Haben Sie jemals über die Gefahren von Rattengift nachgedacht? Es ist nicht nur ein Problem in der Schädlingsbekämpfung, sondern auch ein Albtraum für Hundebesitzer. Rattengift wirkt als Blutverdünner und kann für Ihren Vierbeiner lebensbedrohlich sein. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie eine Vergiftung erkennen und was Sie tun können, wenn Ihr Hund Rattengift aufgenommen hat.
Rattengift: Das Wichtigste auf einen Blick
Nicht jeder darf Mäuse- oder Rattengift kaufen und auslegen. Bestimmte Giftstoffe erfordern eine spezielle Sachkunde und dürfen nur von autorisierten Personen verwendet werden. Leider kommt es in Städten immer wieder zu Vergiftungen von Hunden mit Rattengift. Das Gift kann in verschiedenen Formen wie Tabletten, Pellets, Pasten oder Flüssigkeiten auftreten und ist oft auffällig gefärbt. Es kann als Köder in einer Wurst versteckt sein oder Ihr Hund kann eine möglicherweise vergiftete Ratte fressen.
Wie gefährlich ist Rattengift für Ihren Hund?
Rattengift kann eine ernsthafte Gefahr für Ihren Vierbeiner darstellen. Es enthält synthetische Varianten von Cumarin, die die Blutgerinnung hemmen. Wenn Ihr Hund das Gift aufnimmt, gelangt es über den Darmtrakt ins Blut und bindet an bestimmte Eiweiße. Dadurch wird die Aktivierung von Vitamin K1 verhindert, das normalerweise für die Blutgerinnung benötigt wird. Wenn der Vorrat an Vitamin K1 aufgebraucht ist, kommt es zu Krankheitserscheinungen wie Schwäche, Appetitlosigkeit, Blutungen der Maulschleimhaut, blutigem Harn und Kot sowie Atemnot. In schweren Fällen können Krampfanfälle, Schock und sogar der Tod auftreten.
Die Menge an Rattengift, die für Ihren Hund giftig ist, hängt von der Konzentration des Wirkstoffs ab. Bei Hunden liegt die tödliche Dosis zwischen 0,25 und 100 mg/kg Körpergewicht, während es bei Katzen zwischen 5 und 100 mg/kg Körpergewicht liegt.
Diagnose einer Vergiftung mit Rattengift
Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund Rattengift aufgenommen hat, sollten Sie sofort handeln. Entfernen Sie eventuelle Reste aus seinem Maul und bringen Sie ihn umgehend zum Tierarzt. Dort kann mithilfe einer Blutuntersuchung festgestellt werden, ob eine Vergiftung vorliegt. Veränderte Gerinnungsparameter und eine Blutarmut können Anzeichen dafür sein. Röntgen- oder Ultraschallbilder können helfen, etwaige Blutungen in den Organen zu erkennen.
Was ist bei einer Vergiftung mit Rattengift zu tun?
Bei einer Vergiftung mit Rattengift ist schnelles Handeln entscheidend. Bringen Sie Ihren Hund so schnell wie möglich zum Tierarzt. Dort wird er ein Medikament erhalten, das zum Erbrechen führt, und anschließend Aktivkohle, um das Gift zu binden. Diese Maßnahmen helfen jedoch nur, wenn sie innerhalb der ersten Stunden nach der Aufnahme des Rattengifts durchgeführt werden.
Wenn die Vergiftung bereits fortgeschritten ist, wird Ihr Hund mit Vitamin K1 behandelt. Die Dauer der Behandlung hängt von der Art des Cumarins ab und kann zwischen 7 Tagen und 3 Wochen liegen. In schweren Fällen, in denen es zu starkem Blutverlust durch Blutungen gekommen ist, kann eine Infusion oder sogar eine Bluttransfusion erforderlich sein.
Denken Sie daran, dass eine Vergiftung mit Rattengift eine ernstzunehmende Situation ist und sofortige tierärztliche Hilfe erforderlich ist. Halten Sie die Giftköder von Ihrem Hund fern und achten Sie auf Anzeichen einer Vergiftung. So schützen Sie Ihren Vierbeiner vor den Gefahren des Rattengifts.
Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.