Rasensamen: Welches Saatgut ist das Beste?

Rasensamen: Welches Saatgut ist das Beste?

Im Frühjahr oder Sommer, wenn alles um uns herum grünt und blüht, kann der Rasen oft mitgenommen aussehen. In solchen Fällen ist es oft am besten, den Rasen komplett oder teilweise neu auszusäen. Doch bei der Wahl des Rasensamens gibt es einiges zu beachten, um sicherzustellen, dass der neue Rasen auch wirklich gut gedeiht.

Finger weg von billigen Rasensamen

Es gibt keine gesetzlichen Standards für die Bezeichnung von Rasensamen, daher kann jeder Hersteller sie unter jeder beliebigen Bezeichnung verkaufen. Begriffe wie “strapazierfähig”, “besonders trittfest” oder “pflegeleicht” bedeuten also nicht zwangsläufig viel. Sie geben keine Auskunft über die Zusammensetzung der Samenmischungen. In günstigen Rasensamenmischungen können alle möglichen Grasarten enthalten sein, auch solche, die für den Rasenbau ungeeignet sind. Vor allem in billigem Saatgut findet man zahlreiche Grasarten, die im Rasen nichts zu suchen haben.

Günstige Rasensaat enthält oft Futtergras

Diese billigen Mischungen, die hauptsächlich in Baumärkten angeboten werden, versprechen eine grüne Rasenfläche zum halben Preis. Tatsächlich wird der Rasen schnell grün. Doch im nächsten Jahr folgt oft das böse Erwachen. Viele dieser Mischungen enthalten Grasarten, die ursprünglich als Futtergras für Weidetiere gezüchtet wurden und daher sehr schnell wachsen. Diese Sorten vertragen jedoch das wöchentliche Rasenmähen überhaupt nicht.

Das Ergebnis: Die schnell wachsenden Futtergräser verdrängen die langsam wachsenden Rasengräser nach der Aussaat und am Ende des Sommers bleiben große Löcher im Rasen zurück. Dort siedeln sich bevorzugt Wildkräuter wie Löwenzahn an, die kaum mehr aus dem Rasen zu entfernen sind.

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Gutes Rasensaatgut hat seinen Preis

Die Herstellung von hochwertigem Rasensamen ist teuer. Rasensorten, die den Anforderungen eines Rasens entsprechen, müssen verschiedene Eigenschaften haben: Sie sollten trockenresistent, langsam wachsend und spät blühend sein. Die Gewinnung von Samen aus solchen Sorten ist zeitaufwendig und die Erträge sind wesentlich geringer als bei Futtersorten.

Regelsaatgutmischungen bieten Qualität

Wer eine Qualitätsmischung kaufen möchte, sollte unbedingt auf die Bezeichnung “RSM” (Regelsaatgutmischung) achten. Eine Rasensaatmischung, die diese Bezeichnung trägt, wurde von unabhängigen Laboren getestet – nicht nur die einzelnen Grassorten, sondern auch die gesamte Mischung. Dadurch wird gewährleistet, dass die Mischung tatsächlich für den gewünschten Verwendungszweck geeignet ist. Es gibt insgesamt 21 verschiedene Regelsaatgutmischungen, die für Ausschreibungen und öffentliche Bauvorhaben entwickelt wurden und den einzigen Qualitätsstandard für Rasensaatgut darstellen.

Nutzung und Standort: Die richtige Mischung wählen

Der erste Schritt bei der Wahl des richtigen Rasensamens ist die Überlegung, wie der Rasen genutzt werden soll. Gute Rasensaatmischungen geben in der Regel genaue Angaben auf der Verpackung. Der Standard ist der gewöhnliche Gebrauchsrasen für sonnige Flächen. Falls der Rasen viel Schatten durch Bäume oder Gebäude erhält, empfiehlt sich eine Schattenrasenmischung. Für intensiv genutzte Rasenflächen wie Sportplätze oder Spielplätze sollten spezielle Sport- und Spielrasenmischungen gewählt werden. Wenn der Rasen hauptsächlich als Schmuckstück dienen soll, empfiehlt sich eine Zierrasenmischung.

Gebrauchsrasen, Sport- und Spielrasen: Robust und pflegeleicht

Die meisten Gartenbesitzer entscheiden sich für einen Gebrauchsrasen. Dieser zeichnet sich durch eine höhere Trockenverträglichkeit und geringeren Pflegeaufwand aus. Während der Wachstumsphase sollte der Gebrauchsrasen einmal wöchentlich gemäht werden, in den Sommermonaten genügt jedoch eine zweiwöchentliche Rasenpflege.

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Eine besondere Form des Gebrauchsrasens ist der Sport- und Spielrasen. Die verwendeten Grassorten sind besonders belastbar. Der Pflegeaufwand ist jedoch etwas höher als beim gewöhnlichen Gebrauchsrasen: Im Sommer sollte wöchentlich gemäht werden.

Zierrasen: Erst nach zwei Jahren belastbar

Zierrasen, wie beispielsweise der englische Rasen, muss anfangs besonders sorgfältig behandelt werden. Spielende Kinder oder häufiges Umstellen von Gartenmöbeln sind in den ersten zwei Jahren nach der Aussaat schädlich für die empfindlichen Gräser. Sobald die Grasnarbe jedoch dicht geworden ist, ist der englische Rasen besonders belastbar.

Allerdings benötigt er auch eine intensive Pflege: Nur bei regelmäßigem Mähen alle fünf bis sieben Tage und häufigem Düngen wird der englische Rasen seinem Namen gerecht. Wichtig ist, dass die Bodentemperatur mindestens 15 Grad Celsius beträgt, damit das Saatgut keimen kann. Eine Aussaat sollte daher frühestens Anfang Juni erfolgen.

Schattenrasen sind lichtempfindlich

Schattenrasenmischungen enthalten Grasarten, die mit wenig Sonne gut zurechtkommen. Allerdings vertragen Schattenrasengräser längere direkte Sonneneinstrahlung nur schlecht. Wenn nur einige wenige Bereiche im Garten schattig sind, sollten auch nur dort Schattenrasenmischungen ausgesät werden. Für den übrigen Teil der Rasenfläche empfiehlt sich eine normale Rasensaatmischung, die nicht lichtempfindlich ist.

Rasen richtig aussäen

Es ist wichtig, die Empfehlungen der Hersteller bezüglich der Aussaatmenge genau einzuhalten. Wer nicht per Hand aussäen möchte, kann einen Aussaatwagen verwenden. Das Saatgut sollte vor dem Ausbringen gründlich durchgemischt werden, da die unterschiedlich großen Grassamen in den Tüten leicht entmischt werden können. Andernfalls könnte der Rasen nach der Aussaat wie ein Flickenteppich aussehen. Wichtig ist auch, dass die Aussaat nicht zu früh erfolgt. Je höher die Bodentemperatur ist, desto besser keimt das Saatgut. Experten empfehlen, mit der Aussaat bis Mitte Mai zu warten.

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