Wenn du nicht genug Einkommen und Vermögen hast, um all deine Schulden zu bezahlen, giltst du als überschuldet. Aber keine Sorge, es gibt eine Lösung: Die Privatinsolvenz! In diesem Artikel erfährst du alles, was du darüber wissen musst.
Was ist eine Privatinsolvenz und wann kommt es zu diesem Verfahren?
Die Privatinsolvenz ist ein vereinfachtes Insolvenzverfahren für Verbraucher. Es ermöglicht Privatpersonen, die nicht selbstständig arbeiten, sich von ihren Schulden zu befreien. Das Insolvenzgericht erteilt nach erfolgreicher Privatinsolvenz die Restschuldbefreiung, wodurch sämtliche Schulden gelöscht werden. Ein weiterer Vorteil der Privatinsolvenz ist der Schutz vor Pfändungen durch Insolvenzgläubiger.
Voraussetzungen der Privatinsolvenz im Überblick und Antragsberechtigung
Damit du die private Insolvenz beantragen kannst, musst du folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Du musst eine natürliche Person und ein Verbraucher sein.
- Du darfst keine selbstständige Arbeit ausüben. Selbstständige, wie Unternehmer, freiberufliche Rechtsanwälte und Ärzte, können keine Privatinsolvenz anmelden.
- Du musst zahlungsunfähig sein und deine fälligen Zahlungspflichten nicht mehr erfüllen können.
- Eine anerkannte Stelle muss den erfolglosen außergerichtlichen Einigungsversuch mit den Gläubigern bescheinigen.
Die Privatinsolvenz beim Ehepartner: Haftet auch der andere Ehegatte?
In der Ehe haftet jeder Ehepartner nur für seine eigenen Schulden. Es gibt jedoch Ausnahmen:
- Für gemeinsame Schulden haften beide Ehegatten.
- Gemeinsam angeschaffte Dinge können anteilig verwertet werden.
- Bei einem gemeinschaftlichen Bankkonto besteht die Gefahr, dass Vermögen des nicht insolventen Ehegatten in Mitleidenschaft gezogen wird.
- Auch Vermögenswerte in der gemeinsamen Wohnung können von der Insolvenz betroffen sein.
Restschuldbefreiung – gerichtlicher Schuldenerlass
Am Ende der Privatinsolvenz steht die Restschuldbefreiung. Alle Forderungen, die bis dahin gegen dich bestanden haben, werden dir erlassen. Du bist dann schuldenfrei und kannst frei über dein gesamtes Vermögen verfügen. Beachte jedoch, dass neue Verbindlichkeiten, Bußgelder und Geldstrafen nicht erlassen werden.
Was kostet eine Privatinsolvenz?
Die Privatinsolvenz ist nicht kostenlos. Es entstehen Kosten, die du selbst tragen musst, wie z.B. Anwaltsgebühren, Gerichtskosten und Vergütung des Insolvenzverwalters. Bereits vor der Privatinsolvenz können Kosten entstehen, wenn du einen Rechtsanwalt beauftragst. Es besteht jedoch keine Anwaltspflicht und es gibt auch kostenlose Beratungsmöglichkeiten.
Was passiert, wenn ein Gläubiger im Insolvenzverfahren vergessen wird?
Fehlt ein Gläubiger im Gläubigerverzeichnis, wird er vom Insolvenzverwalter auch nicht aufgefordert, seine Forderungen anzumelden. Dennoch wirst du von deinen Restsch