Prüfung von E-Ladestationen und E-Ladekabeln: Wichtige Aspekte für Sicherheit und Zuverlässigkeit

Prüfung von E-Ladestationen und E-Ladekabeln

Die Energiewende und die zunehmende Elektromobilität haben dazu geführt, dass bis zum Jahr 2030 in Deutschland eine Million Ladestationen installiert werden sollen, um mindestens sieben Millionen Elektrofahrzeuge zu versorgen. Damit verbunden sind auch Vorschriften und Verantwortlichkeiten für die Betreiber, ähnlich wie bei der regelmäßigen Prüfung von elektrischen Geräten nach der DGUV Vorschrift 3. Da Ladestationen oft im öffentlichen Raum stehen, zum Beispiel auf Parkplätzen oder in Tiefgaragen, müssen neben den Berufsgenossenschaften auch die Betriebssicherheitsverordnung und die Verkehrssicherungspflicht nach §823 BGB beachtet werden. Die konkreten Prüfschritte werden durch die relevanten VDE-Normen vorgegeben, und Handwerksunternehmen können die DGUV V3 Prüfung im Rahmen des E-Checks durchführen.

Unterschiede bei der Prüfung von Ladestationen im Vergleich zur Prüfung einer Hausinstallation

Die Prüfung von fest installierten Elektroanlagen, einschließlich Wallboxen oder Ladestationen, weist einige Unterschiede zur Prüfung ortsveränderlicher Betriebsmittel auf. Die Prüfintervalle werden durch eine entsprechende Gefährdungsbeurteilung nach DGUV V3 ermittelt. Aufgrund der unterschiedlichen Belastungen, denen solche Anlagen ausgesetzt sind, müssen kürzere Prüfintervalle festgelegt werden, oft jährlich oder noch häufiger. Für die Prüfung von Elektroverteilungen (auch als Installationsprüfung oder Prüfung der fest installierten Betriebsmittel nach DGUV V3 bezeichnet) werden spezielle Prüfgeräte (Installationstester) verwendet. Um die erforderlichen Messungen an der Anlage durchzuführen, muss diese in der Regel abgeschaltet werden. Je nach Art der Ladestation kann diese über Transformatoren und Schaltelemente zur Bereitstellung von Gleichstromladung (DC) verfügen, was sie von herkömmlichen Wechselstromverteilungen unterscheidet. Daher erfordert die Prüfung einer Ladestation für Elektromobilität zwei Teile: die Überprüfung des Niederspannungsnetzes bzw. der Unterverteilungen und den Test der ladestationsspezifischen Elemente.

LESEN  Die ultimative EQ-Spickzettel für über 20 Instrumente

Prüfung von Ladekabeln: Unterscheidung nach DGUV Vorschrift 3

Die Einordnung von Ladekabeln ist oft umstritten. Gehören sie zur Prüfung der Ladestation, wenn sie fest mit dieser verbunden sind? Oder handelt es sich um ortsveränderliche Betriebsmittel, wenn sie lose mit einem Typ-2-Stecker vorliegen und daher nach DGUV V3 geprüft werden müssen? Auch sogenannte “Notladekabel”, die mit jedem Elektroauto mitgeliefert werden, stellen einen interessanten Fall dar. Diese ermöglichen das Aufladen an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose und verfügen über Schutzmechanismen wie eine Gleichfehlerstromerkennung. Die Prüfung solcher Kabel erfordert spezielle Adapter und wird in der Praxis oft mit einem Installationstester durchgeführt. Die DGUV Vorschrift 3 gibt dem Prüfer die Freiheit, die geeigneten Geräte auszuwählen.

Durchführung der Prüfung von Ladestationen und Ladekabeln: Allgemeiner und spezieller Teil

Die Prüfung von Ladestationen nach DGUV Vorschrift 3 erfolgt ähnlich wie bei jeder Prüfung einer Festinstallation. Es wird überprüft, ob Unterlagen der Erstprüfung vorhanden sind und ob die Dokumentation, wie Schaltpläne und Beschriftungen von Steckdosen und Schaltern, vollständig ist. Die Überprüfung des vorgelagerten Netzes bis zur Unterverteilung erfolgt gemäß den VDE-Normen. Dabei werden übliche Schritte wie der Nachweis des Schutzleiterniederohmwerts, die Einhaltung der Isolationswiderstände und die Auswahl der Sicherungen für die Leitungen durchgeführt. Besondere Aufmerksamkeit gilt den eingebauten Fehlerstromschutzschaltern (RCDs). Die speziellen Funktionen der Ladestation werden mit Hilfe spezieller EVSE-Adapter geprüft, die eine Anpassung der üblichen Stecker an die Prüfgeräte ermöglichen. Die maximale Strombelastbarkeit des Anschlusskabels wird ebenfalls überprüft. Mit einem Installationstester werden Fehlerströme simuliert, um die Auslösung der Fehlerstromschutzschalter zu testen.

Prüfung von Ladekabeln

Die Prüfung von Ladekabeln erfordert spezielle Adapter, um eine korrekte Messung im Rahmen der DGUV V3 Prüfung durchführen zu können. Die Prüfung beginnt mit einer Sichtprüfung, bei der offensichtliche Schäden festgestellt und die Belastbarkeit des Kabels überprüft werden. Anschließend wird der Codierwiderstand gemessen, der den maximalen Ladestrom am PP-Kontakt signalisiert. Danach werden die üblichen Prüfschritte für ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel durchgeführt, einschließlich der Durchgängigkeit und Niederohmigkeit des Schutzleiters sowie der Isolationsgüte.

LESEN  Die E-Autos mit der größten Reichweite: Eine Übersicht

Prüfung von ICCB (Notladekabeln)

Die Prüfung von sogenannten “Notladekabeln” stellt bei der DGUV Vorschrift 3 Prüfung eine Herausforderung dar. Diese Geräte können in der Praxis nur mit Installationstestern und Zubehör umfassend geprüft werden. Nach einer Sichtprüfung wird der Aufbau des ICCB messtechnisch ermittelt und eine Isolationsmessung durchgeführt. Die Reaktion des ICCB auf bestimmte Zustände wird protokolliert. Eine Prüfung auf Abschaltung bei fließenden Gleichfehlerströmen von mehr als 6 Milliampere DC komplettiert die DGUV V3 Prüfung.

Fazit: Sicherheit und Zuverlässigkeit durch regelmäßige Prüfung

Die Prüfung von E-Ladestationen und E-Ladekabeln ist entscheidend für die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Ladevorgangs von Elektrofahrzeugen. Durch die Einhaltung der DGUV Vorschrift 3 können potenzielle Gefahren frühzeitig erkannt und behoben werden. Die E+Service+Check GmbH steht für eine umfassende, fachgerechte Prüfung von elektrischen Betriebsmitteln und Anlagen und bietet ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit über 250 Mitarbeitern und einem flächendeckenden Netz über ganz Deutschland sind wir auch in Ihrer Nähe. Kontaktieren Sie uns für weitere Informationen oder ein individuelles Angebot.