Rang im Adel

Rang im Adel

Der Adel steht seit jeher im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und zahlreiche Adelstitel machen es für den Laien oft schwer, den Überblick zu behalten. In diesem Artikel erhalten Sie eine Liste der Adelstitel Europas, angefangen vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Wir werden auch Informationen über Prädikatstitel und Adelsprädikate behandeln. Die Auflistung erfolgt in absteigender Reihenfolge, denn vom Kaiser bis zum Edelmann gibt es eine Vielzahl von Adelstiteln.

Kaiser / Zar

Der höchste Adelstitel ist der des Kaisers. Im russischen wurde der Kaiser als Zar bezeichnet, während weibliche Herrscher in Russland den Titel Zariza trugen. Die Nachkommen eines Zaren werden als Prinz oder Prinzessin bezeichnet. Bei den russischen Zaren hingegen wird der Sohn Zarewitsch und die Tochter Zarewa genannt. Auch die Bezeichnungen Großfürst oder Großfürstin für die Nachkommen eines Zaren sind gängig.

Die korrekte Anrede für den Kaiser lautet “Kaiserliche Majestät”, während die Nachkommen als “Kaiserliche Hoheit” bezeichnet werden.

König

Nach dem Kaiser folgt der König, der den zweithöchsten Adelstitel in der Hierarchie einnimmt. Der König oder die Königin sind die höchsten Würdenträger in einer Monarchie und vereinen alle staatlichen Gewalten in sich, einschließlich der gesetzgebenden Gewalt, der Rechtsprechung und der Exekutive. Die Nachkommen eines Königs werden ebenfalls als Prinz und Prinzessin bezeichnet. Wenn Untergebene den König direkt ansprechen, erfolgt dies mit “Königliche Majestät”, während der Prinz und die Prinzessin als “Königliche Hoheit” angesprochen werden.

Erzherzog

Der Erzherzog ist ein Adelstitel, der den Herrschern eines Erzherzogtums zustand, insbesondere den Mitgliedern der Habsburger oder des Erzherzogtums Österreich. Auch die Nachkommen der Häuser wurden als Erzherzöge bezeichnet. Die Anrede änderte sich im Laufe der Jahre, von “Durchlauchtigste/r” zu “Kaiserliche oder Königliche Hoheit”.

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Großherzog

Ein weiterer Herzog ist der sogenannte Großherzog, der denjenigen Fürsten vorbehalten ist, deren Rang sich zwischen dem Herzog und dem König befindet. Der Großherzog hat weniger Macht als ein König, aber oft mehr Einfluss als ein herkömmlicher Herzog. Die Nachkommen werden häufig auch als Prinz und Prinzessin bezeichnet. Die Kinder können auch als Erbgroßherzog bzw. Erbgroßherzogin angesprochen werden. Die richtige Anrede für einen Großherzog variiert je nach Großherzogtum, aber normalerweise lautet sie “Allerdurchlauchigste/r”. In einigen Großherzogtümern wie Hessen, Luxemburg oder Baden wird der Großherzog als “Königliche Hoheit” angesprochen.

Kurfürst

Der Kurfürst war im Heiligen Römischen Reich der ranghöchste Fürst und hatte das Privileg, die Wahl des römisch-deutschen Königs im 13. Jahrhundert zu bestimmen. Kurfürsten konnten unterschiedliche Adelstitel tragen, wie zum Beispiel Landgraf oder Erzbischof. Die erste Zusammensetzung des Wahlausschusses bestand aus sieben Kurfürsten, von denen vier weltlichen und drei geistlichen Ursprungs waren. Im 17. Jahrhundert erhöhte sich die Anzahl der Kurfürsten auf neun und später auf zehn. Nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches gab es nur noch einen Kurfürsten. Die korrekte Anrede für einen Kurfürsten variiert im Laufe der Zeit von “Durchlauchigste/r” zu “Königliche Hoheit”. Die Kinder eines Kurfürsten werden als Kurprinz und Kurprinzessin bezeichnet.

Herzog

Der Herzog war ursprünglich ein germanischer Heerführer, wurde aber im Laufe der Zeit zu einem königlichen Amtsträger, der hauptsächlich militärische Aufgaben hatte. Die Anrede für einen regierenden Herzog lautet “Königliche Hoheit”. Nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation verloren die Herzöge ihre Herrschaftsrechte und wurden schlichtweg Standesherren genannt, die mit “Durchlaucht” angesprochen wurden.

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Landgraf

Der Landgraf ist ein Adelstitel, der vor allem im deutschsprachigen Raum vorkommt, insbesondere in Thüringen und Hessen. Einige Landgrafen wurden später zu Kurfürsten erhoben. In der Rangfolge stehen Landgrafen gleichauf mit Herzögen. Die Nachkommen sind Prinz und Prinzessin. Lediglich der letzte Landgraf von Hessen-Homburg wurde als “Königliche Hoheit” bezeichnet. Bei allen anderen Landgrafen ist die korrekte Anrede “Hoheit” oder “Durchlaucht”.

Pfalzgraf

Der Pfalzgraf hatte in der Geschichte die Aufgabe, den König und Kaiser bei der Verwaltung zu unterstützen und den Vorsitz des Gerichts am königlichen Hof zu führen. In den meisten Regionen gab es nur noch den Pfalzgraf bei Rhein. Die Nachkommen werden auch hier als Prinz und Prinzessin bezeichnet. Die Anrede für den Pfalzgraf lautet normalerweise “Durchlaucht”, aber der Kurfürst von Sachsen wurde als Pfalzgraf mit “Königliche Hoheit” angesprochen.

Markgraf

Der Adelstitel des Markgrafen bezeichnete ursprünglich die Adeligen im Grenzraum des Reichs. Im Heiligen Römischen Reich hatte der Titel keine geografische Bedeutung mehr, sondern stand für einen Rang innerhalb der Rangordnung der Reichsfürsten. Der Markgraf war dem Herzog im Mittelalter gleichgestellt. Die Anrede variierte von “Durchlaucht” zu “Erlaucht”. Die Nachkommen des Markgrafen sind auch hier Prinz und Prinzessin.

Fürst

Der Fürst ist der Herrscher über verschiedene Ländereien. Wenn das Land als Fürstentum bezeichnet wird, regiert der Fürst über Grund und Boden. Die korrekte Anrede für einen Fürsten ist “Hochfürstliche Durchlaucht”. Nur wenige Fürsten haben das Privileg, als “Hoheit” angesprochen zu werden. Die Nachkommen eines Fürsten werden als Erbprinz und Erbprinzessin bezeichnet. In einigen Fällen war der Titel des Fürsten nur ehrenhalber verliehen, ohne dass damit Macht oder Herrschaftsrechte verbunden waren.

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Freiherr / Baron

Auf der untersten Stufe des sogenannten Titular-Adels stehen der Freiherr und der Baron. Darunter gibt es Adelige, bei denen es lediglich ein Adelsprädikat wie “von” oder “zu”, aber keinen Adelstitel gibt. Freiherr und Baron sind gleichgestellt. Die männlichen Nachkommen führen den Titel weiter, während die weiblichen Nachkommen als Baronesse oder Freiin bezeichnet werden. Die Angehörigen dieses Adelsstands werden mit “Hochgeboren” angesprochen, was ihren edlen Stand widerspiegelt.

Ritter / Edler / Herr von / Frau von / Landmann von

Ganz unten in der Rangfolge stehen der Ritter, der Edle, Herr von, Frau von und Landmann von. Um zum Ritter geschlagen zu werden, mussten die Anwärter eine strenge Auswahl erfüllen. Im 19. Jahrhundert erhielten die Ritter einen eigenen Adelsstand. Die Anrede “Edler” ist kein Adelstitel, sondern ein Adelsprädikat für die gesamte Familie. Der Edle steht in der Rangfolge unter dem Ritter. Die Anrede für den “Herrn” oder die “Frau” galt als edel. Der untitulierte Adel in einem Land wurde als Landmann bezeichnet. Die Angehörigen dieser Adelstitel wurden als “Hochwohlgeboren” angesprochen.

Es gibt also eine Vielzahl von Adelstiteln, die den gesellschaftlichen Rang eines Einzelnen anzeigen. Jeder Titel hat seine eigene Bedeutung und stellt die Hierarchie und den Status innerhalb des Adels dar.