Radon ist ein unsichtbares, radioaktives Gas, das sowohl im Erdreich als auch in der Luft vorkommt. Es entsteht als Zwischenprodukt des Zerfalls von Uran 238 und tritt vor allem in der Erdkruste auf. In der Natur sind auch andere radioaktive Elemente wie Uran-235, Uran-238 und Kalium-40 enthalten.
Im Freien stellt Radon keine große Gefahr für die Gesundheit dar, da es sich schnell in der Atmosphäre verteilt. Die eigentliche Gefahr besteht jedoch, wenn das Gas aus dem Boden in die Wohnräume gelangt.
Radon im Boden
Die Konzentration von Radon ist in den tieferen Bodenschichten am höchsten und hängt von der Durchlässigkeit des Bodens ab. Radon im Boden hat eine lange Halbwertszeit von ca. 1600 Jahren und bleibt daher langfristig stabil. Witterungsbedingungen wie Regen und Schnee sowie Erschütterungen durch Straßenverkehr begünstigen die Freisetzung von Radon aus dem Boden.
Radon im Keller
Besonders in Kellerräumen und Erdgeschossen ist mit einer erhöhten Radon-Konzentration zu rechnen. Vor allem in Kellern aus Naturstein oder Naturboden besteht eine große Gefahr. Neue Gebäude ohne Keller stellen hingegen kein großes Risiko dar. Das Radongas dringt durch kleinste Risse, Spalten und Poren im Fundament in die Wohnräume ein und sammelt sich dort aufgrund seiner Schwere an. Da diese Schäden im Erdreich unsichtbar sind, ist eine regelmäßige Messung der Radon-Konzentration ratsam.
Radon im Haus
Radon kann grundsätzlich in alle Innenräume gelangen, insbesondere durch Kellerräume. Es kann sich in den Wohnräumen ausbreiten und gesundheitsschädlich sein. Auch Wanddurchbrüche für Telefon, Strom und Wasseranschlüsse bieten Möglichkeiten für das Eindringen von Radon. Das gasförmige Radon zerfällt und kontaminiert die Luft in den Wohnräumen. Die Strahlung durch Radon im Haus kann auf der Haut verteilt werden oder eingeatmet werden. Die Radon-Konzentration in den Innenräumen wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie z.B. der Beschaffenheit des Untergrunds und der Entfernung eines Raumes von der Erdoberfläche. Eine Messung mittels Messgerät bietet Gewissheit über die Radon-Konzentrationen in den Innenräumen.
Radon im Wasser
Radon löst sich leicht im Wasser und kann über die Wasserleitung in Gebäude und Wohnräume gelangen. Beim Kochen und Duschen wird Radon aus dem Wasser freigesetzt und erhöht die Radon-Konzentration in der Raumluft. Beim Trinken von radonhaltigem Leitungswasser gelangt Radon in den Körper und kann zu inneren Strahlenbelastungen führen. Die Radon-Konzentration im Trinkwasser sollte laut Empfehlungen der Strahlenschutzkommission nicht mehr als 100 Becquerel pro Liter betragen. Technische und organisatorische Maßnahmen können die Radon-Konzentration im Trinkwasser minimieren, z.B. das Vermischen mit radonfreiem Wasser oder das Belüften des Wassers mit Sauerstoff. Wasserversorgungsunternehmen sind verpflichtet, Radongas im Trinkwasser zu untersuchen.
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