PVC, Vinyl oder Linoleum: Ein Vergleich der beliebten Bodenbeläge

PVC, Vinyl oder Linoleum: Ein Vergleich

Suchen Sie nach einem neuen Bodenbelag für Ihren Wohnraum? Dann stoßen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Materialien PVC, Vinyl und Linoleum. Vor allem Linoleum und Designer-Vinyl sind derzeit sehr gefragt. Doch es gibt wichtige Unterschiede zwischen den Materialien, die jeweils Vor- und Nachteile mit sich bringen.

Linoleum – ein natürlicher Bodenbelag mit großer Vielfalt

Wussten Sie schon, dass Linoleum bereits seit 150 Jahren existiert? Es wurde 1860 von Frederick Walton erfunden und ist ein elastisches Material mit langer Lebensdauer, selbst bei hoher Beanspruchung.

Linoleum besteht zu über 80 Prozent aus natürlichen Rohstoffen wie Naturharzen, Kork- oder Holzmehl, Jute und Leinöl. Durch Farbpigmente erhält der Bodenbelag seine Vielseitigkeit und zahlreiche Designs. Diese Farbpigmente sind gesundheitlich völlig unbedenklich.

Die Herstellung von Linoleum erfolgt durch das Walzen und Trocknen einer Masse auf einer Jute-Trägerbahn. Um den Bodenbelag vor Feuchtigkeit zu schützen, wird er heutzutage versiegelt. Dadurch bleibt er schmutz- und wasserabweisend. Mit einer Dicke von zwei bis vier Millimetern sorgt das elastische Linoleum für einen flachen Aufbau des Fußbodens, was besonders in alten Gebäuden von Vorteil ist.

Im Gegensatz zu den altmodischen Linoleumböden vergangener Zeiten, die in Sportstätten oder Krankenhäusern zu finden waren, gibt es heute eine breite Palette an Farben und Strukturen, die Holz, Marmor oder Stein täuschend echt nachahmen. Dank der breiten Bahnen von 150 cm bis 200 cm kann eine nahezu fugenlose Optik erzielt werden, die besonders für moderne Gebäude interessant ist. Die Verlegung erfordert einen vollkommen ebenen Untergrund, da Unebenheiten durch das Material sichtbar werden. Der Boden kann geklebt oder als Klick-Linoleum verlegt werden.

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Die Vorteile von Linoleum auf einen Blick:

  • Naturprodukt
  • Antistatische und antibakterielle Eigenschaften
  • Geeignet für Böden und Treppen im privaten Wohnraum
  • Rutschhemmend
  • Fußbodenheizung geeignet
  • Einfache Reinigung
  • Vergleichsweise preiswert
  • Geringe Aufbauhöhe von maximal 5 mm
  • Wenige Fugen bei der Verlegung von Bahnen
  • Geringe Gehgeräusche
  • Im Vergleich teurer als Vinyl

Die Nachteile von Linoleum:

  • Möbel können Dellen verursachen
  • Erfordert einen vollkommen ebenen Untergrund
  • Aufwändige Verlegung durch einen Fachbetrieb
  • Lange Trocknungsphase nach der Verlegung
  • Anfangs starker Eigengeruch
  • Mögliche Farbabweichungen
  • Empfindlich gegenüber alkalischen Reinigungsmitteln

PVC und Vinyl: ein Material, zwei Bodenbeläge

Vinyl ist ein Kunststoff-Bodenbelag, der aus Polyvinylchlorid (PVC) besteht und äußerst beliebt ist. Eigentlich ist Vinylboden die moderne Version des früheren PVC-Bodens, der in den 60er Jahren weit verbreitet war. Allerdings geriet PVC wegen seiner gesundheitsschädlichen Weichmacher, den sogenannten Phthalaten, in Verruf und wurde durch Vinylböden ersetzt.

Vinylbeläge sind weich und elastisch, da PVC als hartes Material durch phthalatfreie Weichmacher formbar gemacht wird. Dadurch entsteht der Vinylboden. Sie müssen sich jedoch keine Sorgen über gesundheitsschädliche Auswirkungen machen, da bei der Produktion auf schädliche Weichmacher und bedenkliche Zusatzstoffe verzichtet wird. Dies wird durch zahlreiche EU-Richtlinien sichergestellt. Es ist dennoch ratsam, Vinylböden beim Fachbetrieb zu kaufen und sich im Vorfeld über die enthaltenen Zusatzstoffe zu informieren.

Wie Linoleum zeichnet sich Vinyl durch einen minimalen Aufbau aus, wodurch es sich für Räume eignet, bei denen ein großer Fußbodenaufbau nicht möglich ist. Vinylboden ist sowohl als Klicksystem als auch als Rollenware erhältlich und kann in verschiedenen Formen wie Fliesen, Planken oder Platten verlegt werden. Viele Hausbesitzer schätzen die zahlreichen Designs, die Oberflächenstrukturen wie Naturstein, Beton oder Holz realistisch nachbilden können. Dank der elastischen Oberfläche lassen sich typische Holzstrukturen sehr gut in das Material einarbeiten.

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Vinylböden sind pflegeleicht, einfach zu verlegen und widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit. Zudem sind sie fußwarm und haben eine rutschhemmende Oberfläche.

Die Vorteile von Vinyl auf einen Blick:

  • Geeignet für flache Bodenaufbauten
  • Täuschend echte Nachbildung verschiedener Bodenarten
  • Strapazierfähig und pflegeleicht
  • Recyclebar
  • Geringe Gehgeräusche

Die Nachteile von Vinyl:

  • Möbel können in Bahnenware Dellen verursachen, wenn keine Träger- und Unterschicht vorhanden ist
  • Erfordert einen vollkommen ebenen Untergrund
  • Endgültige Entsorgung nur in Verbrennungsanlagen möglich
  • Entfernung des verklebten Bodens ist aufwändiger im Vergleich zu anderen Böden

Bei der Entscheidung zwischen Linoleum, PVC und Vinyl sollten Sie vor allem Ihre individuellen Anforderungen und Vorlieben berücksichtigen. Jeder Bodenbelag hat seine eigenen Vor- und Nachteile, die Ihre Wahl beeinflussen können.