Ein spannender, anspruchsvoller und abwechslungsreicher Beruf erwartet dich als Psychotherapeutin oder Psychotherapeut. In dieser Tätigkeit beschäftigst du dich intensiv mit den Menschen, ihren Gefühlen, Gedanken und Handlungen. Es ist deine Aufgabe, das Erleben und Verhalten der Patienten zu verstehen, zu erklären und zu verändern.
Verstehen: Eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen
Um die Patienten wirklich verstehen zu können, ist es entscheidend, eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. Der Patient sollte offen über sein Erleben, seinen Alltag, seine Sorgen und Schwierigkeiten sprechen können. Als Psychotherapeutin musst du bereit sein, das einzigartige kognitiv-emotionale System des Patienten zu erfassen und zu akzeptieren. Gleichzeitig solltest du dich als Interaktionspartner verstehen, der möglicherweise ähnlich auf den Patienten reagiert wie andere Menschen. Es ist wichtig, sich selbst zu reflektieren und Distanz zu den eigenen Gefühlen und Verhaltensmustern herzustellen, um problembedingende Interaktionsmuster des Patienten unabhängig analysieren zu können.
Erklären und Verändern: Ein fundiertes Verständnis entwickeln
Empathie allein reicht nicht aus, um als Psychotherapeutin erfolgreich zu sein. Die Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Erkrankungen folgen bestimmten Mustern und Faktoren, die klinische Psychologen und experimentelle Psychopathologen mit Hypothesen und Modellen beschreiben und erklären. Diese Modelle bieten wichtige Erklärungen und ermöglichen ein besseres Verständnis des Patienten und seiner Erkrankung. Gleichzeitig zeigen sie auf, wo Ansatzpunkte zur Veränderung liegen. Der Fortschritt in der empirischen Forschung und Modellbildung ist rasant, daher ist es wichtig, sich regelmäßig über neue Erkenntnisse zu informieren.
Die Kunst der individuellen Anpassung
Die große Herausforderung besteht darin, abstrakte Erklärungsmodelle auf den einzelnen Patienten und seine spezifischen Probleme anzuwenden. Das Gleiche gilt für die Ableitung von Veränderungsmethoden. Oft kommen bewährte Therapiemanuale zum Einsatz, die jedoch an die individuelle Problematik angepasst werden müssen. In dieser Hinsicht wird der Beruf des Psychotherapeuten zu einem soliden Handwerk, das mit Kreativität und Intuition verbunden ist. Es ist nicht immer einfach, den roten Faden zwischen den Modellen und der individuellen Lösungsfindung des Patienten zu behalten.
Veränderung und Verantwortung
Veränderung kann schwierig sein und hohe Anforderungen an die betroffene Person stellen. Als professionelle Psychotherapeutin ist es wichtig, nicht nur darauf zu achten, dass sich die Patienten in der Therapie wohl fühlen und verstanden werden, sondern auch objektive Maßstäbe für Veränderungen heranzuziehen und den Therapie- und Veränderungsprozess einzuschätzen.
Unterstützung auf dem Weg zur Psychotherapeutin
Wenn du neugierig auf Menschen bist, gerne Kontakt zu ihnen hast und psychisch belastbar bist, könntest du eine großartige Psychotherapeutin oder ein großartiger Psychotherapeut sein. Die Beschäftigung mit theoretischen Modellen und empirischen Befunden sollte dich interessieren, und du solltest in der Lage sein, logisch zu denken, gut zu beobachten und zielgerichtet und planvoll zu handeln.
Wir möchten dich in deiner Ausbildung unterstützen, den richtigen Weg zu finden und mit großer Zufriedenheit professionell zu arbeiten.
Gisela Bartling, Studienleiterin
