Psychologin mag. Linda Siebenhüner

Psychologin mag. Linda Siebenhüner

Psychologen, Psychotherapeuten und Psychiater werden oft miteinander verwechselt. Sie haben zwar viele Gemeinsamkeiten, wie die Diagnose von psychischen Leidenszuständen und die Behandlung von Störungen, aber es ist wichtig, sie klar voneinander zu unterscheiden!

Psychologen

Nur wer das Universitätsstudium der Psychologie abgeschlossen hat, darf sich “Psychologe” oder “Psychologin” nennen. Während des Studiums können persönliche Schwerpunkte gesetzt werden, wie z.B. Klinische Psychologie, Gesundheitspsychologie, Entwicklungspsychologie, Neuropsychologie, Biologische Psychologie, Sportpsychologie, Wirtschaftspsychologie oder Rechtspsychologie. Absolventen ohne postgraduelle Ausbildung als Klinischer Psychologe oder Gesundheitspsychologe dürfen gemäß dem Psychologengesetz nicht eigenständig psychisch kranke Menschen untersuchen oder behandeln.

Klinische Psychologen

Die Ausbildung zum Klinischen Psychologen ist in Österreich gesetzlich geregelt und setzt ein abgeschlossenes Psychologiestudium voraus. Sie umfasst einen 1- bis 2-jährigen theoretischen und praktischen Teil mit begleitender Supervision. Klinische Psychologen arbeiten in verschiedenen Bereichen, wie Diagnostik, Beratung und Behandlung von psychischen Störungen. Ihre Diagnostik basiert auf wissenschaftlich anerkannten und erprobten Testverfahren. Bei der Beratung unterstützen sie bei der Identifizierung und Eingrenzung von Problemen sowie bei der Suche nach geeigneten Lösungen. Die Behandlung beinhaltet präventive, akute und rehabilitative Maßnahmen, um psychische Leiden zu lindern oder zu beseitigen und den Umgang mit der Krankheit zu unterstützen. Die Vorgehensweise basiert auf umfangreichen Untersuchungen und wissenschaftlichen Theorien.

Gesundheitspsychologen

Die Ausbildung zum Gesundheitspsychologen ist in Österreich gesetzlich geregelt und darf nur von Absolventen des Psychologiestudiums absolviert werden. Sie umfasst einen theoretischen und praktischen Teil von 1 bis 2 Jahren mit begleitender Supervision. Hauptaufgaben von Gesundheitspsychologen sind die Förderung und Erhaltung der Gesundheit, die Prävention von Krankheiten sowie die Behandlung von bereits bestehenden Erkrankungen zur Verhütung weiterer Krankheiten.

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Psychotherapeuten

Die Rahmenbedingungen für die Ausbildung zum Psychotherapeuten sind in Österreich gesetzlich geregelt. Die Ausbildung steht nicht nur Akademikern (Psychologen, Ärzten, Pädagogen) offen, sondern auch Sozialarbeitern, Krankenschwestern, Kindergärtnerinnen, Lehrern und anderen Berufsgruppen. Nach einer Grundausbildung erfolgt eine vier- bis sechsjährige Spezialausbildung in einer bestimmten psychotherapeutischen Methode. Die Behandlungsweise eines Psychotherapeuten hängt von der gewählten Methode ab. Die Therapie erfolgt durch Gespräche und den Austausch zwischen Therapeuten und Patienten, um Symptome zu lindern, Verhaltensweisen und Einstellungen zu verändern sowie die Reifung, Entwicklung und Gesundheit des Patienten zu fördern und zu unterstützen.

Facharzt für Psychiatrie und Neurologie (Psychiater)

Psychiater und Neurologen haben Medizin studiert und eine sechsjährige Facharztausbildung in Psychiatrie und Neurologie absolviert. Sie sind Ärzte, die sich auf die Diagnose und Behandlung von psychischen Störungen und Erkrankungen spezialisiert haben. Psychiater arbeiten in psychiatrischen Stationen und/oder in freier Praxis. Sie sind für die medikamentöse Behandlung und die Überwachung der Wirkung und Nebenwirkungen der Medikamente zuständig.

Freies Gewerbe

Es gibt viele Energetiker, Heiler und ähnliche Personen, die ihre Tätigkeit als freies Gewerbe ausüben. Für solche Tätigkeiten ist kein formeller Nachweis der Befähigung erforderlich. Bei der Inanspruchnahme solcher Dienstleistungen sollte man darauf achten, welche Ausbildung die jeweilige Person zur Ausübung befähigt. Nicht überall, wo “Psychologie” draufsteht, steckt fundierte Psychologie drin!

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