und einen höheren Leistungsumfang. Die Entscheidung zwischen beiden Systemen sollte langfristig gedacht werden und die individuelle Lebenssituation berücksichtigen. Wer seinen Leistungsstandard gezielt aufwerten möchte, kann dies auch mit einer privaten Zusatzversicherung tun.