Manchmal ist es gar nicht so einfach, eine Maus von einer Ratte zu unterscheiden. Auf den ersten Blick ähneln sie sich stark und machen es den Menschen schwer, die kleinen Nagetiere auseinanderzuhalten. Doch bei genauerem Hinsehen wird klar, dass es sich um zwei verschiedene Kreaturen handelt. Welche äußerlichen Merkmale geben ihre wahre Identität preis? Wir klären auf!
Was sind Nagetiere?
Nagetiere sind Säugetiere und leben auf allen Kontinenten der Erde. Es gibt etwa 2.200 verschiedene Arten von Nagetieren, die sich stark in ihrer Größe unterscheiden. Einige wiegen nur wenige Gramm, während andere, wie das Wasserschwein, bis zu 80 Kilogramm wiegen können. Die meisten Nagetiere haben ein dichtes Fell, scharfe Nagezähne und einen langen Schwanz. Sie sind an verschiedene klimatische Bedingungen angepasst und leben entweder an Land, unter der Erde oder sogar in der Luft. In unseren Breitengraden sind die Hausmaus, die Hausratte und die Wanderratte diejenigen, die am meisten Schaden anrichten.
Lebensweise & Vorkommen
Nagetiere leben entweder in Gruppen oder als Einzelgänger und ernähren sich hauptsächlich von Pflanzen. Je nach ihrem Lebensraum und der Jahreszeit fressen sie Samen, Früchte, Nüsse, Gras, Wurzeln oder Blätter. Einige Nagetiere sind Allesfresser und nehmen auch Würmer, Fische, Insekten und andere Kleintiere zu sich. Sie haben sich an verschiedene Lebensräume angepasst, wie zum Beispiel an das Leben in Bäumen, im Wasser oder in menschlichen Siedlungen.
Fortpflanzung
Nagetiere sind in der Lage, sich mehrmals im Jahr zu vermehren. Die Trächtigkeitsdauer variiert je nach Art, liegt jedoch meist bei etwa sieben bis acht Wochen. Die Anzahl der Nachkommen kann sehr groß sein, und die Jungen entwickeln sich schnell. Einige Nagetiere haben eine längere Tragezeit und bringen weniger Nachkommen zur Welt, aber diese sind bei der Geburt bereits gut entwickelt und können schnell unabhängig werden.
Unterschiede zwischen Ratten und Mäusen
Auf den ersten Blick sehen Ratten und Mäuse sehr ähnlich aus. Bei genauerer Betrachtung werden jedoch deutliche Unterschiede sichtbar, sowohl in ihrem Aussehen als auch in ihrer Lebensweise und den von ihnen hinterlassenen Spuren.
Die Größe
Der offensichtlichste Unterschied zwischen Ratten und Mäusen ist ihre Größe. Ratten sind viel größer als Mäuse. Ausgewachsene Ratten können eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 23 Zentimetern erreichen, während Hausmäuse ohne Schwanz etwa 3 bis 10 Zentimeter groß sind.
Körperliche Unterschiede
Ratten haben eine dunkelgraue Behaarung und einen nackten, mit Schuppen besetzten Schwanz. Mäuse hingegen haben ein helles Fell, das von grau bis braun reicht, und ihre Schwänze sind lang, dünn und behaart.
Fußabdrücke
Ratten bewegen sich ausschließlich auf ihren Zehenspitzen fort und hinterlassen daher unvollständige Fußabdrücke. Mäuse setzen ihre Füße beim Laufen vollständig auf den Boden und hinterlassen somit komplette Abdrücke.
Aufenthaltsorte & Nistplätze
Ratten halten sich in der Nähe des Menschen auf und bauen ihre Nester an geschützten Orten wie Bäumen, Dachböden oder Wandzwischenräumen. Mäuse bevorzugen eine bodennahe Lebensweise und bauen ihre Nester unter Bodenplatten, in Gartenschuppen oder in Erdhöhlen.
Nahrungsvorlieben & Fressgewohnheiten
Ratten bevorzugen feuchte Nahrungsmittel wie Früchte, Gemüse, Fleisch und Getreide. Sie hinterlassen oft Reste, da sie die Nahrung nur anbeißen. Mäuse hingegen ernähren sich hauptsächlich von trockenen Lebensmitteln wie Getreide und kehren immer wieder zu den gleichen Futterplätzen zurück.
Warum gelten Ratten und Mäuse als Schädlinge?
Etwa 300 Arten von Nagetieren gelten als Schadnager. Sie richten Schäden in der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion an, indem sie Nahrungsmittel anfressen oder Ernteerträge minimieren. Sie können auch Dämmstoffe in Gebäuden zerstören und Krankheiten wie Salmonellen und Leptospirose auf den Menschen übertragen.
Ratten und Mäuse fernhalten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ratten und Mäuse fernzuhalten, ohne Giftköder zu verwenden. Nahrungsquellen sollten unzugänglich gemacht werden, starke Düfte wie Ammoniak oder Pfefferminze halten die Tiere fern und Schlupflöcher sollten verschlossen werden. Lebendfallen sind eine tierfreundliche Methode, um die Tiere zu fangen und anschließend in der freien Natur auszusetzen.
Quellen:
- Umweltbundesamt: Ratten, Hausmäuse
- Laves Niedersachsen: Die Hausratte
