Psychologe, Psychiater, Psychotherapeut – Was ist der Unterschied?

Psychologe, Psychiater, Psychotherapeut – Was ist der Unterschied?

Du machst dir Sorgen um deine psychische Gesundheit oder die eines geliebten Menschen? Du fragst dich, ob es sich nur um eine schwierige Phase handelt oder ob eine psychische Erkrankung vorliegt? Viele Menschen stellen sich im Laufe ihres Lebens solche Fragen. Nach einem ersten Online-Selbsttest wie dem von MindDoc Online-Therapie ist es hilfreich, mehr über die verschiedenen Berufsgruppen zu wissen, um den richtigen Ansprechpartner zu finden.

Wer bietet Psychotherapie an?

Wenn es um Psychotherapie geht, denken viele Menschen an Psychologen. Psychologen haben ein Psychologiestudium an einer Universität absolviert, das in etwa vier bis fünf Jahre dauert. Allerdings dürfen sie ohne eine zusätzliche Ausbildung keine psychischen Erkrankungen behandeln. Psychologen können jedoch psychologische Beratung für Probleme anbieten, bei denen keine Erkrankung vorliegt, wie zum Beispiel Paarberatung, Erziehungsberatung oder Studienberatung.

Psychologische Psychotherapeuten

Psychologische Psychotherapeuten sind Psychologen mit einer staatlich anerkannten Zusatzausbildung für Psychotherapie. Diese Ausbildung dauert drei bis fünf Jahre und umfasst sowohl praktische Erfahrungen in einer Klinik als auch in einer Praxis, bei denen sie regelmäßig von erfahrenen Therapeuten beraten werden. Am Ende der Ausbildung absolvieren sie eine staatliche Prüfung. Erst danach dürfen sie eigenständig psychische Erkrankungen diagnostizieren und behandeln. Psychologische Psychotherapeuten haben jedoch keine Berechtigung, Medikamente zu verschreiben.

Ärztliche Psychotherapeuten

Wie der Name schon verrät, sind ärztliche Psychotherapeuten Ärzte, die ein Medizinstudium an einer Universität absolviert haben. Im Rahmen ihrer mehrjährigen Facharztausbildung haben sie auch eine Ausbildung in Psychotherapie oder Psychoanalyse durchlaufen. Sie dürfen psychische Erkrankungen durch Psychotherapie behandeln und zusätzlich auch Medikamente verschreiben.

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Spezialisierungen in der Psychotherapie

In Deutschland werden von den Krankenkassen nur Psychotherapien in den sogenannten Richtlinienverfahren übernommen. Dazu gehören die Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die Psychoanalyse. Niedergelassene Psychotherapeuten haben eine Ausbildung in mindestens einem dieser Verfahren, auf das sie spezialisiert sind.

Heilpraktiker, Psychologische Berater, Coaches

Obwohl die Berufsbezeichnung “Psychotherapeut” in Deutschland geschützt ist und nur von ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten verwendet werden darf, gibt es Anbieter mit ähnlichen Bezeichnungen wie:

  • Heilpraktiker Psychotherapie
  • Praxis für Psychotherapie
  • Psychotherapeutischer Heilpraktiker
  • Psychotherapie nach HPG (Heilpraktikergesetz)
  • Psychologischer Berater
  • Psychologisches Coaching

Heilpraktiker, Berater oder Coaches haben in der Regel keine staatlich regulierte Ausbildung absolviert und besitzen nicht die gleiche Qualifikation wie psychologische oder ärztliche Psychotherapeuten. Eine psychotherapeutische Tätigkeit als Heilpraktiker erfordert kein Universitätsstudium, sondern lediglich eine Prüfung beim Gesundheitsamt. Da Heilpraktiker nicht dazu verpflichtet sind, wissenschaftlich anerkannte Methoden anzuwenden, gibt es große Unterschiede in der Qualität der Behandlung. Daher ist es ratsam, sich vor der Behandlung über die beruflichen Qualifikationen und Weiterbildungen zu informieren. Die Kosten werden von den Krankenkassen nicht übernommen.

Wer kann Medikamente verschreiben?

Grundsätzlich dürfen alle zugelassenen Ärzte Medikamente verschreiben, zum Beispiel Antidepressiva. Insbesondere wenn zum ersten Mal Medikamente bei einer psychischen Erkrankung verordnet werden, ist der Gang zum Facharzt, also zum Psychiater, empfehlenswert. Psychiater sind Fachärzte für seelische Erkrankungen und die richtigen Ansprechpartner, wenn es um die Verschreibung von Medikamenten bei psychischen Erkrankungen geht. Sie beschäftigen sich vor allem mit der körperlichen Seite psychischer Erkrankungen. Die Facharztausbildung zum Psychiater umfasst mittlerweile auch die Psychotherapie, weshalb der Titel oft “Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie” lautet.

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Eine Hilfe für den ersten Kontakt

Der erste Schritt, wenn man herausgefunden hat, an wen man sich wenden sollte, fällt vielen Menschen schwer. Es ist normal, sich Gedanken darüber zu machen, wie man seine Beschwerden einem Arzt oder Therapeuten gegenüber ausdrücken soll und ob diese diese nachvollziehen können. Du kannst davon ausgehen, dass es vielen anderen Menschen ähnlich geht wie dir und dass Ärzte oder Psychotherapeuten dir helfen werden, dein Problem zu beschreiben.

Die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen bieten Unterstützung bei der Suche nach einem ersten Termin in der Sprechstunde eines Facharztes oder eines Psychologischen Psychotherapeuten. Sie sind bundesweit unter der Telefonnummer 116 117 erreichbar und bieten auch ein Onlineportal an.