Radikale Islamisten: Die Unterschiede zwischen Taliban, IS und Al-Kaida

Radikale Islamisten: Die Unterschiede zwischen Taliban, IS und Al-Kaida

Die jüngsten Ereignisse in Afghanistan haben den Fokus auf radikalislamische Gruppen wie die Taliban, Al-Kaida und den “Islamischen Staat” gelenkt. Diese Gruppen teilen eine fundamentale Ablehnung westlicher Werte, aber es gibt auch wichtige Unterschiede zwischen ihnen.

Das gemeinsame Element der Ablehnung westlicher Werte

Die Taliban, Al-Kaida und der “Islamische Staat” lehnen eine demokratische Ordnung ab, in der Frauen und Männer gleichberechtigt sind und nach weltlich-säkularen Regeln per Wahl die Zusammensetzung eines Parlaments bestimmen. Stattdessen sehen sie die Scharia als die Grundlage politischen Handelns, gesellschaftlichen Lebens und wirtschaftlichen Wirkens. Die Scharia basiert auf dem Koran und den überlieferten Sprüchen des Propheten Mohammed. Die extremistische Interpretation dieser Quellen führt zu dem Glauben, dass islamische Gesellschaften Opfer westlicher Einflussnahme und Unterdrückung sind. Der Kampf gegen westlichen Einfluss wird von den religiös verbrämten Extremisten als religiöse Pflicht betrachtet.

Unterschiede bei Zusammensetzung und Kampfzonen

Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den drei Terrororganisationen in Bezug auf ihre Zusammensetzung und Kampfzonen. Die Taliban operieren hauptsächlich in Afghanistan und angrenzenden Gebieten in Pakistan. Ihre Ursprünge liegen in den Koranschulen der Deobandi-Bewegung in der südafghanischen Provinz Kandahar. Seit ihrem Aufkommen 1984 haben sie einen beispiellosen Siegeszug angetreten und kontrollierten zeitweise das Land. Ihr Ziel war es, ein islamisches Staatswesen auf Grundlage der Scharia zu etablieren.

Al-Kaida hingegen wurde 1988 in Pakistan von Osama Bin Laden und seinen Kameraden gegründet. Anders als die Taliban-Bewegung verfügt Al-Kaida nicht über eine breite Verankerung in der Bevölkerung eines bestimmten Landes. Sie bildet ein internationales Netzwerk von Kämpfern und hat Ableger in verschiedenen Regionen der Welt, darunter auch in arabischen, westafrikanischen und südostasiatischen Ländern.

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Der “Islamische Staat” wiederum entstand als Ableger von Al-Kaida im Irak und hat in den Jahren 2014 bis 2019 große Teile des Irak und Syriens erobert. Der IS ist für seine Brutalität bekannt und hat weltweit Anhänger angezogen.

Die Gefahr extremistischer Ideologien

Die jüngsten Erfolge der Taliban in Afghanistan werfen Fragen nach der Stärke und Bedeutung der Gruppe auf. Während Al-Kaida immer noch aktiv ist und Experten Rätsel aufgibt, sind sich viele Beobachter einig, dass der “Islamische Staat” eine ernsthafte Bedrohung darstellt. Obwohl das IS-Kalifat zerschlagen wurde, besteht die Gefahr, dass das Land erneut zum Anziehungspunkt für Extremisten wird und von dort aus andere Länder destabilisiert werden.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und wie die internationale Gemeinschaft darauf reagieren wird. Der Kampf gegen radikale Islamisten erfordert eine koordinierte Anstrengung auf globaler Ebene, um die Sicherheit und Stabilität in der Welt zu gewährleisten.

Taliban in Afghanistan

Quelle: Video al qaida und taliban unterschied