Willst du endlich wissen, worum es bei diesen speziellen Sattelunterlagen geht? Wie und warum sie möglicherweise dein Problem genau lösen können? Dann schnapp dir ein paar Gummistiefel und los geht’s!
Was ist ein Korrekturpad?
Lass mich dir zuerst den Unterschied zwischen einem normalen und einem Korrektur-Westernpad erklären. Stell dir vor, du gehst Schuhe kaufen. Gummistiefel für den Winter, um in der matschigen Saison einigermaßen trocken zu bleiben. Aber jedes Mal, wenn du tief im Dreck steckst, bleibt dein Stiefel stecken, weil er etwas zu groß ist. Das Rumhüpfen, um den Stiefelschaft zu erreichen, kennt wahrscheinlich jeder Pferdebesitzer. Mit einem fest geschnürten Schuh passiert dir das nicht. Er passt perfekt. Also, was machst du, um nicht wieder im Dreck zu stehen? Genau, du ziehst dicke Socken darüber. Das gleiche Prinzip steckt hinter einem Korrekturpad. Es gleicht kleine Ungenauigkeiten eines unpassenden Westernsattels aus. Ein leichter Schwung oder ein wenig zu viel Platz an der Schulter? Mit zusätzlicher Polsterung kannst du den Sattel perfekt an den Rücken deines Pferdes anpassen.
In welchen Situationen kann dir ein Korrekturpad weiterhelfen?
Vielleicht findest du dich und dein Pferd in den folgenden Situationen wieder:
Jungpferde wachsen: Ein Entwicklungsschub folgt dem nächsten. Plötzlich passt der Hals nicht mehr zum Rest deines Pferdes, die Schulter ist zu tief und die Kruppe zu hoch. Es ist völlig normal, dass in dieser Phase die Einheit von Sattel und Pferderücken verloren geht. Aber gerade junge Pferde sollten bequem unter dem Reiter laufen, da andernfalls Ärger und langfristige Schäden vorprogrammiert sind.
Passformprobleme bei erwachsenen Pferden: Muskelabbau infolge von Trainingspausen führt häufig zu Sattelproblemen. Verstärkte Standzeiten, sei es aufgrund von Krankheiten oder einfach aufgrund von Zeitmangel zum Reiten, wirken sich oft auf die Rückenmuskulatur und somit auf die Passform des Sattels aus. Natürlich funktioniert dies auch in die andere Richtung. Wenn du dein Pferd immer weiter ausbildest und die Anforderungen von Monat zu Monat steigen, verändert sich auch die Muskulatur. Es wird einen Tag geben, an dem der Sattel nicht mehr so gut passt wie früher. Solche Pferde sind oft schwierig im Maul, geben im Genick nicht nach, verspannen sich im Hals und Rücken und werden immer unwilliger, je mehr du sie mit dem Bein in die Hand reitest. Meiner Erfahrung nach benötigen sie mehr Schulterfreiheit und/oder mehr Platz für den Rücken nach oben.
Gewichtsveränderungen im Laufe der Jahreszeiten: Manchmal fallen uns die kleinen Veränderungen gar nicht auf. Aber das Leben hinterlässt seine Spuren. Auch unsere Reitpferde sind davon nicht ausgenommen. Mit dem Alter senkt sich die Rückenlinie, oft verbunden mit einem Hervortreten der Wirbelsäule. Der Widerrist wird immer deutlicher und die Muskulatur links und rechts der Dornfortsätze bildet sich langsam zurück.
Sattelrutschen: Dein Westernsattel rutscht immer auf eine Seite? Vielleicht wurde dir auch schon gesagt, dass dein Pferd nicht gerade ist. Oder eine Seite deines Pferdes ist stärker bemuskelt als die andere? Das ist normal. Die beiden Seiten deines Pferdes sind nicht symmetrisch. Der Fachbegriff dafür lautet “natürliche Schiefe”. Aber das hilft dir nicht, wenn du den Sattel immer wieder richtig positionieren musst. Du brauchst eine Lösung! Und wie diese aussieht, verrate ich dir weiter unten.
Verschiedene Anwendungsmöglichkeiten für ein Korrekturpad
Veränderungen im vorderen Bereich (Schulter, Widerrist und Trapezmuskel): Wie kannst du also einen Westernsattel mit einem Pad ausgleichen? In den folgenden Beispielen zeige ich dir, wie du genau das bei einem zu engen oder zu weiten Westernsattel mit einem Pad mit Einschubtaschen bewerkstelligen kannst.
Letztens hatte ich beim Probereiten eines Jungpferdes folgendes Problem: Die Besitzerin hatte noch einen Sattel von ihrer alten Stute aus früheren Tagen. Sie konnte sich einfach nicht davon trennen, denn er passte wirklich gut. Nur im Schulterbereich war er ein wenig zu breit. Also empfahl ich ihr, das vordere Bereich ihres Mattes Lammfellpads mit Einschubtaschen stärker zu polstern. Falls das Pferd durch das bevorstehende Training und den zu erwartenden Muskelaufbau breiter werden würde, könnte sie die Polster innerhalb der nächsten Monate allmählich entfernen, um mehr Schulterfreiheit zu schaffen.
Oder so:
Eine Stute im besten Alter wurde vor 4 Monaten wieder intensiver trainiert. Sie sollte auf Turniere gehen. In den letzten Wochen hatte sie immer wieder Probleme, aus dem Schritt in den Innengalopp zu wechseln. Als wir den Sattel ohne Sattelunterlage auf den Pferderücken legten, sahen wir, dass er minimal zu eng an der Schulter war. Also haben wir das MATRIX Correction Pad folgendermaßen umgepolstert: Wir legten 3 Polster in das hintere und mittlere Einschubfach und 1 Polster in das vordere Fach. Auf diese Weise schaffen wir mehr Platz im Schulterbereich, müssen jedoch darauf achten, dass der Sattel beim Reiten nicht zur Schulter kippt. Was soll ich sagen? Beim Ausprobieren in der Reithalle waren die Probleme verschwunden.
Änderungen im mittleren Auflagebereich: Wenn dein Sattel ein wenig zu viel oder zu wenig Schwung hat, kannst du dies mit Hilfe eines Korrekturpads lösen.
Dein Pferd kommt langsam in die besten Jahre? Der Bauch hängt ein wenig und der Rücken bekommt mehr Schwung? Oder hat deine Stute ein Fohlen bekommen und die sportliche Figur der Mama etwas beeinträchtigt? Mit einem anpassbaren Sattelpad kannst du diesen Veränderungen entgegenwirken. Durch das Absenken der Oberlinie entsteht unter dem Sattel ein kleiner Hohlraum. Der Sattel bildet eine Brücke von der Schulter zum Bereich der Lendenmuskulatur. Das drückt, da das Reitergewicht nun vermehrt auf dem vorderen und hinteren Teil des Sattels lastet, auf den Pferderücken. Abhilfe schaffst du, indem du dein Westernsattelpad mit Einschubtaschen vorne etwas weniger polsterst, in der Mitte mehr und nach hinten wieder etwas weniger. So füllst du den bereich, der hohl ist, wieder auf.
Natürlich gibt es für diesen Fall auch echte Spezialisten, beide von Reinsman. Lassen mich vorstellen: das Superflex und das Swayback! Das Superflex-Pad ersetzt hauptsächlich fehlende Muskulatur. Hast du also ein Pferd mit zu wenig Rückenmuskulatur? Steht die Wirbelsäule vielleicht etwas hervor? Dann empfehle ich dir definitiv das Superflexpad. Ich habe es für meine Sattelkunden schon oft eingesetzt und muss sagen, es hält, was es verspricht. Anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn sich das Memo-Gewebe im Inneren des Superflexpads an den Rücken angepasst hat, ist es unschlagbar. Das Swayback-Pad ist eher für Pferde gedacht, deren Rückenlinie etwas “nach unten hängt”. Das zusätzliche Polster in der Mitte ist am dicksten und läuft nach vorne und hinten allmählich aus. Dadurch polstert es den Hohlraum aufgrund des Absinkens der Oberlinie wieder auf. Es ist eigentlich perfekt für ältere Pferde.
Tägliches Training, konsequentes Gymnastizieren und anspruchsvolle Manöver erfordern immer mehr Versammlung. Dein Pferd, das darin ausgebildet wird, den Rücken immer weiter aufzuspannen, benötigt auch unter dem Sattel Platz dafür. Der Sattler würde sagen: Du benötigst einen Sattel mit weniger Schwung. Eine Sattelunterlage mit Einschubtaschen kann einen kleinen Teil dazu beitragen. Übrigens: Wenn dein Westernsattel beim Longieren wippt oder hinten absteht, ist das Problem dasselbe. Der Sattel lässt dem Pferderücken keinen Platz, um sich nach oben zu wölben. Du kannst beides auf die gleiche Weise beheben, indem du dem Pferderücken zusätzlichen Platz verschaffst, indem du deine Unterlage gezielt umpolsterst. Du verwendest weniger Polster in der mittleren Tasche als in den vorderen und hinteren Taschen.
Änderungen im hinteren Auflagebereich: Manchmal stößt man auf Sättel, die hinten zu gerade sind. Wie erkennt man das? Eigentlich ganz einfach, aber du benötigst eine kleine Hilfe dafür. Der oder die Reiter/in reitet das Pferd im Schritt. Du läufst nebenher, auf Höhe der Hinterhand. Du legst deine ausgestreckte Hand flach auf die Dornfortsätze der Lendenwirbelsäule und schiebst sie langsam nach vorne. Wenn deine Hand das Pad berührt, sollten deine Finger problemlos darunter gleiten können. Ist das nicht der Fall, schau vielleicht in meinen Blog zur Wirbelsäulenfreiheit. Nun hast du deine Hand zwischen Pferd und Pad und spürst einen leichten Druck auf dem Handrücken. Ziehe deine Hand jetzt seitlich nach unten, wobei die Finger weiter nach vorne zeigen. Je weiter du nach unten gehst, in den Bereich der Satteltrachten, desto größer wird der Druck. Die Hand sollte jedoch immer noch darunter gleiten können. Der Druck nimmt zu, aber er sollte niemals unangenehm für deine Hand werden. Wenn das der Fall ist, ist alles in Ordnung. Wenn nicht, musst du in diesem Bereich etwas mehr Platz schaffen. Mit anderen Worten: Du polsterst die Seite stärker, in die der Sattel tendiert. Wenn der Sattel nach rechts rutscht, polsterst du also die rechte Seite stärker. Du gehst bei der linken Seite genauso vor.
Noch eine wichtige Sache, die ich dir mitgeben möchte: Verspannungen, Blockaden und Schonhaltungen beim Pferd können auch die Ursache für einen wandernden Sattel sein. In diesem Fall muss das Problem auch anders angegangen werden. Ein Tierarzt, ein Physiotherapeut (auch für dich), ein Hufschmied und ein Reitlehrer können dir sicherlich weiterhelfen. Verspannungen, Blockaden und Schonhaltungen können auch die Ursache für dein Problem sein.
Das Ganze hat jedoch Grenzen
Sei vorsichtig. Diese Korrekturen haben ihre Grenzen. Verändere kleine Details schrittweise und probiere sie während des Reitens aus. Läuft dein Pferd entspannter, freier und schnaubt während des Reitens ab? Glückwunsch! Du bist auf dem richtigen Weg. Jetzt heißt es dranbleiben.
Wenn sich dein Pferd nach einer Umpolsterung unter dem Sattel eher angespannter bewegt und die Probleme sich verstärken, dann gehst du in die falsche Richtung. Mach einen Schritt zurück und versuche es erneut von dort. Verliere nicht den Mut, denn gute Dinge brauchen Zeit. Wenn du wirklich nicht mehr weiterweißt, kannst du uns gerne kontaktieren.
Fazit
Ein Korrekturpad ist ein Sattelpad, das mithilfe von Einschubtaschen oder fest vernähten Polsterungen veränderbar ist. Wenn dein Sattel im Schulterbereich etwas zu weit ist oder er beim Longieren wippt, kannst du diese kleinen Unstimmigkeiten ausgleichen. So musst du nicht sofort nach einem anderen Sattel suchen. Nicht allzu große oder vorübergehende Sattelprobleme kannst du einfach selbst bewältigen. Im Stall, ohne auf einen Termin mit dem Sattler warten zu müssen. Du allein kannst das ganz einfach machen. Wenn du dir bei der Umpolsterung unsicher bist, ist es immer ratsam, eine Fachkraft zu Rate zu ziehen. Ein Trainer, ein Tierarzt, ein Physiotherapeut oder ein Sattler helfen dir sicher gerne weiter. Aber eine wirklich unpassende Sattel passt du so nicht an. Frust und Ärger wären in diesem Fall vorprogrammiert. Im Zweifelsfall hol dir professionellen Rat. Jemand, der dir nicht unbedingt einen neuen Sattel aufdrücken will, sondern ehrlich sagt, was möglich ist. Für mich ist ein Korrekturpad eine echte Bereicherung. Es ist immer wieder eine Möglichkeit, um kleine oder vorübergehende Sattelprobleme zu beheben und vorübergehende Veränderungen im Sitz des Sattels auszugleichen. Hier findest du eine große Auswahl an Korrekturpads in allen Farben, Formen und Größen. Wir beraten dich gerne dazu!
Hast du noch Fragen, die speziell dich und dein Pferd betreffen? Hast du niemanden zur Hand, den du um Hilfe bei der Umpolsterung bitten kannst? Dann ruf uns doch einfach kurz an. Die Nummer findest du oben rechts.
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Viel Spaß mit deinem Pferd,
Max